Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl!

Was genau ist an der Psychotherapie eigentlich therapeutisch?

Von Guido Plata

Die Antwort auf die Frage in der Überschrift scheint naheliegend: „Natürlich die vom Therapeuten eingesetzten Techniken, die führen schließlich die gewünschte Veränderung herbei.“ Diese oder ähnliche Antworten kommen vielen Menschen spontan in den Sinn, aber denken Sie einmal über Folgendes nach: Könnte man ein und denselben Klienten theoretisch zu zehn verschiedenen Therapeuten schicken, und das Ergebnis der Behandlung wäre in allen Fällen dasselbe?

Nein, sicher nicht, meint man nun, da müsste es doch Unterschiede geben – aber warum sieht man dies so? Weshalb geht man davon aus, dass sich die Ergebnisse unterscheiden würden?

Jeder Mensch weiß aus Erfahrung, dass alle Vorgänge im Leben durch viele Faktoren beeinflusst werden können. Eine Psychotherapie ist keine Ausnahme von dieser Regel; der Verlauf und das Ergebnis einer Therapie sind unzähligen Einflüssen unterworfen.

Betrachten wir einmal genauer, welche Einflüsse möglich sind: Sicher gibt es oft berufliche oder private Veränderungen im Leben des Klienten, die nicht wegen der Therapie aufgetreten sind, sich aber dennoch auf die Therapie auswirken. Auch kommen einzelne Klienten und Therapeuten unterschiedlich gut miteinander aus, vielleicht beherrschen manche Therapeuten ihr Handwerk besser als andere, der besondere Stil eines bestimmten Therapeuten passt besser zu einem individuellen Klienten, oder man versteht sich besser oder schlechter. Aber ist die Beziehung zwischen Therapeut und Klient wirklich entscheidend?

Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, wie man eine Psychotherapie sieht. Versteht man sie als eine Art Reparatur, wie bei einem Auto in der Werkstatt? In diesem Fall wäre das Therapieergebnis nur vom Können des Therapeuten beim Einsatz der therapeutischen Techniken abhängig. Oder sieht man Psychotherapie eher als Prozess, an dem der Klient aktiv teilnimmt und ein gutes Verhältnis zwischen Therapeut und Klient entscheidend für den Ausgang ist? Dann hätte der zwischenmenschliche Faktor erhebliches Gewicht. Und hier kommt die therapeutische Beziehung ins Spiel.

Seit den 1940er Jahren befasst man sich in der Psychotherapieforschung mit der therapeutischen Beziehung, die als intensiver Wirkfaktor angesehen wird. Eine der am Häufigsten zitierten Schätzungen ihres Einflusses stammt von dem US-amerikanischen Psychologen Michael J. Lambert (1992), der vier grundsätzliche Faktoren mit Relevanz für den Therapieerfolg unterschied:

  • Außertherapeutische Faktoren. Dies sind Faktoren im Leben des Klienten, die nicht infolge der Behandlung eintreten, sich aber darauf auswirken. Hierzu zählen die bereits erwähnten Veränderungen im Leben des Klienten (positive, wie eine Beförderung, oder negative, wie ein Trauerfall), die Voraussetzungen in der Persönlichkeit des Klienten (wie seine Ich-Stärke) und auch das Maß an sozialer Unterstützung, das er von Freunden oder Familie erhält. All diese Faktoren kann der Therapeut nicht beeinflussen, aber sie tragen entscheidend zum Erfolg der Therapie bei.
  • Erwartungen. Die Erwartungen auf Seiten eines Klienten können zum Placeboeffekt führen – dem Eintreten einer positiven Veränderung, weil man glaubt, dass etwas passiert wäre, was eine positive Veränderung herbeiführen wird.
  • Techniken. Die therapeutischen Techniken in der Schule, der der Therapeut angehört – wie Exposition in der Verhaltenstherapie oder kognitive Umstrukturierung in der Kognitiven Verhaltenstherapie.
  • Gemeinsame Faktoren. Dies sind Faktoren, die die Beziehung zwischen Therapeut und Klient unabhängig von der theoretischen Ausrichtung des Therapeuten charakterisieren – beispielsweise Wärme, Einfühlungsvermögen, Akzeptanz, Ermutigung zum Eingehen von Risiken und andere Dinge.

