Sabine Mühlisch im Interview

Am 21. Februar erscheint das neue Buch unserer Autorin Sabine Mühlisch. Mit ihren handlungs- und selbsterfahrungsorientierten Trainingsreihen und Seminaren gibt sie nun schon seit über 20 Jahren Einzelklienten und Gruppen (etwa in Firmen etc.) ungewöhnliche, aber effektive Ratschläge und Inspirationen für das persönliche Weiterkommen. In ihrem Buch „Das Prinzip KörperSprache im Unternehmen“ geht es um lebendige Arbeitsgestaltung und das Zusammenwirken von wirtschaftlichen und (zwischen-)menschlichen Interessen. Wir haben der Autorin einmal „auf den Zahn gefühlt“…

Liebe Frau Mühlisch,
haben Sie im neuen Jahr schon irgendetwas Verrücktes oder Ungewöhnliches – sprich: Inspirierendes getan?

„Ich habe das neue Jahr gleich sehr inspirierend begonnen! Menschen aus fünf Nationen mit vier Sprachen und entsprechenden Feier-Verhaltensweisen haben mich ins neue Jahr begleitet. Von Bauchtanz – Iranische Frauen! – bis Beatfox mit einem Senegalesen war viel Bemerkenswertes dabei. Wer Freude daran hatte, bewegte sich aus seinem Herzen heraus – ohne Vorgaben oder Normen. So waren Lachen und Herzlichkeit einfach bezaubernd. Das Essen war ebenso vielfältig und jenseits des mir bisher Bekannten. Haben Sie schon einmal frischen, rohen Spinat mit Granatäpfeln genossen? Köstlich – und so vital …“

Das klingt in der Tat sehr inspirierend und lebendig! Auch im Titel Ihres aktuellen Buches tauchen die Wörter „Inspiration“ und „lebendig“ auf – Begriffe, die vermutlich jede Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer gerne mit dem Job verbinden würde. Was macht für Sie „lebendige Arbeit“ aus?

„Ein langjähriger Kunden hat mir dazu gerade gestern am Telefon eine Frage gestellt: ‚Frau Mühlisch‘, sagte er, ‚Sie klingen immer fröhlich. – Wann erwische ich mal einen schlechten Tag bei Ihnen?‘ Meine Antwort: ‚Kenne ich nicht! Um ausgeglichen zu sein, gehören 20 Prozent ‚schlechte’ Tage ins Leben. Ich verteile dies auf ein paar Minuten am Tag – und die sind schnell um …‘ Für mich ist es ganz wichtig, dass ich das, was ich gerade tue, gerne mache und nichts machen ‚muss‘ oder mich dazu zwinge. Dann habe ich meist ein leichtes Grinsen im Gesicht – einfach so. Ich lebe/liebe dann meine Tätigkeit, und auch das Wort ‚Arbeit‘ ist fast aus meinem Wortschatz verschwunden. Ich lebe mich und meine Fähigkeiten, indem ich tue, was ich gerade tue. Als Selbstständige kann ich sicherlich meiner ‚(Lebens-)Freude‘ folgen und auch mal nachts aufstehen und ein Konzept für einen Kunden zu Papier bringen. Die üblichen, zeitlichen Vorgaben verhindern lebendiges Wirken und Tun. Wenn ich eine Inspiration, also einen geistigen Impuls, habe, dann folge ich ihm unabhängig von der Tageszeit – und erlebe lebendiges Tun.“

Das klingt nach der ganz großen Freiheit! Nun sind natürlich viele von uns nicht selbstständig, müssen sich also an konkrete (Zeit-)Vorgaben halten. Was raten Sie solchen Menschen, um sich trotz fester Strukturen freier zu fühlen?

„Zum ersten auf die eigene (Gedanken-)Sprache achten! Das Wort „müssen“ erzeugt physischen und psychischen Druck, der sich als Stress äußert. Jeder Mensch kann wählen, das, was er gerade tut, auch zu wollen, zu wünschen. ‚Ich möchte jetzt das Angebot erstellen, damit es in zwei Stunden fertig ist‘ hat eine andere Freiheit als ‚Ich muss das jetzt bis 14 Uhr schaffen‘. Außerdem hat jeder die Möglichkeit, in seinem Umfeld an Systemen zu arbeiten statt in ihnen. Die innere Haltung vom Opfer – der Umstände – zum Schöpfer seiner Gegebenheiten wechseln. Dazu habe ich im Buch auch einige praktikable Beispiele zusammengetragen.“

Sie haben inzwischen ja schon mit wirklich vielen Unternehmen zusammengearbeitet und als sogenannte Inspiratorin neue Wege aufgezeigt. Aus welchen Gründen werden Sie denn hauptsächlich kontaktiert? Mit welchen Problemen oder Widerständen wenden sich Ihre Kunden an Sie?

