Eins sein mit meinem Körper …

… lautet der Titel der neuen Ausgabe von „Kommunikation & Seminar“, die am 28. Juni erscheint.

Klingt toll, ist aber gar nicht so einfach, Eins zu sein mit dem eigenen Körper: Zu groß, zu klein, zu dick, zu dünn, und woher kommen eigentlich die seit Tagen quälenden fiesen Kopfschmerzen?

Es lohnt sich, einen Blick auf das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele zu werfen. Seelische Ursachen für körperliche Beschwerden zu suchen, das ist uns bekannt: Vielleicht sind die Kopfschmerzen nicht Auswirkung einer Verspannung, sondern physischer Ausdruck eines Problems (z.B. des andauernden Streits mit der Kollegin)?

„Der Körper ist Bühne der Gefühle“, schreibt unser Autor Michael Bohne. Über den Körper können wir in Kontakt mit unserer Seele kommen, tiefliegende Probleme erkennen und lösen – und unsere Kraft und Einzigartigkeit wieder spüren. Nicht umsonst setzen viele Trainer und Coaches in der Arbeit mit ihren Klienten nicht nur auf das Gespräch und auf „geistige“ Übungen, immer mehr wird auch der Körper mit einbezogen. Einige der vielen Möglichkeiten  stellen wir in der neuen K&S vor.

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Wie entsteht ein E-Book? – Die BücherFrauen besuchen Junfermann Druck & Service

Mit welchen Endgeräten kann man E-Books lesen? Welche Reader sind gut, welche weniger? Und wie entstehen überhaupt E-Books? Welche Dateiformate gibt es und wie sieht der Workflow bei der Erstellung eines E-Books aus?

Mit diesen Fragen im Gepäck waren die BücherFrauen der Regionalgruppe Bielefeld/OWL nach Paderborn gereist. Birgit Hummel von Junfermann Druck & Service hatte sich gut auf den Besuch vorbereitet und gleich zum Einstieg eine Reihe von Lesegeräten bereit gelegt. Sie erläuterte die unterschiedlichen Gruppen:

 

Womit kann man E-Books lesen?

E-Book-Reader wie beispielsweise der Kindle, der Oyo oder der Sony-Reader sind kleine handliche Geräte, die durch ihre spezielle E-Ink-Technologie sehr augenfreundlich sind und relativ wenig Strom verbrauchen (wenn man Glück hat, hält der Akku den ganzen Urlaub!). Das Display ist recht klein und momentan können diese Geräte noch keine Farben darstellen. Doch die Entwicklung geht weiter und in den USA kommen wohl bald die ersten farbtauglichen Reader auf den Markt.

Tablet-PCs wie das iPad haben ein größeres Display, können Farben darstellen und haben einen komfortablen Touchscreen. Allerdings ist so ein Ding auch etwas schwerer, es frisst mehr Strom, was u.a. an der Hintergrundbeleuchtung liegt. Deshalb ist ein Tablet auchnicht so schön blendungsfrei wie die kleineren Reader.

Dann könne man mit einer speziellen Reader-Software natürlich E-Book-Dateien auch an jedem PC lesen. Ja, und mit einem Smartphone grundsätzlich auch. „Du liebe Güte, auf so einem kleinen Display? Das kann doch keinen Spaß machen!“ – kommt ein Einwurf aus dem Publikum.

Und dann wird probiert … Auf den meistens Readern befinden sich EPUB-Dateien. Die Schriftgröße kann nach Wunsch angepasst werden und auch der Schriftfond. Und je nachdem, welche Einstellung man wählt, ändert sich der Seitenumbruch. PDF-Dateien haben diese Flexibilität nicht und bei einem kleineren Display muss man u.U. ganz schön scrollen.

 

Wie werden E-Books erstellt?

Junfermann Druck & Service erstellt E-Books für den Junfermann Verlag. Mittlerweile erscheinen fast alle Neuerscheinungen des Verlages – ca. 80 – 90 % – parallel als E-Book. Das ist eine sehr hohe Quote, denn laut einer aktuellen Studie des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels erscheinen bislang nur ca. 40 % aller Novitäten in Deutschland auch als E-Book.