Entscheidend ist nun, in welchem Ausmaß all diese Faktoren zum Therapieerfolg beitragen. Lambert (1992) schätzt die Anteile wie folgt:

  • Außertherapeutische Faktoren – 40%
  • Erwartungen – 15%
  • Techniken – 15%
  • Gemeinsame Faktoren – 30%

Bedenken Sie bei dieser Schätzung, dass genaue Angaben in Zahlen naturgemäß immer schwierig sind. Außerdem muss man beim Lesen dieser Auflistung berücksichtigen, dass alle Faktoren positiv oder auch negativ wirken können – positive Lebensereignisse fördern die Genesung, negative Lebensereignisse behindern sie. Eine gute therapeutische Beziehung ist dem Therapieerfolg zuträglich, eine schlechte therapeutische Beziehung ist ihm abträglich (und führt in vielen Fällen sogar dazu, dass die Therapie vorzeitig abgebrochen wird). Man darf die Liste also nicht so lesen, dass eine Psychotherapie insgesamt überflüssig wäre, weil ja schließlich 40 Prozent des Therapieergebnisses die Folge außertherapeutischer Faktoren seien. Vielmehr lautet die zentrale Aussage, dass das Zusammenspiel eines normalen Maßes an außertherapeutischen Faktoren mit gemeinsamen Faktoren (also einer guten therapeutischen Beziehung) und sachkundig eingesetzten Techniken zum Behandlungserfolg führt.

Die Techniken müssen dabei natürlich zu den Symptomen passen, wegen denen die Behandlung begonnen wurde – bei einer spezifischen Phobie, etwa vor Schlangen oder Spinnen, ist die Verhaltenstherapie die Methode der Wahl, bei einer chronischen Depression hingegen wären andere Therapieformen wie CBASP angebracht. Aber insgesamt gesehen macht die Art der eingesetzten Techniken an sich nur wenig vom Therapieerfolg aus. Außerdem verfolgen viele Therapeuten heutzutage einen eklektischen Ansatz, bei dem sie bei Bedarf auch Techniken aus anderen therapeutischen Schulen übernehmen, wenn sie sich als hilfreich erwiesen haben.

Insgesamt gesehen ist der heutige Stand der Therapieforschung, dass die Qualität der therapeutischen Beziehung ein entscheidender Faktor für den Therapieerfolg ist.

Was sind die Merkmale einer guten therapeutischen Beziehung? In der Literatur finden sich dazu viele Auflistungen entsprechender Eigenschaften, aber insgesamt gesehen kann man sie als freundschaftliche zwischenmenschliche Beziehung beschreiben. Sie hat Merkmale wie Wärme, Aufrichtigkeit, Einfühlungsvermögen des Therapeuten, seine Wertschätzung des Klienten und diverse andere Dinge. All dies führt dazu, dass die Beziehung auch als angenehm erlebt wird.

Die entscheidende Frage ist: Fühlt der Klient sich wohl dabei, Zeit mit dem Therapeuten in der Therapie zu verbringen? Ist es ihm angenehm, dem Therapeuten persönliche Dinge anzuvertrauen? Fühlt er sich ernstgenommen und geschätzt? Und auch wenn die Therapie unangenehme Dinge beinhaltet, wie die Konfrontation mit negativen Gedanken oder Verhaltensweisen, oder den Kontakt mit gefürchteten Objekten, fühlt er sich vom Therapeuten angemessen unterstützt?

Wie bereits erwähnt, natürlich ist eine gute therapeutische Beziehung zwar notwendig, aber für sich allein nicht hinreichend für positive Veränderungen – ebenso wenig wie der hohe Anteil außertherapeutischer Faktoren bedeutet, dass eine Psychotherapie insgesamt überflüssig wäre. Aber dennoch stellt die therapeutische Beziehung einen der Eckpfeiler des Behandlungserfolges dar, und insofern ist die Fähigkeit des Therapeuten, eine gute therapeutische Beziehung herzustellen und aufrechtzuerhalten, äußerst wichtig.

