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Podcast-Folge 39: Apropos … Coaching!

Was ist eigentlich Coaching? Wo verläuft die Grenze zu Beratung oder einer Therapie? Wann ist Coaching sinnvoll – und lohnt es sich überhaupt? Oder handelt es sich lediglich um ein beliebtes „Tool“ zur „Selbstoptimierung“, dass vornehmlich aufstrebenden Unternehmer*innen in ihrem Business zupasskommt?

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Podcast-Folge 29: Apropos … Soziale Phobie!

Menschen mit Sozialer Phobie fürchten sich davor, von anderen negativ bewertet, ja, sogar verurteilt zu werden. Je stärker die Angst vor anderen und ihren Bewertungen, desto mehr leidet die Lebensqualität der Betroffenen. Sozialer Rückzug und Depressionen können die Folge sein. Weiterlesen

Wir sind nicht so wichtig, wie wir meinen!

https://res.cloudinary.com/pim-red/image/upload/v1606865420/junfermann/cover/9783749501939_mwdjql.jpgEs gibt wohl kaum einen Menschen, der nicht einmal Angst davor hat, sich zu blamieren, peinlich zu verhalten oder von anderen abgelehnt zu werden. Schüchternheit und leichte Formen von sozialer Unsicherheit sind sehr weit verbreitet. Die Momente von Unbehagen sind dabei zwar nicht angenehm, werden aber bald darauf wieder vergessen. Wenn die sozialen Ängste allerdings häufiger werden, wenn sie mit negativen Gedanken und Bewertungen der eigenen Person verbunden sind, und anfangen, das Leben zu beeinträchtigen, dann wird diese Unsicherheit zu einer Sozialen Phobie.

Ein Interview mit der Psychologischen Psychotherapeutin Dr. phil. Martina Fischer-Klepsch, Autorin von Soziale Phobie – Die heimliche Angst.

 

Frau Fischer-Klepsch, was ist eine Soziale Phobie und wie kann sie sich äußern?

Martina Fischer-Klepsch: Soziale Angst ist grob gesagt die Angst vor anderen Menschen, genauer vor Peinlichkeit, Blamage, Entwertung, Demütigung, Herabsetzung. Menschen mit sozialen Ängsten befürchten, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen und negativ bewertet zu werden. Sie nehmen sozusagen die Blamage bereits im Kopf vorweg und stellen sich lebhaft vor, wie peinlich es wäre, wenn sie erröten würden oder in bestimmten Situationen, beispielsweise beim Trinken oder Essen zittern würden. Weit verbreitet ist auch die Angst vor dem Sprechen in kleinen oder größeren Gruppen, nicht nur bei Präsentationen, sondern auch im privaten Bereich. Das kann schon in der Schule beginnen, wenn ein Gedicht aufgesagt oder ein Referat gehalten werden soll. Einige Menschen haben Angst zu telefonieren, was in Zeiten von Textnachrichten gut vermieden werden kann. Einige Betroffene haben Probleme damit, öffentliche Toiletten zu benutzen oder beim Sex zu versagen oder nicht den „Mann“ stehen zu können. Ganz zu schweigen davon, überhaupt ein Date zu haben, sich zu verabreden, essen zu gehen oder an Parties teilzunehmen, einzuladen oder eingeladen zu werden. Es gibt eine Vielzahl von Situationen, die sich kaum vermeiden lassen oder die zur sozialen Isolation führen können. Auch viele berufliche Situationen sind eine Herausforderung für Menschen mit sozialen Ängsten. Die Palette reicht von leichter Schüchternheit beim Kennenlernen über einzelne ängstigende oder verunsichernde Situationen bis hin zu starker Angst und Anspannung in fast allen Kontakten mit anderen Menschen. Das Thema ist ungeheuer komplex und wird auch manchmal von Fachleuten nicht richtig erkannt, weil die Betroffenen ein so ausgeprägtes Vermeidungsverhalten an den Tag legen.

 

Hat dieses Vermeidungsverhalten nicht gravierende Folgen wie z. B. gesundheitliche Einschränkungen, weil man sich nicht traut, einen Arzt aufzusuchen oder Probleme, eine Arbeit zu finden, weil man das Vorstellungsgespräch scheut?