Bei Neuerscheinungen werden E-Books gleich mitgeplant. Der Satz wird in Adobe InDesign erstellt und das EPUB-Format für das E-Book lässt sich direkt aus diesen Daten generieren. – Die anwesenden BücherFrauen können sich am Rechner anschauen, wie das funktioniert. Für das Amazon-Format Mobipocket ist ein – überschaubarer – Mehraufwand erforderlich. Doch auch Titel aus der Junfermann-Backlist wurden und werden als E-Books aufbereitet. Hier war der Aufwand erheblich größer, denn z.T. sehr alte Datenbestände müssen bearbeitet und aufbereitet werden.

Inzwischen bietet der Junfermann Verlag 50 E-Book-Titel an. Vor ca. einem Jahr sind die ersten Dateien online gestellt worden und in diesem doch recht kurzen Zeitraum sei ganz schön viel geschafft worden, berichtet Birgit Hummel. Die ersten Vorüberlegungen wurden vor etwa zwei Jahren angestellt. Anfang 2011 ging es dann an die Bearbeitung von Marshall Rosenbergs Buch „Gewaltfreie Kommunikation“. Man habe sich dieses Buch nicht nur vorgenommen, weil es der absolute Bestseller des Verlages sei. An diesem Beispiel konnte ausprobiert werden, wie man Tabellen, Grafiken, Marginalspalten etc. für ein E-Book umsetzen kann. Also zu Beginn gleich ein ganz schön harter Brocken … Sie habe sich mehr oder weniger alles selbst – Learning by Doing – erarbeiten müssen, sagt Birgit Hummel. Für einige Arbeitsschritte braucht man spezielle Tools; auch diese zu finden sei nicht immer ganz einfach gewesen. Und wie sieht es mit Weiterbildungen aus? Gerade ist ein interessantes Seminar abgesagt worden, weil sich nicht genügend Teilnehmer angemeldet hatten. Dabei sei das Angebot für wirklich praxisorientierte Weiterbildungen alles andere als üppig. Überblicks- und Einstiegsveranstaltungen gibt es, aber wenn es in die Tiefe gehen soll, um ganz konkrete Probleme in der Umsetzung, dann muss man schon sehr suchen. Auch mangelt es an Erfahrungsaustausch. Es gibt kein Forum, das Kolleginnen und Kollegen aus ähnlichen Arbeitsfeldern ermöglicht, ihr Wissen zu teilen. – Könnten da nicht auch die BücherFrauen gefordert sein, als berufliches Netzwerk in der Buchbranche?

 

Bleibt zum Abschluss noch die Frage: Werden die BücherFrauen künftig eher gedruckte Bücher lesen? Oder haben E-Books nicht doch ihre Vorzüge? Abschließend lässt sich die Frage nach diesem Abend sicher nicht beantworten. Aber immerhin hat sich eine der anwesenden Frauen gerade einen Tablet-PC gekauft …

 

Die BücherFrauen sind ein berufliches Netzwerk, in dem Frauen aus allen Bereichen der Buchbranche organisiert sind. Mehr Informationen gibt es unter www.buecherfrauen.de.

 

EM-Fieber im Verlag

Ja, auch uns hat es gepackt! Fast alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfolgen nach Feierabend die Fußball-Europameisterschaft, die dieses Jahr in Polen und in der Ukraine stattfindet.
Vor zwei Jahren (zur WM) ist die Idee entstanden, eine Tippliste einzuführen. Gesagt, getan.

Das gesamte Verlags-Team tippte also fleißig die Vorrunden-Spiele. Jeden Tag blicken wir auf die Liste ob das Ergebnis richtig ist oder vielleicht doch nur die Tendenz. Kurze Enttäuschung, wenn man völlig daneben gelegen hat. Das Punkte-System ist einfach: 3 Punkte für das richtige Jubel-Ergebnis, 1 Punkt für die richtige Tendenz und 0 Punkte für „sowas von daneben getippt“.