Diese letztgenannte Fähigkeit bezeichnet man in der neueren Literatur auch als therapeutische Metakompetenz, und sie hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Für Therapeuten bedeutet dies, mehr Gewicht auf „Softskills“ zu legen, und weniger auf die Anwendung bestimmter Techniken ihrer jeweiligen Schule. Auch die Haltung gegenüber dem Klienten ändert sich mit steigender Metakompetenz hin zu mehr Akzeptanz und Einfühlungsvermögen, und ebenso hin zu mehr Respekt für den kulturellen und persönlichen Hintergrund des Klienten. Gute therapeutische Metakompetenz führt dazu, dass die Behandlung beim Aufbau der therapeutischen Beziehung an den Klienten angepasst wird – der Klient ist ein gleichberechtigter Partner beim Aufbau der Beziehung, die als Vehikel für das Herbeiführen von Veränderungen dient und den entsprechenden Kontext liefert. Ebenso wird die Meinung des Klienten über seine Symptome und den therapeutischen Prozess honoriert. Der Klient selbst hat eine (wenn auch nicht wissenschaftlich formulierte) Theorie über seine Beschwerden, ihre Ursache und den eigentlichen Therapieprozess. Diese muss ernstgenommen werden, denn damit die angebotenen Techniken unabhängig von der Therapieschule funktionieren, muss der Klient bereit sein, sich darauf einzulassen. Dies wiederum setzt voraus, dass er sie nicht nur auf der abstrakten Ebene versteht und für brauchbar hält, was ja das Ziel der Psychoedukation ist. Sollte der Klient den Therapieprozess aber als herabwürdigend oder unangemessen erleben, ist ein Behandlungserfolg praktisch ausgeschlossen.

Zusammenfassend kann man also sagen: Es ist entscheidend, dem Klienten mit Achtung, Wärme und Einfühlungsvermögen zu begegnen, um bei ihm wiederum eine Haltung hervorzurufen, die eine gute therapeutische Beziehung ermöglicht. Für Therapeuten bedeutet dies, sich stärker mit der Weiterentwicklung ihrer therapeutischen Metakompetenz zu befassen, und für Klienten bedeutet es, bei der Auswahl eines Therapeuten auch einfach mal auf ihr „Bauchgefühl“ zu hören!


Über den Autor

Guido Plata ist Diplom-Psychologe und seit vielen Jahren als Fachübersetzer für psychologische Texte tätig.

Der Erfahrbare Atem: 50 Jahre Ilse-Middendorf-Institut Berlin

1965 – also vor 50 Jahren – wurde in Berlin das Ilse-Middendorf-Institut für den Erfahrbaren Atem gegründet. Prof. Ilse Middendorf (1910-2009) bildete dort fortan Atemtherapeutinnen und -therapeuten in der von ihr begründeten Schule des Erfahrbaren Atems aus. 1971 erhielt sie zudem eine Professur an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Berlin, in der sie Schauspielschüler im Atem unterrichtete. 1986 begann sie mit Seminaren und Ausbildungskursen in den USA, was 1991 in die Gründung eines US-Instituts in Berkeley mündete.

1985 – vor 30 Jahren also – erschien die Erstauflage von Ilse Middendorfs Klassiker „Der Erfahrbare Atem“ bei Junfermann. Dieses Grundlagenwerk ist nach wie vor aktuell und wird in der Ausbildung von Atemtherapeutinnen eingesetzt.

Ich bin Ilse Middendorf leider nie persönlich begegnet; unser Kontakt beschränkte sich auf Telefon und E-Mail. Was mich an ihrer aber immer sehr fasziniert hat, war ihre Wachheit und Vitalität bis ins hohe Alter. Für mich war sie damit der lebende Beweis für die Wirksamkeit ihrer Methode.