„Oh, das ist so vielfältig wie Menschen und deren Unternehmen! Vor einigen Jahren kamen Kunden, um besonders zum Jahresbeginn eine Kick-off-Veranstaltung anzubieten, die ‚mal was anderes‘ sein sollte. Neues halt, was noch keiner hatte. Dann kamen Unternehmer, die mit den bisherigen Management-Tools nicht so recht weiterkamen und aufgeschlossen für Neues waren.
Ich habe aber auch mit Unternehmen zu tun gehabt, die mir ‚eigentlich‘ beweisen wollten, dass es nicht geht, was ich Ihnen angeboten hatte, und dass sie so weitermachen sollten wie bisher … um dann zu erkennen, dass sich in ihnen nach der Inspiration etwas getan hatte und sich regte … eben erst einmal auf-geregt … öffnen und sich regen. Es gab aber auch Mitarbeiter, die eine innere Sehnsucht hatten, die ich mit meinen Themen ansprach, und die sich deshalb für Ihre ‚Jahresfortbildung‘ einen Tag mit mir als Inspiratorin gewünscht haben. Natürlich waren auch viele Kunden dabei, die meine Seminare und Coachings zum Thema KörperSprache kennen- und schätzen gelernt hatten und mir vertrauten: ‚Frau Mühlisch, erzählen Sie mal, was ist denn nun das Prinzip KörperSprache im Unternehmen?’“

Das greife ich gern auf: Frau Mühlisch, Was ist denn nun das Prinzip KörperSprache im Unternehmen? – Ganz kurz und prägnant auf den Punkt gebracht?

„So wie unser Geist durch unseren physischen Körper nach außen, mit anderen Menschen, und nach innen, zu uns selbst, spricht, so spricht auch ein UnternehmensKörper zu Kunden und Mitarbeitern. Wer diese Sprache, das biologische Prinzip darin, versteht, kann Störungen vorbeugen, Verhalten leichter ändern und lebt mit der innewohnenden Biologie statt gegen sie. Das Ergebnis: gesunde, langlebige, vitale und kreative UnternehmensKörper, die sinnstiftend erschaffen.“

Wenn Sie einmal „Mühlisch allmächtig“ spielen dürften – Welche drei Verbesserungen für deutsche Unternehmen bzw. das Arbeitsleben allgemein würden Sie gerne auf der Stelle umsetzen?

„Oh – Allmacht? Gutes Stichwort: Selbstermächtigung für jeden in einem Unternehmen beteiligten Menschen würde vieles hin zum biologischen UnternehmensKörper ordnen. Denn wo Macht – machen – abgegeben wird, leiden Kreativität, Handlungsfreude und Schaffenskraft. Dann würde ich gerne die Entscheidungsfindung mit Unterstützung des Herzens als sofortiges ‚Do‘ einführen – Entscheidungen würden allen Beteiligten nutzen – sowie eine Überprüfungspflicht, ob die innerbetrieblichen Abläufe mit ähnlichen biologischen Abläufen übereinstimmen. So würden wir immer auf der Lebensspur bleiben und viel Unheil sowie ‚try and error’’ vermeiden können.“

Können Sie einmal an einem konkreten Beispiel kurz erläutern, wie „Entscheidungsfindung mit Unterstützung des Herzens“ aussehen könnte? Und was steht dem in den Unternehmen entgegen?

„Ich nehme mal ein ganz einfaches Beispiel: Ein Angebot wurde mit einem definierten Zeitpunkt zur Umsetzung versendet. Der Kunde reagiert jedoch nicht. Es gibt nun drei Möglichkeiten aus dem Verstand: 1. Nichts mehr unternehmen 2. Mail schreiben 3. Anrufen und nachfragen. Welche Entscheidung ist die Herzentscheidung und damit die passende? Ich denke an den Kunden, verbinde mich mit ihm mental und stelle mir nacheinander die Fragen: Anrufen? Mail? Nichts unternehmen?, und fokussiere meine Wahrnehmung dabei auf mein physisches Herz. Dieses erzeugt ein körperlich spürbares Gefühl. Bei einem Ja wird die Region weit und das Gefühl geht nach oben in die Kopfregion. Bei einem Nein nach unten in die Bauchregion. Derzeit ist es für viele Menschen im Unternehmen noch unbekannt, dass sie Herzentscheidungen bewusst einsetzen können, und viele trauen ihrem Herzen noch nicht. Daher ja auch ein ganzes Kapitel mit Anleitung, Ermutigung und Erklärung im Buch.“

Welche tatsächliche Veränderung in einem der Unternehmen, in denen Sie tätig waren, hat Sie persönlich am meisten beeindruckt? Und warum?

„Krieg in Frieden umzuwandeln. Der Krieg bestand in dem Unternehmen seit Jahren zwischen Außen- und Innendienst. Die Facetten der ‚Kriegsführung‘ waren bereits in vielfältigste Formen ausgeartet: Von offenen Anschuldigungen (‚Wenn der Innendienst … gemacht hätte, hätten wir den Kunden auch bekommen …’/’Wenn der Außendienst uns nicht immer Unmögliches in kürzester Zeit abverlangen würden, dann …‘ etc.) bis hin zu Mobbing, Zurückhalten von Unterlagen und Informationen oder ähnliches war alles dabei. Die Idee, dass Außen- und Innendienst wie die beiden Hände des Unternehmens agieren und funktionieren, erzielte eine Pause im bisherigen Krieg und schaffte eine bewusste neue Perspektive. Ich habe dann Mitarbeiter beider Dienste sich zusammenfinden und ihre Hände miteinander verschränken lassen, neue, gemeinsame Formen gestalten lassen, und diese Bilder der (Körper-)Sprache sprachen für sich. Eine Hand konnte nur beschränkt vollbringen, was beide zusammen leicht und teilweise nur zusammen vollbringen konnten. So mussten sie sich z. B. gemeinsam einen Schuh zubinden – jeder hatte aber nur eine Hand. Lustig anzusehen, was da erst einmal für Kommunikations- und Motorik-Schwierigkeiten auftraten. Aber alle haben zum Schluss den Schuh gemeinsam zugebunden. Es gibt vielfältige Arten, dies zu tun – auch eine Erkenntnis!
Wir haben dann den bisherigen Krieg einfach beendet – ohne Klärung, wer Sieger ist oder Recht hatte – und eine neue Sprache vereinbart: ‚Die rechte Hand (Außendienst) braucht die linke Hand (Innendienst) um …‘ – und umgekehrt. Die Mitarbeiter haben sogar einen ‚Untertitel‘ in Form einer Hand an die Bürotüren angebracht. Die Kommunikation wurde sofort friedlich, kooperativ und effektiv. Ein analoges Körper-Bild, was erstaunliche Wirkungen hatte.“