Im Voraus musste jeder notieren, welche Mannschaft den Europameister-Pott holt. Zwei Kolleginnen tippten auf „Niederlande“. Nun ja, die 10 Extra-Punkte sind flöten gegangen. Deutschland, Spanien und England sind noch im Spiel.

Nun sind die Spiele der Vorrunde zu Ende und es steht fest wer im Viertelfinale ist.

Ein Blick auf unsere Liste: 19 Pkt., 17 Pkt., 15 Pkt., 14 Pkt., 12 Pkt., 11 Pkt. …
Au weia, alle liegen ziemlich dicht beieinander. Der Gewinner steht noch nicht fest, da ist noch alles drin.

Wir tippen natürlich weiter! Viertelfinale, Halbfinale, Finale!!!

Am 1. Juli jubeln wir mit dem Europameister 2012 – Wird es unsere Nationalelf sein? Oder schaffen es wieder die Spanier?

Dann erfahren wir auch wer bei uns die EM-Tipp-Königin oder der EM-Tipp-König wird 🙂

Feedback … erwünscht!

Wenn im Betreff einer Kunden-Mail „Feedback“ zu lesen ist, dann weiß man im ersten Augenblick nicht, ist es erfreulich oder eher nicht.

Kürzlich erreichte mich diese Nachricht eines Kunden:
„… und möchte mich recht herzlich bedanken. Besonders habe ich mich über die „Beigaben“ in Form der Fruchtgummimännchen und der Sonnenblumenkerne gefreut. Das ist wirklich nicht selbstverständlich, aber aus meiner Sicht sehr persönlich und individuell. Bei mir ist diese Idee sehr positiv angekommen und ich werde mit Sicherheit nicht zum letzten Mal bei Ihnen bestellt haben.“

Über diesen Zweizeiler habe ich mich wirklich sehr gefreut – denn heutzutage sind solche Rückmeldungen selten.

Zum Schluss kann ich nur sagen, „Bitteschön, gerne!“ 🙂

Michaela Huber zum 60. Geburtstag

Unsere Autorin Michaela Huber feiert in diesem Monat einen runden Geburtstag: Sie wird 60. Anlass genug, ihr an dieser Stelle ganz herzlich zu gratulieren und auch dafür, einmal in der Erinnerung zu kramen und zu reflektieren, wie unsere Zusammenarbeit einst begonnen hat und wie sie über die Jahre gewachsen ist.

 

Wie alles begann …
Etwa zehn Jahre ist es her, wir bereiteten gerade die erste Auflage von Imke Deistlers und Angelika Voglers Buch „Einführung in die Dissoziative Identitätsstörung“ vor. Da bekam ich einen Anruf von Angelika Vogler: Kurz vor Drucklegung des Buches – der Umbruch war natürlich längst fertig – sollte noch ein Vorwort eingefügt werden. Als Verlagsmitarbeiterin, die endlich mit dem Buch in die Druckerei wollte, konnte mich das eigentlich überhaupt nicht freuen. Doch als sie mir erzählte, von wem das Vorwort sei, wandelte sich mein anfänglicher Unmut in echte Begeisterung: Die Rede war von Michaela Huber.

Michaela Huber, das war doch die Expertin auf dem Gebiet. Bis dahin hatte ich nie Kontakt mit ihr gehabt, ihr Bestseller „Mutiple Persönlichkeiten“ war mir aber sehr wohl ein Begriff. Also griff ich zum Telefonhörer und traf Verabredungen über das Vorwort. Ich war begeistert, mit einer Frau zu sprechen, die sehr genau wusste, worauf es bei einer solchen Last-Minute-Geschichte ankam: schnell zu liefern und den Text genau in die möglichen Freiseiten einzupassen. Das habe sie durch ihre Tätigkeit bei „Psychologie heute“ gelernt, sagte Michaela Huber. – Und dann stellte sie noch eine Frage: Sie suche einen Verlag für zwei Werke, die sie unbedingt schreiben müsse. In ihren zahlreichen Weiterbildungen spüre sie immer wieder den Bedarf an einem handfesten Buch darüber, wie Traumatherapie funktioniert. Und dann gäbe es noch dieses Projekt zum Thema Täterintrojekte. Fischer, der Verlag von „Multiple Persönlichkeiten“, habe kein Interesse. – Ich habe damals einmal tief durchgeatmet und gesagt: „Dann kommen Sie doch zu uns.“