Ja, das Vermeidungsverhalten bei der sozialen Angststörung, wie die Soziale Phobie in jüngerer Zeit auch genannt wird führt zu gravierenden Konsequenzen im Leben der Betroffenen. Studien zeigen, dass diese Menschen im Beruf häufig hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben. Angefangen vom Bewerbungsgespräch über Kontakten mit Kollegen bis hin zur Kundenkontakten und Präsentationen sind viele Situationen eine große Herausforderung und werden dementsprechend gemieden. Erschwert wird natürlich auch die Partnersuche, weswegen Menschen mit Sozialen Phobien überdurchschnittlich häufig alleine leben und ohne feste Partnerschaft bleiben. Es kann schon sehr belastend sein, bei einem Date davon auszugehen, dass man unattraktiv, langweilig und inkompetent ist! Arztbesuche werden übrigens auch von Menschen gemieden, die Angst vor der Untersuchung wie Spritzen, Blutentnahmen, Zahnarztbehandlungen haben. Das kommt auch recht häufig vor. Interessanterweise fallen mir gerade keine Patienten ein, die Probleme mit dem Arztbesuch haben, vielleicht, weil sie dort nicht „performen“ müssen, es wird ja nichts von ihnen erwartet! Aber das Telefonieren, ein Anliegen vorbringen fällt vielen sehr schwer. Deshalb schicken mir viele Betroffene auch lieber eine E-Mail, als dass sie anrufen. All das meint eben diejenigen Betroffenen, bei denen die sozialen Ängste sehr ausgeprägt sind und die psychotherapeutischen Behandlungsbedarf haben.

Vielen Menschen mit sozialen Ängsten merkt man die Schwierigkeiten gar nicht an und Sie wären überrascht, wie viele Soziophobiker sich wahrscheinlich in Ihrem Bekanntenkreis finden! Sie machen sich ungeheure Gedanken in bestimmten sozialen Situationen, Sie merken ihnen aber gar nichts an.

 

Der Titel Ihres Buches lautet: „Soziale Phobie – die heimliche Angst“. Warum „heimliche“ Angst?

Das liegt an der Scham! Die Betroffenen verheimlichen deswegen ihre Ängste und gestehen sie häufig nicht einmal der engsten Bezugsperson. Niemand soll merken, dass sie das Gefühl haben, nicht ok zu sein, sondern makelbehaftet, inkompetent, unattraktiv, uninteressant oder dumm. Das Problem dabei ist, dass diese (falsche!) Selbsteinschätzung so nicht korrigiert werden kann. Das Verheimlichen ist dann auch wieder eine Vermeidung oder ein „Sicherheitsverhalten“, wodurch das „Schlimmste“, nämlich die Demütigung oder Abwertung, sozusagen kaschiert werden soll. Es wird als Schwäche wahrgenommen, sozial unsicher zu sein. Gesunde Menschen akzeptieren ihre Schwächen und Fehler und sind trotzdem der Meinung „im Großen und Ganzen“ in Ordnung zu sein.

Soziophobiker generalisieren ihre Schwäche und betrachten sich global und als ganzen Menschen als „Versager“.

 

Liegen einer sozialen Phobie immer negative oder abwertende Erfahrungen zugrunde, oder kann sie auch „aus dem Nichts“ kommen?

Keine psychische Störung kommt aus dem Nichts, sondern es gibt immer genügend Gründe und meistens ein ganzer Blumenstrauß an Faktoren, die alle zusammen genommen zu einer sozialen Angststörung führen können, aber nicht müssen. Manche Menschen haben viele Ressourcen und sind „resilient“. Es ist ganz erstaunlich, was manche durchmachen müssen, da wundere ich mich manchmal, dass sie nicht kränker geworden sind. Aber das ist ja ein gutes Zeichen, dass ein gesundes „Naturell“ auch einiges regulieren kann. Es kommt aber auch vor, dass die Kindheit und Jugend gut war, der oder die Betroffene behütet aufgewachsen ist, nach außen alles in Ordnung zu sein schien und trotzdem gibt es dann diese Unsicherheit. Manchmal war die Familie vielleicht auch zu harmonisch und behütend, sodass einfach nicht gelernt werden konnte, mit schwierigen Situationen umzugehen.