Ein schönes Beispiel – und eine ganz ungewöhnliche Methode, um Konflikte zu lösen. Mal Hand aufs Herz: Wie viel Überredungskunst müssen Sie leisten, bevor die Betroffenen in den Unternehmen sich auf solche Übungen einlassen?

„In diesem Fall keine! Menschen, egal welchen Alters, spielen gerne, lassen sich auf lustige und bewegungsorientierte Situationen ein. Ich habe natürlich ein wenig provoziert, als ich die Aufgabe gestellt habe: ‚Ich bin sicher, Sie schaffen es nicht, sich einen Schuh zuzubinden …‘ Würden Sie dann nicht auch sofort das Gegenteil beweisen wollen?“

Woran hapert es Ihrer Meinung nach bei den Klienten, die bisher weniger Veränderungspotenzial gezeigt haben?

„Es hapert nicht nur, es ist eine unbewusste, meist diffuse, tiefgehende Angst. Angst vor der Veränderung ist immer Angst vor dem Unbekannten. Und so bleibt jeder Klient, ob Einzelmensch oder Unternehmen, gerne im Bekannten, solange es noch erträglich ist und die ‚Schmerzen‘ auszuhalten sind. Erst wenn das Verhältnis 49:51 umkippt und damit die Beschwerden, Schmerzen oder Einbußen steigen, wird Veränderung not-wendig. Nur: Wer schon in Not ist und dann noch über seinen Schatten springen und Neues wagen soll, der hat es doppelt schwer. Ein bewusster Zugang zu bereits ‚leichten‘ Auffälligkeiten mit dem Wissen um die Ängste vor Änderung kann einer Not und deren erzwungene Wendung vorbeugen. Veränderung als Lebensgrundlage zu erkennen – und das sogar täglich – ist auch eine Hinwendung zum biologischen Unternehmen und gesunden Körper. Wussten Sie, dass wir stündlich ca. 2.000 Zellen erneuern?! Das nenne ich lebendige, biologische Veränderung!“

Um noch einmal zu dem Mühlisch-allmächtig-Spiel zurückzukommen: Stellen Sie sich vor, Sie wären mit ausreichend Geld gesegnet und bekämen den Auftrag, ein eigenes Unternehmen aufzubauen? Wie könnten wir uns das vorstellen? Und welchen (Produkt-/Kunden-)Bereich würden Sie auswählen?

„Ich habe bereits zwei eigene Unternehmen, die ich seit Jahren führe. Das war übrigens nie eine Frage des Geldes, es zu starten. Ich verstehe Ihre Frage so, dass ich ein Unternehmen gründen könnte, das mit vielen Mitarbeitern und nicht – wie in meinem Fall – mit freien, selbstständigen Partner aufgebaut ist?“

Genau!

„Ich würde mich gerne im Lebensmittelbereich ‚einmischen‘, wenn ich den aktuellen Regeln und damit verbundenen (Geld-)Zwängen nicht unterworfen wäre. Ich würde gerade hier ein biologisches Unternehmen mit biologischen Produkten für vitale Menschen gestalten. Das würde mit den Bauten nach energetischen Gesichtspunkten beginnen, in denen Lebensmittel aus natürlicher Produktion angeboten werden, die regional gewonnen werden, nur aus saisonaler Ernte stammen und Verarbeitung auf natürlichem Wege gewährleisten … Es müssten also viele Standorte sein. Mit Mitunternehmern (Mitarbeitern), die leben, was sie anbieten, sich mit natürlicher Ernährung und Pflanzenwelt auskennen, vielleicht sogar Zubereitungen kennen, Rezepte empfehlen … Ich komme gerade ins Phantasieren, oder ist das schon wieder eine Inspiration ;-)? Danke für die Frage – solche führen meist zu solchen Vorgängen, sprich Antworten, die entstehen … Inspiration in Anwendung.“

Gerne! Dann hoffe ich, dass meine letzte Frage auch inspirierend wirkt: Einmal abgesehen vom Firmengründen – was wünschen Sie sich für das Jahr 2014?