 

… und seither so wunderbar läuft
Das war, wie gesagt, vor zehn Jahren. Glücklicherweise ist Michaela Huber damals zu uns gekommen und in den darauffolgenden Jahren ist eine ganz besondere Beziehung Autorin – Verlag/Verlag – Autorin gewachsen. Aus dem handfesten Buch über Traumatherapie sind zwei Bände geworden: „Trauma und die Folgen“ und „Wege der Traumabehandlung“. Dann folgte ihr mit Abstand erfolgreichstes Buch: „Der innere Garten“. Immer mal wieder fragte ich nach dem Täterintrojekte-Buch, doch erst mussten zwei Bücher mit Pauline F. Frei realisiert werden: „Leiden hängt von der Entscheidung ab“ und „Von der Dunkelheit zum Licht“. Und schließlich holten wir auch „Multiple Persönlichkeiten“ von Fischer zu Junfermann und lieferten im letzten Jahr mit „Viele sein“ quasi die Fortsetzung und Aktualisierung nach.

Es sind in den zurückliegenden Jahren also ziemlich viele Michaela-Huber-Manuskriptseiten über meinen Schreibtisch gegangen. Und wie so viele ihrer Leserinnen und Leser hat auch mich immer wieder tief beeindruckt, dass ihre Bücher zum einen wissenschaftlich fundiert, zum anderen trotzdem für jeden am Thema interessierten Menschen lesbar sind. Das ist ein Spagat, den man erstmal hinbekommen muss!

Gegenseitige Wertschätzung, das war und ist eine sehr gute Basis. Immer wieder bin ich gerne nach Göttingen gefahren (und werde es hoffentlich auch weiterhin tun). Auf der Terrasse, mit Blick auf den wunderschönen Garten, haben wir über Gott und die Welt geredet – aber auch gearbeitet, denn es wurde so manches Buchprojekt konkretisiert. Wann immer und wo immer wir uns getroffen haben: Nie ist die kulinarische Seite zu kurz gekommen, immer wurde ich auf das feinste verwöhnt, nach dem Motto: „Wer nicht genießt, ist ungenießbar.“

Als Michaela Huber 2007 das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde, konnte ich mir ein Bild davon machen, welch aktive Netzwerkerin sie ist und wie sehr sie von ihren Kolleginnen und Kollegen geschätzt wird. Es waren so viele Menschen da – und so viele berichteten in ihren Ansprachen davon, welche Rolle sie – menschlich und beruflich – für sie spielte.

Auch das Buch „Viele sein“ passt zum Thema netzwerken: Es war ihr gelungen, ganz viele Kolleginnen ins Boot zu holen, damit sie Beiträge aus ihren speziellen Arbeitsgebieten lieferten. Zur Feier des Buches gab es 2011 ein Fest für alle Beteiligten in Göttingen: mit gutem Essen, einer tollen Stadtführung – und mit sehr anregenden Gesprächen natürlich.

Habe ich noch etwas vergessen? Ganz viel, denn zehn Jahre und eine so intensive Zusammenarbeit lassen sich einfach nicht in wenige Zeilen fassen. Aber hier soll erst einmal Schluss sein, sonst wird ein 500-seitiges Buch daraus (und keine Seite wäre zu viel!). Ach ja, das Täterintrojekte-Buch: Was ist damit eigentlich? Nun, manche Dinge brauchen halt, bis sie reif sind. Michaela Huber hat sich in diesem Jahr eine Auszeit gegönnt, um dieses Buch zu schreiben. Wie sie denn vorankomme, wollte ich kürzlich von ihr wissen. – Es entstünde gerade ein komplexes und umfangreiches Gewebe, antwortete sie mir. Ich bin – wie immer – sehr gespannt darauf, das fertig gewobene Manuskript auf meinem Tisch zu haben.