Und betrachtet man einmal die beiden Jubiläumsdaten – 1965 und 1985 –, und führt man sich dann vor Augen, dass Ilse Middendorf bei der Gründung ihres Instituts 55 Jahre alt war und das sie mit 75 Jahren ihr Buch veröffentlichte: Wo für andere vielleicht Ruhestand angesagt ist, startete diese Frau noch einmal richtig durch.

Das für ihre Arbeit Wesentliche hatte Ilse Middendorf in ihrem „Atemgedicht“ zusammengefasst, aus dem nun ein kleiner Ausschnitt folgt.

Du möchtest Dich
Deinem Atem zuwenden:
Atmen sollte Gesundheit bringen
heißt es –
mehr Frische – mehr Leistung
mehr … mehr …

So setze Dich zu mir
und lausche.

Das erste ist
warten können –
auf den Atem, der in mich einfließt.
Und ihn begleiten,
wenn er mich verlässt
und als Kraft
in der Welt in Erscheinung tritt –
im Klang, im Wort, im Werk.
In der Ruhe nach dem Ausatmen
bin ich geborgen
in dem, was mich geschaffen hat.

Atembewegung –
Urbewegung des Lebens,
Ausdruck dessen,
was ich werden kann.

Jede Zelle schwingt im Anruf
der Bewegung,
in Muskeln-Knochen-Organen
und setzt sich fort
in alle Sinne,
in meine Gestalt und das,
was Gestalt werden will –
kann – möchte – sollte.

Werde ich durchlässig?
Was ist das?
Bin ich wie ein Schwamm?
Nein.
Ich vermag meinen Atem zuzulassen,
dass er mich schwingend bewegt.
Aber ich und mein Selbst
sind der Inhalt dieser Bewegungen.
Ich lebe, ich atme –
ich werde gewahr,
welch großes Reich
ich das meine nenne.
Eine Welt bin ich,
wenn ich
zum bewussten Sein
erwache – langsam,
denn ich muss tragen können,
was mir geschenkt wird.

 

Die Leitung des Ilse-Middendorf-Instituts ist schon vor vielen Jahren an die nächste Generation übergeben worden. 1982 gründete Helge Langguth, Ilse Middendorfs Sohn, ein zweites Institut in Beerfelden und seit 1988 hat er die Gesamtleitung für beide Institute.

Wir gratulieren ganz herzlich zum 50-Jährigen, und wünschen viel Freude bei den Jubiläumsveranstaltungen. Auf die nächsten 50 Jahre!

Informationen zu den Instituten in Deutschland

Informationen zum Institut in den USA

Der wichtigste Faktor für Erfolg? Sie selbst!

Die Struktur des Erfolgs – Warum Sie Erfolg lernen können

Von Swantje Allmers

Was unterscheidet erfolgreiche Menschen von weniger erfolgreichen Menschen? Sind es die Startbedingungen? Der Intellekt? Das Aussehen? Oder ist es vielleicht doch nur Zufall? Für jedes Kriterium lassen sich gute Beispiele und Gegenbeispiele finden.

Jan Koum, einer der Whatsapp-Gründer, wuchs zum Beispiel unter den ärmsten Verhältnissen in der Ukraine auf. Ab seinem 16. Lebensjahr lebte er in den USA. Anstatt Einsen auf einer Elite-Uni zu kassieren, übernahm Koum diverse Nebenjobs und schmiss sein Studium an einer mittelmäßigen Uni.

Im Gegensatz dazu gibt es zahlreiche Beispiele für Kinder reicher Eltern, die es trotz idealer Startbedingungen nur zu übermäßigem Drogenkonsum und mangelndem Lebensglück geschafft haben.

Wenn das möglich ist, können die Kriterien für Erfolg nicht nur in äußeren Rahmenbedingungen liegen. Der wichtigste Faktor, der erfolgreiche Menschen von weniger erfolgreichen Menschen unterscheidet, sind die persönlichen Einstellungen, mentalen Fähigkeiten und Strategien.

Was ist Erfolg überhaupt?

