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Fachbuchwochen Buchhandlung Wittwer Stuttgart

Junfermann Aktionen im Buchhandel

Es ist soweit! Der Buchhandel verschönert seine Auslagen und Schaufenster mit zahlreichen Junfermann Aktionen. Viele Buchhandlungen machen mit und präsentieren ihren Kunden eine Fülle an Junfermann Titeln. Die geballte Farbpracht und auch der Querschnitt durch die Junfermann Themen bieten den Kunden genügend Kaufanreize oder aber auch einfach die Qual der Wahl.

Mitgemacht haben:

Buchhandlung Feussner Köln, Universitätsbuchhandlung Walthari Freiburg, Buchhandlung Wittwer Stuttgart, Ravensbuch in Ravensburg und Buchhandlung Stern Verlag Düsseldorf. Vielen Dank an die engagierten Buchhändlerinnen und Buchhändler.

Besuchen Sie doch auch einmal wieder die ein oder andere Buchhandlung in Ihrer Nähe.

Wenn einmal der Wurm drin ist …

… dann kommt man in so mancher Sache so schnell nicht wieder auf einen grünen Zweig. Aber eigentlich will ich mich hier nicht über Spruchweisheiten auslassen, sondern die Geschichte von meinem dreifachen Dreifach-Bogen-Desaster erzählen. Und die geht so:

Meine Kollegin aus dem Vertrieb hat in ihren Verkaufsgesprächen mit Buchhändlerinnen nicht so gerne eine Laptop-Barriere zwischen sich und ihrem Gegenüber. Also arbeitet sie noch ganz konventionell und erfasst Reiseaufträge auf einem Durchschreibformular. – Bis jetzt ist alles gut, denn seit vielen, vielen Jahren kümmere ich mich darum, dass dieses Formular um die Novitäten ergänzt und rechtzeitig für ihre Reise in ausreichender Stückzahl gedruckt wird. Dem Drucker musste ich auch gar nicht mehr viel zu diesem Auftrag sagen, der lief so mit und wurde zuverlässig und gut erledigt.

Doch vor einem Jahr mussten wir die Druckerei wechseln – und plötzlich entwickelt sich der langweilig-biedere Formularauftrag zur rechten Wundertüte: Nie weiß man, was drin ist. „Wie soll das gehen?“ mögen Sie sich berechtigterweise fragen. „Bei einem schlichten Formular – gibt es doch nicht so viele Fehlervarianten.“ Doch, die gibt es. Und zwar wäre da …

 

Die Plano-Panne
An alles hatte ich gedacht bei meinem ersten Auftrag an die neue Druckerei: Grammatur des Papiers, Größe des Gesamtformulars, Farbe der Durchschreib-Blätter und auf welcher Seite die Lochung anzubringen sei. Ich hatte sogar ein Muster geschickt und war mir sicher, dass nun wirklich nichts schiefgehen könnte. Doch dann kamen die Formulare – und irgendwie erschienen uns die Kartons ein wenig groß. Als wir sie öffneten, wussten wir warum: Die Bögen im A3-Format waren ungefalzt angeliefert worden. Der Kollegin bescherte diese Panne eine vorweihnachtliche Basteleinheit im Bögen-mittig-Falzen – und mir einen Merkposten für den nächsten Auftrag.

 

Die Innen-Außen-Panne
Dieser nächste Auftrag war ein halbes Jahr später fällig und natürlich hob ich diesmal besonders hervor, dass wir die Bögen mittig gefalzt haben wollten. Als die – diesmal wesentlich kleineren – Kartons kamen, sah alles gut aus. Doch nach dem Auspacken hatte ich endgültig Gewissheit darüber, dass man einen einseitig beschrifteten Bogen durchaus auf zweierlei Weisen falzen kann. Meine Kollegin bevorzugt die Variante „Schrift nach außen“. Und was meinen Sie, welche Variante der Drucker gewählt hatte? – Genau, die andere.

 

Die Jetzt-hab-ich-es-verbockt-Panne
Als ich kürzlich zum dritten Mal den Formularauftrag erteilte, äußerte ich deutlich den Wunsch, dass der Bogen diesmal mit der Schrift nach außen zu falzen sei. „Aller guten Dinge sind drei“, sagte ich mir, als ich dem Drucker die Datei schickte. Wieder kamen die Bögen, auch in Kisten, die auf gefalzte Formulare schließen ließen. Und sie waren auch mit der Schrift nach außen gefalzt, aber … Hatte ich erwähnt, dass wir mit zwei unterschiedlichen Varianten dieses Formulars arbeiten? Eine Variante lassen wir als Durchschreibbogen fertigen, mit Feldern für Versandweg, Rabatt etc. versehen. Die andere Variante – ohne diese Felder – kommt in unsere Vorschau. Und muss ich es noch weiter ausführen? Sie wissen natürlich, welche Variante ich diesmal dem Drucker geschickt habe.