 

Welche Strategien empfehlen Sie – neben einer Therapie oder einem Coaching – um sich einer Sozialen Phobie zu stellen und wieder mehr Lebensqualität zu erlangen?

Sie haben es in Ihrer Frage schon angedeutet: sich der Angst stellen! Das Geheimnis lüften und sich vertrauten Menschen öffnen. Mutig sein, Risiken eingehen. Das Vermeidungs- und Sicherheitsverhalten wahrnehmen und versuchen, es abzubauen. Und sich immer wieder in ängstigende Situationen, am besten gestuft, reinbegeben. Dabei aber wichtig: versuchen, sich nicht zu be- oder verurteilen! Vielmehr sich liebevoll und gütig selbst zureden; auch das ist schwer, aber wichtig, im Hinterkopf zu behalten.

 

Exposition – die bewusste Auseinandersetzung mit Situationen, die die Phobie befördern – wird häufig empfohlen, um der Angst ihren Schrecken zu nehmen. Wie stehen Sie dazu?

Ich bin trotz Erweiterung meines verhaltenstherapeutischen Ansatzes um die Sicht auf die Biografie und das System, in dem jemand lebt, Achtsamkeit und Meditation und Schematherapie der Meinung, dass Expositionsübungen sehr helfen!

Allerdings ist es wichtig, mit welcher Grundhaltung diese Übungen durchgeführt werden und wie sie „eingebettet“ sind. Wenn jemand „nur“ unter starker Schüchternheit und leichten sozialen Ängsten leidet, dann ist das oben genannte üben, üben, üben sicher eine ganz wichtige Empfehlung. Wichtig ist dabei, schrittweise und gestuft vorzugehen, mit Hilfe einer sogenannten „Angsthierarchie“. Es geht darum, sich nicht zu überfordern, sondern sich zu spüren und sozusagen sich selbst „mitzunehmen“, immer im Kontakt mit sich und gleichzeitig mit der Umgebung zu sein. Wir nennen das die Innen- und die Außenwahrnehmung. Übungen werden immer mit Wahrnehmungsübungen und Achtsamkeit begonnen. Dafür ist es wichtig, langsam vorzugehen und sich Zeit zu lassen. Dann werden in der Exposition die eigenen Befürchtungen „an der Realität“ überprüft.

Ein Beispiel: wenn ich Angst habe, beim Kaffeetrinken mit der Hand zu zittern, dann befürchte ich ja nicht das Zittern an sich, denn wenn es auftreten würde, wenn ich alleine zuhause Kaffee trinke, wäre es mir ja gleichgültig. Meine Befürchtung besteht also darin, was andere denken könnten, wenn ich zittere, dass sie mich entwerten oder kritisch sehen könnten. Sie könnten beispielsweise denken: die ist bestimmt Alkoholikerin. Oder: die Frau ist aber unsicher! Wie schlimm wäre es, wenn das andere denken würden und würden alle Menschen so denken, wenn ich zittere? Ich mache in der Expo meine Augen auf und schaue hin: wie gucken die anderen? Wie interessiert sind sie wirklich? Und bin ich so wichtig wie ich meine? Und selbst wenn: wie schlimm wäre es, wenn ich zitterte? Würden das alle anderen Menschen genau so sehen?

Das heißt also: die Expo hilft dabei, Angst abzubauen, wenn sie zugelassen wird bei gleichzeitigem Erlauben aller Gefühle und Umstrukturieren der hartnäckigen Grundüberzeugungen. Das jetzt mal wirklich ganz kurz zusammengefasst. Ich denke, dass es über die Exposition viele Missverständnisse gibt. Wie beispielsweise, dass das „reine“ Verhaltensübungen seien. Richtig ist aber, dass in diesen Übungen sowohl die Emotionen, als auch die Kognitionen mit angesprochen werden und dass Exposition eine ausgesprochen komplexe und wenn richtig durchgeführt sehr wirksame Methode ist.