Eines ist schon mal klar: Erfolg bedeutet unterschiedliche Dinge für unterschiedliche Personen zu unterschiedlichen Zeiten ihres Lebens. In unserer Gesellschaft assoziieren viele Menschen Erfolg mit Geld. Erfolg kann allerdings auch etwas völlig anderes bedeuten, z. B. Gesundheit, eine glückliche Beziehung, Familie, Reisen oder persönliche Freiheit – was auch immer das konkret heißt. Und für Sie ist Erfolg vielleicht etwas völlig anderes.

Eine gute und gängige Definition lautet: Erfolg ist das Erreichen persönlicher Ziele. Das bedeutet im Umkehrschluss, ohne Ziele gibt es keinen Erfolg. Damit wären wir schon fast beim ersten Erfolgs-Prinzip. Es bleibt noch zu ergänzen, dass es natürlich auch immer darum geht, wie diese Ziele erreicht werden. Denn ist es noch ein Erfolg, wenn jemand dauerhaft gegen seine innersten Werte verstößt, um ein Ziel zu erreichen?

Die fünf Prinzipien für Erfolg

Erfolgreiche Menschen …

… wissen, was Sie wollen

Erfolgreiche Menschen handeln zielorientiert. Sie kennen ihre Ziele und wissen, warum sie diese erreichen wollen. Dabei stellen sie sicher, dass ihre Ziele zueinander passen und ökologisch sinnvoll sind. Das heißt, dass die Ziele gut für sie selbst sind und für die Menschen, die ihnen wichtig sind.

Klingt logisch und machbar? In der Theorie schon, dennoch setzen sich die wenigsten Menschen wirklich konkrete Ziele im Leben. Stattdessen leben sie ihr Leben vor sich hin und hoffen darauf, dass ihnen „das Leben“ das bringt, von dem sie noch nicht wussten, dass sie es haben wollen.

Die Beschäftigung mit Ihren Zielen wird mit dem besten Aufwand-Nutzen-Verhältnis belohnt, das Sie vermutlich je erlebt haben. Sobald Sie Ihre Ziele kennen, können Sie mit Ihrem bewussten und unbewussten Verstand an der Umsetzung arbeiten.

Es gibt ein paar Dinge, die Sie dabei beachten sollten:

  • Achten Sie darauf, dass Sie sich für die verschiedenen Bereiche Ihres Lebens Ziele setzen (z. B. Beruf, Familie, Freizeit und Erholung, Gesundheit und Fitness, Finanzen, persönliche Weiterentwicklung usw.).
  • Formulieren Sie positiv (was wollen Sie haben?). Manchen Menschen fällt es leichter, erst das zu formulieren, was sie nicht mehr haben wollen. Wenn Ihnen das genauso geht, beginnen Sie damit und formulieren Sie im Anschluss das, was Sie haben wollen.
  • Planen Sie Ihre Ziele so konkret wie möglich. Wie sieht Ihr Traumhaus zum Beispiel genau aus? In welcher Umgebung liegt es, wie viele Etagen hat es, wie sieht der Fußboden aus, wie viele Bäder hat es usw.
  • Vergessen Sie während Ihrer Zielplanung die Frage nach dem „Wie“. Gehen Sie davon aus, dass alles möglich ist, sofern das „Warum“ bzw. „Wofür“ wirklich stark und motivierend ist. Formulieren Sie das, was Sie wirklich, wirklich möchten, auch wenn Sie vielleicht noch nicht wissen, wie Sie es erreichen werden.

… kommen ins Handeln

Wenn Sie Ihre Ziele kennen, heißt das nicht, dass danach alles von selbst passiert, frei nach dem Motto: „Das Universum macht den Rest“. Erfolg ist auch das Resultat von Selbstmotivation und der Fähigkeit, an den eigenen Zielen dran zu bleiben. Sie dürfen ins Handeln kommen. Auch hier gilt: Was logisch klingt, fällt den meisten Menschen schwer. Der Grund kann auch im Ziel liegen, denn ist ein Ziel, für das Sie nicht bereit sind, etwas zu tun, wirklich ein gutes Ziel?