E-Books zu teuer?

Kräftig geraschelt hat es diese Woche in der deutschen Zeitungslandschaft. Alle großen, überregionalen Zeitungen beschäftigen sich mit dem Thema E-Books. Anlass ist die Vorstellung der jüngsten Marktstudie durch den Börsenverein des deutschen Buchhandels. In der Folge haben sich diverse Wirtschafts- und Feuilletonredakteure, so etwa der Süddeutschen und der FAZ, des Themas angenommen. Herausgefunden wurde dabei zum Beispiel, dass Amazon ein wichtiger und mächtiger Marktteilnehmer ist. Und dass man anlässlich des Themas trefflich auf die Buchbranche einprügeln kann, denn schließlich sei sie weitgehend taten- und ideenlos und laufe folglich Gefahr, bei der Digitalisierung des Buchmarkts all die Fehler zu reproduzieren, welche die Musikbranche schon vor ihr gemacht habe.

Ohne nun detailliert auf die Marktstudie und deren Aussagekraft eingehen zu wollen, erscheinen zwei Aspekte als erwähnenswert, auf die sich die Kommentatoren konzentrieren:

Erstens: Kunden wollen eine für sie technisch einfache und komfortable Lösung. Hier ist unbedingte Zustimmung am Platze. Dazu gehört auch ein Verzicht auf proprietäre Lösungen und hartes DRM. Wer einmal versucht hat, allein den Registrierungsprozess für DRM bei einem der führenden Anbieter zu absolvieren, weiß, dass dies keinem Kunden ernsthaft zuzumuten ist. Das Risiko, dass E-Book-Dateien privat zirkulieren, ist nicht auszuschließen und die Branche tut gut daran, das gar nicht erst zu versuchen. Wir bei Junfermann jedenfalls haben uns nach etlichen Tests und langen Diskussionen im vergangenen Jahr dazu entschlossen, unsere E-Books DRM-frei anzubieten. Wesentlicher Vorteil ist dabei, dass die Kunden, wenn sie eine E-Book-Datei bei uns erworben haben, diese wirklich besitzen und das heißt in keiner Weise in dem eingeschränkt werden, was sie damit tun. Das ist gut so und wir sind überzeugt davon, dass unsere Leserinnen und Leser dieses Angebot zu schätzen wissen.

Zweitens: Wichtiger scheint indes die überall gebetsmühlenartig wiederholte Meinung, E-Books seien zu teuer. In diesem Punkt widerspreche ich entschieden. Die naheliegende Begründung dieser Meinung lautet ja, die Verlage hätten nun schließlich keine Druck-, Papier- und Lagerkosten mehr; als Kronzeugin wird neuerdings die Autorin Juli Zeh angeführt, die in einem Streitgespräch mit ihrem Verleger behauptet hat, bei Lesern würde durch kriminelle Preise von über 20 Euro die kriminelle Energie erst geweckt, sich bei illegalen Tauschbörsen zu bedienen. Beide Positionen sind gleichermaßen falsch. Die Produktion einer Neuerscheinung ist durch das E-Book bislang deutlich teurer, nicht billiger geworden: Druck-, Papier- und Lagerkosten fallen wie ehedem an (da die Verkaufszahlen von E-Books bislang keinerlei nennenswerte Reduzierung der Auflage bei der Printversion rechtfertigen), hinzu kommen Kosten für Konvertierung, Qualitätskontrolle (beide nicht unerheblich, wenn man auf Qualität tatsächlich achtet und keine dubiosen Schattenarbeitsmärkte in Schwellenländern subventionieren will) sowie der Aufwand der Belieferung der zahllosen Plattformen, die als Distributionspartner bereitstehen und von denen eine jede ihre eigenen Spezifikationen hinsichtlich Dateiformaten, Dateinamen, Metadaten etc. hat. Erschwerend kommt hinzu, dass erheblich geringere Erlöse erzielt werden als beim Printprodukt. Warum? Nun, der Verkaufspreis liegt 15-20 Prozent unter demjenigen des gedruckten Buches, die Mehrwertsteuer beträgt nahezu das Dreifache; die Autoren bekommen mehr Honorar (ungefähr das Doppelte).