„Ich persönlich wünsche mir nur noch selten etwas. Ich spüre ein Bedürfnis und suche nach einer Erfüllung/Realisierung. Begehren oder Verlangen habe ich höchstens mal nach … nein, das verrate ich jetzt nicht. 🙂 Ich weiß, dass ich der Schöpfer meiner Realität bin, und wenn da etwas nicht so ist, wie es sich für mich angenehm anfühlt, dann kann ich Veränderungen einleiten. Für die Welt wünsche ich mir BewusstSein, denn wer im Wissen ist, kann selbstbestimmt und frei wählen, seine Realität erschaffen und braucht keine Hoffnung und somit keine guten Wünsche auf eine bessere Zukunft – er erschafft sie.“

Vielen Dank für das Interview, Frau Mühlisch!

„Gern geschehen!“

Der ganz normale Verpackungswahnsinn

Ein Paketdienst bringt mir Belegexemplare aus der Druckerei. Das ist ein ganz normaler Vorgang, aber immer häufiger erlebe ich, dass in den Versandabteilungen mit Umverpackung nicht gespart wird. Der Verpackungsmittelindustrie scheint es gut zu gehen. Aber: Gab es da nicht mal so etwas wie Müllvermeidung (Stichwort: Verpackungsordnung)? Nun, wenn das vor 20 Jahren der Trend war, dann wurde er inzwischen gründlich umgekehrt.

Nehmen wir als Beispiel mein heutiges Päckchen: Der Karton ist vollständig in Folie eingeschweißt. In zusätzlichen Folientaschen befinden sich vorne und hinten noch Versandpapiere. Also rücke ich mit einer Schere der äußeren Folie zu Leibe, entnehme die Versandpapiere und öffne den Karton. Wer nun glaubt, dass sofort die erwarteten Bücher zu sehen sind, irrt (leider). Im Karton findet sich haufenweise Blasenfolie und darunter eine weitere Kartonage, auch diese in Folie verschweißt. Mit viel Mühe gelingt es mir, die Folie zu entfernen und ich hoffe, nun endlich die erwünschten Bücher in Händen zu halten. Und fast, aber auch nur fast, wird mir dieser Wunsch erfüllt. Mit Plastikhüllen und Kartonagen ist Schluss, nur noch eine Packpapierhülle trennt mich vom Verpackungsinhalt.

Bergeweise Verpackungsmaterial für drei Bücher

Nun weiß ich es zu schätzen, wenn Ware sorgfältig verpackt wird, denn auf dem Versandweg geht es ruppig zu: Pakete werden geschubst, geworfen und alles andere als sanft behandelt. Bestimmt gibt es immer wieder Transportschäden. Doch Bücher sind nicht ganz so zerbrechlich. Und da jedes Buch ab Druckerei ohnehin in Folie verschweißt ist, sind sie eigentlich schon ganz gut geschützt. Jedenfalls machen mich die im Verhältnis doch ziemlich großen Müllberge ratlos – und auch sauer. Ein Karton hätte gereicht, alles andere sind verschwendete Ressourcen. Was bei uns größtenteils im Müll landet, ist einmal hergestellt worden, hat Rohstoffe und Energie gekostet – und bestimmt auch Treibhausgase freigesetzt. Aber eines sage ich laut und deutlich: Wenn irgendwelche Klimaziele nicht erreicht werden, dann liegt es nicht daran, dass ich immer alles doppelt und dreifach verpackt haben will!

2013: das Junfermann-Jahres-ABC

Jahresrückblicke gibt es viele. Aber haben Sie schon einmal versucht, ein zurückliegendes Jahr in eine ABC-Liste zu packen? Es geht,  und zwar besser als man denkt – wenn man einmal angefangen hat. Natürlich lassen sich niemals alle Ereignisse in dieser Form erfassen; man erhält ein sehr verdichtetes Ergebnis.

Lesen Sie also, was mir zum Junfermann-Jahr 2013 eingefallen ist – und versuchen Sie es vielleicht selbst einmal. Es ist ganz einfach – und macht sehr viel Spaß!

 

Ade sagen heißt es nun zum Jahr 2013.
Bücher haben wir viele gemacht,
Charmante,
Dicke, dünne – und vielleicht auch
Erstaunliche.
Freude bereitet uns, dass Sie,
Geneigte Leserinnen und Leser,
Honorieren, was wir tun.
Internet war auch ein Thema – und
Juhu! Die neue Website ging online.
Kongresse mit seltsamen Abkürzungen haben wir einige besucht – DGPPN, DVNLP, DGTA …, aber
Lesungen und Vorträge gab es auch,
Mit Michaela Huber und mit Gottfried Orth und Hilde Fritz.
Neu ist auch unsere Facebook-Seite.
Ordentliche
Preise gibt es dort abzuholen, ganz ohne lästige
Quiz-Fragen.
Rasch noch mal
Schauen, was hinter den letzten
Türchen unseres Adventskalenders steckt.
Und zum guten Schluss:
Viele gute Wünsche zum Weihnachtsfest – und möglichst keine
Xanthippen und auch keine
Yetis unterm Christbaum. Dafür aber einen
Zauberhaften Beginn für das Jahr 2014!