Bei Rückschlägen und Hindernissen entscheidet sich oft, ob Sie Ihr Ziel wirklich erreichen. Es sind nicht die Herausforderungen selbst, die relevant sind, sondern Ihre Fähigkeit, diese als wertvolles Input für die nächsten Schritte zu nutzen, anstatt sich von ihnen entmutigen zu lassen. Das können Sie durch Disziplin erreichen oder (das ist der leichtere Weg), indem Sie ein wirklich überzeugendes Ziel vor Augen haben, für das sich Ihr Einsatz lohnt.

… sind aufmerksam

Erfolgreiche Menschen achten (bewusst oder unbewusst) sehr genau auf die Ergebnisse ihrer Handlungen und prüfen, ob diese sie ihrem Ziel wirklich näher bringen.

Es geht dabei um zwei Richtungen von Aufmerksamkeit. Nach außen: Was passiert in Ihrem Umfeld? Welche Reaktionen erleben Sie? Und nach innen: Was sagt Ihnen Ihr Gefühl? Was spüren Sie bzw. was können Sie erkennen? Dabei sollten Sie natürlich immer in Betracht ziehen, dass Sie manche Ergebnisse und Reaktionen sofort erhalten und manche mit Verzögerung oder auf einem anderen Weg, als Sie es erwartet hätten.

Ihre Aufmerksamkeit können Sie schnell trainieren, indem Sie zum Beispiel täglich für zehn Minuten ganz bewusst auf alle noch so kleinen Details um sich herum achten und in Gesprächen auf jede Reaktion Ihres Gegenübers, die Sie wahrnehmen können.

Seien Sie außerdem ehrlich zu sich selbst und machen Sie einen regelmäßigen Review, in dem Sie sich fragen, was Sie im vorherigen Zeitabschnitt für Ihre Ziele getan haben und was Sie im nächsten Zeitabschnitt für sie tun werden.

… sind flexibel

Wie flexibel sind Sie? Flexibilität ist in der Evolution eine entscheidende Voraussetzung für das Überleben (was sich definitiv auch als Erfolg werten lässt). Menschen sind für gewöhnlich immer dann sehr flexibel, wenn es um Entscheidungen oder Veränderungen innerhalb der eigenen Komfortzone geht. Sie können beobachten, dass die Verhaltensflexibilität bei den meisten Menschen allerdings sehr gering ausgeprägt ist. Sie tun immer dasselbe, unabhängig davon, ob es funktioniert oder nicht.

Das ist übrigens eine völlig normale Reaktion des Gehirns. Ihr Gehirn ist so konzipiert, dass es die Dinge, die es kennt und einsortieren kann, bevorzugt. Und zwar unabhängig vom Inhalt oder der Qualität. Neue Informationen lehnt es zunächst ab. Denn Neues zu lernen verbraucht viel mehr Energie als Bekanntes zu verarbeiten. Vielleicht erinnern Sie sich, wie Sie sich das letzte Mal gefühlt haben, nachdem Sie sehr viel Neues gelernt haben.

Im Neurolinguistischen Programmieren (NLP) geht es im Grunde immer darum, Optionen zu erweitern und damit die Flexibilität zu erhöhen. Je mehr Möglichkeiten Sie haben, anders (flexibler) auf andere Menschen, neue Situationen oder Herausforderungen zu reagieren, desto leichter wird es Ihnen natürlich fallen. Sie können Ihre Flexibilität erweitern, indem Sie zum Beispiel wirklich jeden Tag ganz bewusst etwas Neues machen. Fahren Sie zum Beispiel einen anderen Weg zur Arbeit, sprechen Sie mit Menschen, mit denen Sie noch nie ein Wort gewechselt haben, oder essen Sie etwas anderes zu Mittag als sonst. Es ist nicht wichtig, was Sie jeden Tag anders machen; wichtig ist, dass Sie jeden Tag etwas anders machen.

Darüber hinaus gilt: Wenn das, was Sie tun, nicht funktioniert (um das festzustellen, braucht es das nötige Maß an Aufmerksamkeit), dann tun Sie etwas anderes. Es kann sein, dass Sie nicht immer wissen, was Sie stattdessen machen sollen. Dann können Sie Ihr Verhalten so lange verändern, bis Sie etwas finden, das funktioniert.