Bei einem funktionierenden E-Book-Markt also (für den freilich das Angebot an lieferbaren Titeln und kundenfreundlichen Technologien zugegebenermaßen noch ausgebaut werden muss) gewinnt jeder ein wenig: der Staat an der Steuer, die Autoren am Honorar, die Kunden am geringeren Preis und die Verlage und Händler (wenn der Markt denn einmal eine relevante Größe erreicht hat) an gesunkenen Kosten. Wie sich in dieser Konstellation, liebe Frau Zeh, irgendjemand „abgezockt“ fühlen soll, erschließt sich mir nicht.

Aber nehmen wir den Einwand noch einmal für einen Moment lang ernst: Was soll ein E-Book denn nun kosten? Eine gedruckte Neuerscheinung aus unserem Fachbuchprogramm kostet, sagen wir – € 24,90. Wie viel also soll das E-Book kosten, das parallel dazu angeboten wird? Den Verlagen wird dieser Tage häufig vorgehalten, die Musikindustrie habe doch die vermeidbaren Fehler alle schon einmal gemacht und mittlerweile ihre Lehren daraus gezogen. Sollten wir uns also an ihr orientieren? Machen wir die Probe und schauen uns eine nicht gerade entlegene Veröffentlichung an, von Madonna etwa. Deren aktuelles Album wird als physische CD von einem großen Versender für € 12,99 angeboten. Der Download des Albums beim Marktführer kostet EUR 10,99. Das sind, Moment, 15,4% weniger. Übertragen auf unser Buch würde das etwas über 21 Euro bedeuten. Kein guter Preis? Die Frage ist nicht rhetorisch: Was soll das E-Book kosten?

„Irgendwas ist anders“ – Ein Gespräch mit Anja Köhler und Christian Kersten zur Entstehungsgeschichte ihres Buches

Seit den späten 1970er-Jahren gibt es bei Junfermann NLP-Bücher. Das Thema begleitet uns also schon eine ganze Weile und hat sehr maßgeblich das Programm und die Außenwahrnehmung des Verlags bestimmt. Auch wenn die ganz große NLP-Welle ein wenig abgeebbt ist: Immer noch gibt es mehr als 60 NLP-Titel in unserem Programm und im Grunde sollte man meinen, dass so langsam alles zu diesem Thema gesagt und geschrieben sein sollte.

Nicht so ganz, denn im Sommer 2010 erhielten wir ein wirklich interessantes Manuskriptangebot: Was passiert eigentlich in einer Partnerschaft, wenn einer der Partner NLP lernt und der andere nichts mit den Methoden anfangen kann? Ja auch nicht so recht versteht, was seinen Partner eigentlich umtreibt? – Inzwischen ist daraus ein Buch geworden: „Irgendwas ist anders … Ein Lese- und Handbuch für alle, deren Partner NLP lernen“.

 

Warum ein Buch über die Auswirkungen des NLP-Lernens auf die Partnerschaft?
Im Folgenden möchte ich Sie ein wenig teilhaben lassen am „making of“ dieses Buches. Dazu unterhalte ich mich mit Anja Köhler und Christian Kersten, den Autoren. Ich möchte zunächst von ihnen wissen, wie man überhaupt auf die Idee kommt, ein Buch über die Auswirkungen des NLP-Lernens auf die Partnerschaft zu schreiben? Gab es hierfür einen auslösenden Moment?