Von der Therapie zur Prävention: der DGPPN-Kongress 2013

Ein Programm von 400 Seiten, prall gefüllt mit Vorträgen, Symposien und Diskussionsveranstaltungen; eine Themenpalette, die von „Anforderungen und Möglichkeiten psychotherapeutischer Behandlung“ über „Molekulare Mechanismen von Gen-Umwelt-Interaktionen“ bis hin zu „Humor in der Psychiatrie“ reicht: Der alljährlich in Berlin stattfindende DGPPN-Kongress ist eine Veranstaltung der Superlative. Noch ein paar Zahlen gefällig? „10.032 Besucher nahmen am DGPPN Kongress 2013 teil. 710 wissenschaftliche Sitzungen, 1971 Referenten, Vorsitzende und Posterautoren, 92 Fortbildungsveranstaltungen mit 1493 Teilnehmern, Gäste aus 54 Ländern“ (Quelle: www.dgppn.de).

 

Was macht ein Pharma-Konzern?
Neben dem Veranstaltungsprogramm gibt es auch einen Ausstellungsbereich, wo Verlage – z.B. Junfermann oder Klett-Cotta – ihre thematisch passenden Bücher präsentieren oder verkaufen. Doch auch die Pharmaindustrie ist nicht zu übersehen: riesige Stände, die Behandlungsmöglichkeiten für Depression oder ADHS propagieren. Und kaum ein Pharmastand ohne Kaffee-Bar. Wenn doch, werden Waffeln gebacken oder Würstchen verteilt. Wer vorher noch nie etwas von der pharmazeutischen Industrie gehört hat, könnte auf dieser Veranstaltung ein durchaus schiefes Bild gewinnen. Was macht ein Pharma-Konzern? Er schenkt Kaffee aus …

 

Enges Gedränge in den Gängen
Die Menschenmassen verlieren sich auch im weitläufigen Berliner Kongresszentrum nicht. Immer wieder kommt es zu Engpässen und in Veranstaltungen geht man besser überpünktlich. Sonst nämlich findet man sich in einer dicken Traube von Menschen, die allesamt versuchen, irgendwie doch noch in den völlig überfüllten Saal zu drängen. Vielleicht aber sind diejenigen, die draußen bleiben müssen, die glücklicheren? Einmal ist es mir nämlich gelungen, mich noch in einen Vortrag zum Thema PTBS-Behandlung hinein zu drängeln, den ich stehend anhören durfte. Immerhin: Umfallen war aufgrund der vielen Menschen um mich herum nicht möglich.

 

Ein Tannenbaum aus Luftballons: auch ein Beitrag zum Thema Humor

Die Veranstaltungen
Beeindruckend fand ich einen Vortrag des norwegischen Psychiaters Ulrik Frederik Malt: „What can psychiatry contribute to the understanding of extreme violence“. Malt war einer der Gutachter im Breivik-Prozess gewesen und so war der Utoya-Attentäter auch sein am häufigsten angeführtes Beispiel. Als berührend empfand ich einen Beitrag in einem Symposium zu Kunsttherapie, wo ein Therapeut berichtete, wie es einer Patientin mit Locked-in-Syndrom schließlich gelangt, sich über Bilder mitzuteilen. Eva-Lotte Brakemeier schließlich schaffte es, das durchaus ernste Thema „schwierige Therapiesituationen“ mit einer Prise Humor zu würzen. In einem Video mit einer nachgestellten Szene aus einer realen Therapie-Situation lieferte sie eine interessante Variante zum Thema Hildegard, sagen Sie jetzt nichts: „Herr Schneider, Sie sagen jetzt bereits seit 15 Minuten nichts.“ Und sehr humorvoll endete auch mein persönliches Kongressprogramm: mit Manfred Lützs Vortrag „Bluff – eine heitere Psychologie falscher Welten.“ Nach vielen eher schweren Symposien eine Portion Lachen für den Nachhauseweg.

Neue Erfahrungen: Wir machen einen Kalender! Mit Verlosung

Irgendwann im Spätsommer diesen Jahres flatterte uns mit der Post ein interessantes Produkt ins Haus. Es sah auf den ersten Blick aus wie eine CD, in in der typischen Plastik-Aufklapp-Hülle … dann entpuppte es sich als Tischkalender, den uns Margarete Maria Kuhn-Porwoll geschickt hatte. Wunderschöne Bilder aus der Natur kombiniert mit passenden Aussprüchen und Zitaten – dieser kleine Kalender gefiel uns sofort. Ob man den nicht auch als Wandkalender herausbringen könnte…? In den vergangenen Jahren gab es bei uns ja schon Christian Tschepps „Metaphern-Kalender“, der gut bei unseren Kunden ankam. Also, warum sollte nicht mal wieder ein Kalender bei Junfermann erscheinen?

Wir nahmen Kontakt zu Frau Kuhn-Porwoll auf, die nicht nur Trainerin und Coach ist, sondern auch begeisterte Hobbyfotografin. Die Natur und das Wechselspiel der Jahreszeiten hält sie in ausdrucksstarken Bildern fest. Und sie weiß durch ihren Beruf, was Menschen Mut macht, was sie trägt und inspiriert. Also beste Voraussetzungen für ein gemeinsames Kalenderprojekt. Schnell waren wir uns einig, dass wir gemeinsam einen großformatigen Wandkalender herausbringen wollten – und so trafen wir uns bei uns im Verlag in Paderborn.