… handeln aus einer Physiologie und Psychologie von Exzellenz

Dass Körper und Geist ein System sind, ist keine Neuigkeit. Erfolgreiche Menschen erkennt man oft an ihrer Haltung und daran, dass sie auf ihren generellen physischen Zustand achten. Haltung, Aufmerksamkeit und Zustand beeinflussen sich gegenseitig. Wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit auf etwas Positives richten, ändert sich auch Ihre Haltung und Ihre Emotion und vice versa.

Zustandsmanagement ist ein wichtiges Stichwort, wenn es um Exzellenz geht. Hierbei geht es darum, dass Sie Ihren Mentalzustand gezielt verändern können, damit Sie in jeder Situation im bestmöglichen Zustand sind.

Wie Sie schnell in einen ressourcenvollen Zustand gehen und ihn nutzen:

Nehmen Sie sich ein paar Momente und denken Sie an alle jene Gründe, warum Sie heute schon eine erfolgreiche Frau oder ein erfolgreicher Mann sind.

Nicht notwendigerweise im Bereich Finanzen, sondern in Bezug auf alle Dinge, für die Sie jetzt dankbar sein können. Vielleicht für die Liebe und Zuneigung, die Ihnen andere Menschen in Ihrem Leben geben. Oder für materielle Annehmlichkeiten, die Sie heute genießen und die vor fünf, zehn oder zwanzig Jahren nicht möglich gewesen wären. Möglichkeiten und Freiheiten, die Sie heute haben, die sich Ihre Großeltern nicht einmal hätten vorstellen können.

Assoziieren Sie sich in alle diese Dinge hinein, für die Sie dankbar sind. Vielleicht nehmen Sie wahr, wie sich Ihr emotionaler und mentaler Zustand schon verändert. Von diesem Zustand aus betrachtet: Welche Ideen, Handlungen oder Arten, mit anderen zu interagieren, werden Ihnen in Zukunft helfen, noch erfolgreicher zu sein?

Die Struktur entscheidet

Was glauben Sie, wie viele (vorher arme) Lottogewinner ihren Gewinn als Sprungbrett in ein anderes Leben nutzen? David Lee Edwards gewann 2001 rund 41 Millionen US Dollar. Fünf Jahre später hatte er alles ausgegeben. Damit ist er kein Einzelfall. Man geht davon aus, dass 80 Prozent aller Lottogewinner (und damit ist der Gewinn eines sechs- und siebenstelligen Betrags gemeint) nur zwei Jahre nach dem Gewinn wieder genauso arm oder reich sind, wie sie es vorher waren. Keiner von ihnen hätte gedacht, dass es noch mal so kommen würde.

Und es gibt Menschen, die immer wieder erfolgreiche Unternehmen aufbauen und Geschäfte abschließen. Am Anfang noch, um den Lebensunterhalt zu bestreiten, später nur noch zum Spaß. Ein Beispiel ist der Unternehmer Oliver Beste, der zahlreiche Unternehmen gegründet und aufgebaut hat. Auch die Samwer-Brüder (deutsche Internet-Unternehmer) fallen in diese Kategorie.

Der Unterschied liegt in der Struktur. Wenn Sie wissen, was Sie wollen, ins Handeln kommen, aufmerksam und flexibel sind und die Dinge tun, die funktionieren, ist alles möglich. Wenn Sie schlechte Strategien unverändert lassen, erreichen Sie nicht mehr und nicht weniger als vorher. Nicht einmal, wenn Sie plötzlich mehrere Millionen auf dem Konto haben.


  Über die Autorin

Swantje Allmers ist studierte und mehrfach ausgezeichnete Betriebswirtin. Sie arbeitet als Unternehmensberaterin, Coach und NLP-Trainerin in Hamburg. Die Frage, was Menschen erfolgreich macht, ist ein entscheidender Bestandteil ihrer täglichen Arbeit, in der sie Menschen und Unternehmen dabei unterstützt, ihre Ziele zu erreichen. Mehr Informationen zu ihren NLP-Seminaren finden Sie hier.