„Nicht so sehr einen bestimmten Auslöser, vielmehr ist die Idee zu dem Buch während der Seminare langsam gewachsen“, sagt Anja Köhler. Sie hat alle NLP-Ausbildungen gemeinsam mit ihrem Mann Christian Kersten gemacht. Doch die anderen Teilnehmer, die ihre Ausbildung ohne Partner absolvierten, berichteten immer wieder, dass sie zu Hause Probleme hätten, mit dem Gelernten und auch durch bestimmte Veränderungsprozesse bei ihnen selbst. Christian Kersten ergänzt, dass viele NLP-Lernende daheim oft eine kritische Stimmung registrierten und häufig nicht so recht wüssten, woher diese rühre. Deshalb fordert er: „Die Veränderung des Systems Beziehung sollte in den Ausbildungen thematisiert werden – und zwar gleich zu Beginn.“ „Es gibt viel zu wenig Hinweise, wie man NLP nach Hause bringen kann“, ergänzt Anja Köhler. Viele NLP-Ausbildungsinstitute bieten Büchertische mit Literatur zu den Inhalten ihrer Ausbildungen an. Auch auf diese Büchertische gehöre Literatur zum Thema „Auswirkungen auf die Partnerschaft“. – Bisher hat es kein Buch dazu gegeben, aber diese Lücke ist ja jetzt geschlossen worden.

 

Wie war das mit den Interviews?
Im Buch finden sich zahlreiche Interviews mit Paaren, gemeinsam, aber auch mit einzelnen Partnern oder mit beiden Partnern, getrennt voneinander befragt. War es schwierig, Interviewpartner zu finden, will ich wissen.

Sie hätten von ihrer Idee erzählt und seien damit auf sehr positive Resonanz gestoßen, erzählt Anja Köhler. Mit ihrem Anliegen sind beide wohl auf sehr offene Tore gestoßen, denn vielen Befragten, so wird mir berichtet, scheint es gut getan zu haben, einmal darüber reden zu können, welche Bedeutung NLP für sie hat und welche Veränderungen sich dadurch in ihrem Leben ergeben haben. „NLPler vermissen häufig bei ihrem Partner ein Interesse an dem, was sie machen“, sagt Christian Kersten.

Von den interviewten Paaren im Buch wünschten einige sich ausdrücklich, getrennt voneinander befragt zu werden und hätten teilweise erst durch die Buchveröffentlichung erfahren, was ihr Partner gesagt habe. Oft sei es bei diesen separaten Interviews zu erstaunlich unterschiedlichen Einschätzungen der Situation gekommen. So sprachen NLPler häufig über positiven Entwicklungen in der Beziehung durch NLP, Ihre Partner hingegen stellten überhaupt keine Veränderungen fest. Dies sei besonders bei langjährigen Partnerschaften der Fall gewesen. Oder es wurde behauptet, es habe keine Veränderung oder nichts Bemerkenswertes gegeben – und gleichzeitig wurde geäußert, der Partner habe plötzlich so komische Fragen gestellt.

Die Interviews seien insgesamt sehr emotional gewesen. Es sei viel gelacht worden, es habe aber auch traurige Momente gegeben, wenn klar wurde, was in der Partnerschaft nicht funktionierte, sagt Christian Kersten. In einem Fall seien durch das Interview wesentliche Konfliktursachen in der Beziehung erst richtig deutlich geworden und das Paar habe sich anschließend getrennt. Manches Mal habe sie sich gesagt: „Wenn sie doch nur miteinander geredet hätten“, sagt Anja Köhler.

Doch nicht nur um das Thema Partnerschaft ging es in den Interviews. So berichteten beispielsweise Mütter über einen anderen Umgang und eine andere Kommunikation mit ihren Kindern. Dieser Aspekt hätte aber den thematischen Rahmen des Buches gesprengt und so sei er außen vor geblieben. Aber gerade Kinder scheinen ein sehr feines Gespür dafür zu haben, wenn ihre Eltern ihnen „nlp-istisch“ eine Frage stellen, selbst wenn auf das Fachvokabular verzichtet wird. Aber über die Frage nachdenken, das tun die Kinder dann schon, wenn vielleicht auch etwas widerwillig.