Frau Kuhn-Porwoll hatte eine Menge Fotos und Zitate im Gepäck. Es war schwierig, aus der Fülle dieser schönen Naturaufnahmen nur 12 auszuwählen! Lange haben wir Fotos ausgewählt, zusammengestellt, wieder verworfen, neu überlegt, bis wir uns am Ende auf die Motive und Sinnsprüche geeinigt hatten, die in den Kalender aufgenommen wurden. Wichtig waren nicht nur die Motive, die zu den Jahreszeiten passen mussten, sondern auch der Gesamteindruck. Jeder Monat sollte sich nicht nur vom Motiv, sondern auch von den Farben her unterscheiden und die Zitate sollten Inspiration für unterschiedliche Lebenslagen sein.

Eine interessante Arbeit kam damit auch auf Jochen Martini zu, der unsere Satz- und Grafikagentur leitet. Er sollte einige Entwürfe für den Kalender abliefern – Zeit war dafür bis nach der Buchmesse. Und während wir in Frankfurt die Messewoche verlebten, bastelte er im ersten Anlauf schon den fast perfekten Kalender! Noch ein paar letzte Abstimmungen, etwas Feinarbeit, und der Kalender ging in die Druckerei. Und da ein Kalender möglichst noch im alten Jahr erscheinen sollte, waren wir wirklich froh – denn so hatten wir Zeit gewonnen und konnten den Kalender für November ankündigen.

Nach ein paar Tagen kamen aus der Druckerei die Proofs zurück. Der ganze Kalender war dort einmal probegedruckt worden, um zu schauen, ob Bilder, Zusammenstellung und Farben auch wirklich gut passen … und ob wir vielleicht noch einen winzigen Schreibfehler übersehen haben. Mit diesen Proofs kam auch der Schreck: Drei Bilder waren von der Druckqualität her nicht überzeugend und mussten ausgetauscht werden! Zum Glück hat Frau Kuhn-Porwoll ein wirklich umfassendes Bildarchiv. Es brauchte noch mal ein paar Tage intensiver Gespräche und Ausprobierens am Computer, wie es denn nun am besten passt, bis wir alle mit dem Ergebnis so zufrieden waren, dass der Kalender nun endlich gedruckt werden konnte.

Und schauen Sie mal – ist er nicht wirklich schön geworden?

Und… ? Gefällt Ihnen der Kalender? Wenn Sie ein Exemplar haben möchten oder eines verschenken möchten – wir verlosen drei Stück. Alles, was Sie dafür tun müssen ist, uns bis zum 17.12. 2013 einen kurzen Kommentar hier zu hinterlassen, wo Sie Ihren Kalender aufhängen oder wen Sie damit beschenken möchten. Und bitte Ihre E-Mail-Adresse nicht vergessen, damit wir Sie im Fall eines Gewinns benachrichtigen können.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.

Hier können Sie den Kalender kaufen.

Bei uns tut sich was – Kundenumfrage und Sparbuchaktion

In den letzten Wochen ging es bei uns im Marketing richtig rund, denn wir haben zwei größere Aktionen für Sie auf den Weg gebracht:

Einmal die beliebte jährliche Sparbuchaktion. Wir haben bei einigen Titeln wieder die Ladenpreisbindung aufgehoben und bieten diese Bücher jetzt stark reduziert an – solange unser Vorrat reicht. Die Sparbücher verschicken wir versandkostenfrei. Es sind in diesem Jahr einige Fachbücher dabei, aber auch die Kinderbuchreihe „edition junferlino“, die die Gewaltfreie Kommunikation in kleinen Geschichten für Vorschulkinder erklärt.

Möchten Sie noch schnell Ihr Sparbuchschnäppchen machen? Dann schauen Sie mal hier

Zum Zweiten haben wir eine Kundenumfrage ins Leben gerufen, die noch bis zum 17. Dezember läuft. Schenken Sie uns ein paar Minuten Ihrer Zeit und beantworten Sie einige Fragen? Wir würden gern wissen, was Sie an unseren Büchern besonders schätzen, wie Sie Informationen zu Ihren Fachthemen erhalten und was wir für Sie noch besser machen können. Als Dankeschön können Sie an einer Verlosung teilnehmen, bei der es ein Apple iPad mini  oder Junfermann-Buchgutscheine zu gewinnen gibt.

 

 

 

Die Buchmesse-Nachlese 2013

Wie jedes Jahr waren wir auch 2013 auf der Frankfurter Buchmesse mit einem eigenen Stand vertreten. Von den Irrungen und Wirrungen beim Standaufbau wurde in diesem Blog ja schon berichtet – aber die erfahrenen Messebauer ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und am Ende des Tages war auch unser Stand endlich fertig. Und dann war da ja noch die „Trägerplatte“ – ein großes Werbeplakat, das, wie der Name schon sagt, auf eine Trägerplatte aufgezogen ist. Wir schicken nur die Daten an die Messebauer – und die fertige Trägerplatte erwartet uns dann erst in Frankfurt (diesmal mit der Präsentation der neuen Junfermann-Website), das ist jedes Mal ein bisschen aufregend… Als diese dann an der Wand hing, konnten wir aufatmen – alles gut!

Beschriftung der Regale

Die netten Kollegen von Klett-Cotta haben uns dann am Ende des langen Anreise- und Aufbautages mit einem leckeren „Stuttgarter Hofbräu“ versorgt – das kam genau richtig!

Am nächsten Tag konnte es dann losgehen und wir starteten in die Fachbesuchertage. Es ist jedes Mal schön, Kollegen zu treffen, die man nur einmal im Jahr persönlich sieht – und neue Leute kennenzulernen, mit denen man bislang bestenfalls telefonisch in Kontakt war.