 

Im Frühjahr steht der nächste Formulardruck an. Ich muss sagen, dass meine Fantasie nicht ausreicht, um mir weitere Pannen bei einem so simplen Ding ausmalen zu können. Vielleicht stimmt auch einfach das Sprichwort nicht, nach dem aller guten Dinge drei sind. Vielleicht lautet das richtige Sprichwort: „Drei Trotteligkeiten bei einer Sache sind genug.“ Darauf hoffe ich!

Die Buchhandelslandschaft aus der Sicht des Vertriebs

 

Viel wurde und wird in den letzten Jahren über den Buchhandel gesprochen und geschrieben. Wenn man dem Szenario Glauben schenken mag, so wird es in spätestens zehn Jahren keine Buchhandlung mehr geben, da alles über das Internet bestellt wird. So zeigt es das derzeitige Barometer. Die Frage ist auch noch: Gibt es dann noch „richtige“ Bücher oder nur noch die derzeit „gehypten“ E-Books, die das Lesen an jedem Ort und zu jeder Zeit so unendlich erleichtern? Schaut man genauer hin, so merkt man schnell, dass es sich dabei um Zukunftsvisionen handelt, die wir heute noch verändern können. Dies wird aber nur im Zusammenspiel zwischen Verlag, Buchhandel und Kunden möglich sein, denn je mehr der Kunde das Gefühl hat, die Themen für die er sich interessiert nicht im Buchhandel anzutreffen, desto eher wird er ins Internet auf die einschlägig bekannten Seiten gehen, um dort zu ordern.

In meiner Funktion als Vertriebsleiterin bereise ich die Buchhandlungen in Deutschland und Österreich. Mein Gebiet ist also riesig und ich bilde mir ein, mir eine Meinung über den aktuellen Buchhandelsstand machen zu können. Im Grunde unterscheiden sich die Österreichischen Buchhandlungen nur ganz gering von den Deutschen, und auch in Deutschland gibt es von Nord nach Süd und von West nach Ost eine leichte Zeitverzögerung in den Veränderungen. Generell kann ich aber sagen, dass es da draußen eine ganze Menge Buchhandlungen gibt, die aus der Masse herausstechen und jeden Tag motiviert und aufgeschlossen ihre Geschäfte für den Kunden öffnen. Es gibt eine ganze Reihe an außerordentlich interessierten Buchhändlern, die mit einem großen Wissen und mit viel Liebe auch an die schwierigsten Themen herantreten und nicht jeden Tag die Endzeitstimmung im Kopf haben.

Da gibt es die Buchhändlerin, die schon seit 25 Jahren die Psychologische Fachbuchabteilung in einer eigentümergeführten Buchhandlung leitet und dies nach wie vor mit ganz viel Enthusiasmus und Spaß an der Arbeit. Die jeden Tag gerne zur Arbeit geht und sich über Fragen von Kunden freut. Oder nehmen wir die Auszubildende, die sich in der Psychologie zu Hause fühlt und davon träumt, später einmal diese Abteilung zu leiten. Sie hat ein konkretes Ziel vor Augen. Sollen wir dieses zerstören, indem wir den Buchhandel schon totsagen, bevor es soweit ist?

Natürlich wird es nicht einfacher und die gesamte Situation im Handel hat sich durch das Internet verändert, aber das wissen wir doch nicht erst seit gestern.

Wie können wir dem also entgegentreten? Indem wir nach wie vor unsere Bücher in unserer Buchhandlung des Vertrauens kaufen. Auch wenn der Titel vielleicht extra für uns bestellt werden muss, kostet uns das keinen Cent extra. Der Buchhandlesservice ist in den letzten Jahren so gut geworden, das wir innerhalb von 24 Stunden mit dem Buch rechnen können, und wenn wir es einmal nicht am nächsten Tag in die Stadt schaffen, dann wird uns das Buch auf Wunsch sogar portofrei zugeschickt oder solange im Abholfach aufbewahrt, bis wir Zeit finden. Vergessen sollten wir auch nicht die besonderen Empfehlungen der Buchhändler, wenn wir auf der Suche nach einem Titel zu einem bestimmten Thema sind. Die Bestseller zu verkaufen ist keine Kunst, aber das Besondere herauszusuchen, das macht den guten Buchhändler aus. Schließlich möchten wir zu Hause ja auch nicht alles auf dem elektronischen Wege abhandeln. Oder schreiben Sie Ihrer Frau oder Ihrem Mann eine E-Mail anstatt mit ihr/ihm persönlich zu sprechen?