Anja Köhler & Christian Kersten

 

Der Schreibprozess
Kommen wir nun zu einem anderen Thema und betrachten wir den eigentlichen Schreibprozess etwas genauer: Wie schreibt man denn als Paar? – Das erste Kapitel hätten sie versucht, gemeinsam zu schreiben, dann aber schnell festgestellt: „So funktioniert es nicht“, erzählt Anja Köhler. Deshalb einigten sie sie sich darauf, Kapitel und auch einzelne Abschnitte innerhalb der Kapitel aufzuteilen. Einer habe dann begonnen und der andere später übernommen. Anschließend haben sie das Geschriebene von dem jeweils anderen gegenlesen lassen und Änderungsvorschläge diskutiert und umgesetzt. Das sei eine sehr produktive Arbeitsweise gewesen, die auch eine gemeinsame Sprache hervorgebracht habe. „Wer hat denn was geschrieben?“ – Das hätten Bekannte vergeblich versucht herauszufinden. Natürlich gab es immer wieder Situationen, wo bei bestimmten Formulierungswünschen auch Zugeständnisse gemacht werden mussten. Insgesamt habe die gemeinsame Arbeit an dem Buch aber Spaß gemacht. Das Folgebuch „Was passiert, wenn man mit seinem Partner ein Buch über NLP und Partnerschaft schreibt“ wird es also nicht geben. 🙂

Übrigens: Anja Köhler und Christian Kersten haben sich für ihr Buch auch selbst interviewt und dabei festgestellt, dass ihre unterschiedlichen Herangehensweisen sich (auch) im Schreibprozess gut ergänzen. Hätte Christian Kersten das Buch allein geschrieben, wäre ein relativ kurzes Überblickswerk dabei herausgekommen. Anja Köhlers Buch hingegen hätte drei sehr detailliert ausgearbeitete Kapitel umfasst und wäre zum Abgabetermin nicht fertig geworden.

Stichwort Unterschiede: Unterschiedlichen Leserbedürfnissen haben die Autoren mit nicht weniger als vier Vorworten (!) Rechnung getragen: ein Vorwort für NLPler und eines für die Partner. Ein Vorwort für Leser, die gerne ein Buch durchblättern und selektiv lesen (was bei diesem Buch sehr gut möglich ist) und ein Vorwort für Von-vorne-bis-hinten-Durchleser.

 

Leser-Feedback?
Gibt es schon erstes Feedback zum Buch? – Ja, es gibt viel Feedback, auch von Menschen, die eigentlich gar nichts mit NLP zu tun haben und dennoch für sich etwas aus dem Buch ziehen können. Viele Leser loben auch die Anschaulichkeit der Sprache. Und aus einigen Leserfeedbacks geht deutlich hervor, dass das Konzept des Buches aufgeht: NLPler können es nutzen, um bestimmte Inhalte zu rekapitulieren; ihre Partner können schauen, was von dem Dargebotenen für sie von Interesse ist und sich langsam ans NLP herantasten. Das Buch ist nicht „missionarisch“, schließlich würdigt es auch Kritik am NLP.

Hier geht es zum Buch „Irgendwas ist anders“ und hier geht es zur Website von Anja Köhler & Christian Kersten

Trouvaille im Buchstabenwald

Niemand von uns ist vor ihm sicher; in der Buchbranche ist er besonders ärgerlich, weil nachträglich kaum zu korrigieren; zu allem Überfluss gehört es zur déformation professionelle der Branchenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, ihn besonders leicht zu entdecken … die Rede ist vom Tippfehler, jenem Fluch des gedruckten Wortes, dem offenbar auch durch Automatisierungstechniken nicht ganz beizukommen ist. In vollem Bewusstsein also der eigenen Fehlbarkeit und Fehleranfälligkeit möchten wir den geschätzten Lesern doch ein besonders hübsches Fundstück nicht vorenthalten: Das Börsenblatt für den deutschen Buchhandel berichtet soeben in seiner online-Ausgabe über die Neustrukturierung der Marketingabteilung im Hause Droemer Knaur. Die Pressemitteilung des Verlags wird mit den Worten zitiert, man habe mit der neuen Struktur ein besonders „schlafkräftiges Konzept“ für die neuen Anforderungen des Marktes geschaffen. Wir wünschen kräftige & süße Träume!

Nachtrag 03.06.: Mittlerweile ist der Fehler auf der Website korrigiert worden.