Am Stand besuchten uns auch Ulrike Hensel, Autorin des Buches Mit viel Feingefühl sowie „Gesichterleser“ Dirk Eilert, dessen brandneues Buch Mimikresonanz auf großes Interesse stieß.

Insgesamt schien uns die Messe diesmal leerer zu sein als in den Jahren zuvor – umso schöner war es, dass an unserem Stand recht reges Treiben herrschte. Neuerscheinungen und Bestseller wurden gleichermaßen zur Hand genommen, Kunden und Buchhändler blätterten in den Büchern, stellten Fragen zu den Titeln und ab und zu hörte man auch so etwas wie : „Schau mal, da, bei Junfermann, die haben ein Buch zur Herzresonanz„, oder  „Ach, Sie sind der Verlag, wo der Rosenberg erschienen ist“…

Langweilig ist es auf der Messe auf jeden Fall so gut wie nie! Am Donnerstag besuchte uns unser langjähriger Autor Helmar Dießner auf einen Kaffee. KS-Autor und Blogger Harald Berenfänger informierte über sich über die neuesten NLP-Bücher und nahm gleich NLP II – Die neue Generation mit, um darüber in seinem Blog zu schreiben. Kollegen anderer Verlage, Lektoren, Übersetzer und Web-Programmierer kamen zu Fachgesprächen oder einfach auf einen kleinen Schwatz bei uns vorbei.

Und ich habe mich doch etwas erschrocken, als ich dann am Stand vom Beltz Verlag beinahe mit dem Grüffelo zusammengestoßen wäre! Naja, besser diesem liebenswerten Ungeheuer begegnen, als anderen, bestenfalls C-Prominenten, die man auf der Messe zuhauf treffen kann 😉

Tja, ganz schnell kam dann der Freitag, und schon waren die Fachbesuchertage vorbei! Samstag und Sonntag waren dann noch die Publikumstage, wo alle Interessierten auf die Messe kommen und schauen konnten, was die Verlage dieses Jahr zu bieten haben. Viele Menschen besuchten uns an diesen beiden Tagen, suchten das Gespräch und zeigten sich erfreut über die geballte Ladung Junfermann-Bücher zum Anfassen – und auch über die Massagesterne und die Stressbälle, die wir als kleines Geschenk für unsere Kunden mitgenommen hatten.

Es war eine rundum gelungene Messe, die uns allen viel Spaß gemacht hat.

Weitere Impressionen von der Buchmesse:

NLP II von Robert Dilts – in der Community lang erwartet

 

Oh Graus, ich fürcht‘ mich so, da steht doch tatsächlich der Grüffelo…

 

 

 

 

 

Besuch von Autorin Ulrike Hensel

 

We proudly present: die Trägerplatte 🙂

 

Angeregtes Gespräch am Stand

Dirk Eilert freut sich über das Erscheinen seines Buches

 

Warten auf … die Messebauer

Guten Mutes ist heute Morgen unser Messeaufbau-Team in Richtung Frankfurt aufgebrochen, das Auto vollgepackt mit Give-Aways, Sitzkissen, Werbemitteln und in letzter Minute fertig gewordenen Büchern. In den zurückliegenden beiden Jahren hatte sich der Standaufbau mehr oder weniger problemlos gestaltet: Bücher in die Regale räumen, alles etwas hübsch machen – und fertig.

Doch nicht immer sind aller guten Dinge drei, denn soeben postete meine Kollegin Simone Scheinert auf facebook dieses Foto. Zugegeben: Ganz so viel erkennt man nicht, aber an den Wänden fehlen eindeutig Regalbretter. Und ohne diese lassen sich nur schwer Bücher am Stand einräumen. Dem Foto nach zu urteilen wurde Laminat auf dem Boden verlegt – aber bislang wohl nur in einer Ecke.

Was also tun? Neue Präsentationsformen für Bücher ausprobieren? Vielleicht werden Regale wirklich überbewertet. Die Unterschränke sind nach dem Foto zu urteilen schließlich da. Warum also die Bücher nicht dort aufstapeln – und an den Messtagen die Standbesucher zum Stöbern im wahrsten Sinne des Wortes einladen? Chaotische Lagerhaltung liegt doch voll im Trend der Zeit. Und warum eigentlich flächendeckend Laminat? Die eine oder andere Kante im Bodenbelag lädt doch so hübsch zum Stolpern ein. Wer weiß, wer auf die Weise in unseren Stand hineinstolpert?

Ich habe gut reden. Ich sitze hier im Büro – und wenn ich morgen an den Stand komme, ist alles fein. Aber irgendwie erinnern mich die diesjährigen Ereignisse fatal an die Jahre, als wir den Messestand zwar fertig vorfanden, aber keine Bücher für die frisch geputzten Regale hatten. Die befanden sich irgendwo auf dem Weg von Paderborn nach Frankfurt in einem LKW. Auch Dauertelefonate mit der Spedition brachten sie uns keinen Meter näher, die Zeit verging und die Nerven lagen schließlich blank. Doch dann kam der Container mit den Büchern – und alles wurde doch noch gut. Ich denke in dem Zusammenhang gerne an die Kolleginnen und Kollegen von C.H. Beck zurück, unsere damaligen Standnachbarn. Sie versorgten uns mit Getränken, Putzmitteln und aufmunternden Worten.

An Getränken und Putzmitteln dürfte es momentan in Frankfurt nicht fehlen. Und so belasse ich es denn bei den aufmunternden Worten: Die Messebauer werden fertig werden, heute noch.

„Spiel noch eins!“ – Erinnerungen an Christian Tschepp

Manfred Kirchmeyer & Christian Tschepp machen Musik für die Kongressteilnehmer

November 2005, Junfermann-Kongress in Bad Lippspringe: Zwei Männer spielen Gitarre, singen, geben alles. Und die Zuhörenden sind begeistert. Kaum ist ein Lied zu Ende, fordern sie lautstark eine Zugabe. „Spielen wir noch eins!“ [was sich im O-Ton so anhört: „Spül‘n wia noch aans!“] ist dann – glücklicherweise – die Reaktion. Die Nacht ist lang, die Cocktails sind lecker – und Lieder gibt es viele.

Einer der beiden Musiker war Christian Tschepp, mit seinem Freund und

Manfred Kirchmeyer (links) und Christian Tschepp (rechts)

Kollegen Manfred Kirchmeyer das Highlight unseres turbulenten Verlagskongresses. An dieses Wochenende denke ich gerne zurück. Christian traf ich damals zum ersten Mal persönlich. Heute weiß ich, dass es auch das letzte Mal war, denn am 17. August ist er im Alter von nur 49 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben.

Christian Tschepp

Christian Tschepp ist seit vielen Jahren in unserem Verlagsprogramm präsent. Mit unserem ehemaligen Verlagsleiter Gottfried Probst verband ihn eine große Freundschaft und so blieb es nicht aus, dass seine vielfältigen – weit über Musik hinausgehenden – Talente bald an vielen Stellen sichtbar wurden. Seit 2006 sind Junfermann-Bücher an ihren kräftigen Farben zu erkennen. Die Gestaltung stammt von Christian Tschepp. Auch unsere Zeitschrift „Kommunikation & Seminar“ verdankt ihm ihr Layout. Als Autor bzw. Illustrator war er an etlichen Büchern und Boxen beteiligt: „Das macht Sinn“, „RYSH!“, „MILTON“ und „Die Hummel“, um nur einige zu nennen. Werbemittel trugen bald unverkennbar seine Handschrift und es zeigte sich eine gewisse kindlich-kreative Freude. Wer sonst käme auf die Idee, einen Bierdeckel ein „Rundumrundes“ zu nennen? Das ist es, denke ich, was sich auf andere Menschen übertragen hat und das vielen jetzt fehlen wird.

Wer hat an der Uhr gedreht? – Mein Praktikum

Als ich Ende Juli mein fünfwöchiges Praktikum im Junfermann Verlag angetreten habe, hätte ich nicht gedacht, dass die Zeit so unglaublich schnell vorüber gehen würde. Das lag natürlich nicht nur am kurzen Zeitraum selbst, sondern viel mehr auch daran, dass es mir wirklich viel Spaß gemacht hat. Da vergeht die Zeit schon mal schneller als man denkt …

Als Studentin der Linguistik kann ich mich für all die Dinge begeistern, die etwas mit Sprache zu tun haben, doch immer nur Klausuren, Hausarbeiten und Ausarbeitungen zu schreiben ist auf Dauer sehr eintönig, somit war das Praktikum eine gelungene Abwechslung zum theoriebeladenen Studenten-Alltag. Ich fand es sehr spannend, einen Einblick in die Verlagsarbeit zu bekommen und sogar daran teilhaben und mitwirken zu dürfen; eben die Abläufe zu sehen, die in der Regel eher im Hintergrund stattfinden. Als normaler Verbraucher macht man sich keine Gedanken darüber, wie lange die Produktion des Buches gedauert hat, welches man gerade in der Hand hält und flüchtig durchblättert. Wie viel Arbeit darin steckt! Durch das Praktikum habe ich gelernt, das Produkt „Buch“ von einer ganz anderen Seite aus und als ein Werk vieler verschiedener Personen zu betrachten, das einen wirklich umfangreichen Prozess durchlaufen muss, bevor es gedruckt bzw. an Buchhandlungen und Endkunden versendet werden kann. Das Gleiche gilt auch für die Fachzeitschrift „Kommunikation & Seminar“, deren Weg ich vom Manuskript über den Druck bis hin zur Auslieferung verfolgen durfte. Das Korrekturlesen und Lektorieren von Buchmanuskripten und E-Books stellte zudem und u.a. einen wesentlichen Anteil meines Aufgabenbereiches dar, was ich als sehr positiv empfunden habe, immerhin ist der Beruf des Lektors einer der Proto-Berufe von Sprachwissenschaftlern und hat mich daher auch besonders interessiert (und wird mich auch so schnell nicht mehr „los lassen“).

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich für die freundliche Unterstützung und Hilfsbereitschaft des Junfermann-Teams bedanken, das ich  jederzeit mit Fragen löchern durfte, das mich an Besprechungen teilnehmen ließ und sich generell viel Zeit für mich genommen hat. Ich habe viel gelernt und habe das Gefühl, das mich dieses Praktikum einen Schritt nach vorne gebracht hat; einen Schritt in die für mich vielleicht sogar richtige Richtung.

Vielen lieben Dank!