 

Was ist Ihr „Erste-Hilfe-Satz“, den Betroffene sich sagen können, wenn sich die Phobie wieder meldet?

Dass die Angst sich wieder meldet, heißt ja erst mal nichts weiter, als das sich der Betroffene vielleicht in einer Stresssituation befindet und sich zu viel zugemutet hat. Da ist es sicher gut, erst einmal zu analysieren, was eigentlich los ist, um dann zu schauen, wie man gegensteuern kann. Ich erkläre Angst erst einmal als ein Signal des Organismus. Für Menschen, die schon einmal eine Angststörung hatten, kann sie wie ein Signalfähnchen (grün, gelb, rot) darauf hinweisen, dass etwas aus dem Lot gerät und dann kann immer noch nachjustiert werden. Das heißt ja nicht, dass man einen „Rückfall“ hat. Ich unterscheide da zwischen „Vorfall“ und „Rückfall“. Das heißt also: die Angst gar nicht so ernst nehmen! Sie ist ein körperliches Signal und geht auch wieder vorbei. Jeder Mensch hat einmal Angst oder ist unsicher, das ist ganz normal. Also: Don‘t panic, es ist vielleicht gar nichts los. Wir sind nicht so wichtig (und auffällig!) wie wir meinen. Wahrscheinlich ist es niemandem aufgefallen, weswegen Sie sich jetzt in der einen oder anderen Situation schämen oder ängstigen. Ich mag den Satz von Arno Schmidt: „Schwamm drüber, wir sind doch alle nur Heinis.“

 

Das Interview führte Simone Scheinert.

 

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Dr. phil. Martina Fischer-Klepsch ist Psychologische Psychotherapeutin mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie und Schematherapie in eigener Praxis in Hamburg. Zudem arbeitet sie in der Aus- und Weiterbildung als Supervisorin und Selbsterfahrungsleiterin. Weitere Infos unter: https://www.fischer-klepsch.de/

Podcast-Episode 3: Apropos … Angst!

Über 5000 verschiedene Arten von Angst soll es geben und mindestens eine davon hat wohl jeder von uns: Höhenangst, Klaustrophobie, Prüfungsangst; Angst, vor Publikum zu reden, vorm Fliegen oder dem Alleinsein. Wie wir sie in den Griff kriegen können, das beleuchtet unser Dr. Pablo Hagemeyer in der neuen Folge von „Apropos Psychologie!“

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Endlich klarkommen mit Deiner Angst – Der neue Online-Kurs von Pablo Hagemeyer

Mit dem Junfermann-Autor Dr. Pablo Hagemeyer, Psychiater und ärztlicher Psychotherapeut, entwickelte Junfermann in Kooperation mit dem Online-Portal Sinnsucher.de einen Online-Kurs zur Bewältigung von Ängsten: „Endlich klarkommen mit Deiner Angst. Wie Du lernst, Deine Ängste zu überwinden und mutig durchs Leben zu reisen“. Die Teilnehmer*in wird mitgenommen auf eine Reise, die ihn zu ihren Ängsten führt, durch sie hindurchgehen lässt, um sie schließlich gestärkt aus ihnen hervortreten zu lassen. Darüber sprachen wir mit dem Autor.

Dr. Pablo Hagemeyer

Dr. Pablo Hagemeyer

 

Warum ein Online-Kurs zur Angstbewältigung?

Pablo Hagemeyer (PH): Dieser Online-Kurs zur Angstbewältigung fehlte: Ein Kurs, der sich viel Zeit nimmt, die einzelnen Schritte zu erklären, die man als Angstpatient*in vor sich hat, wenn man sich den eigenen Ängsten stellt. Typischerweise vermeiden Menschen mit einer Angststörung die Auseinandersetzung mit ihrer Symptomatik: Entweder, weil sie nicht eindeutig wissen, dass es Angst ist, was sie haben, oder weil sie ganz bewusst diesem unangenehmen Gefühl aus dem Weg gehen.

 

Man traut sich also eher ran an sein Problem, wenn es erstmal „nur“ online ist?

PH: Persönliche Hemmschwellen, ein bestimmtes Thema anzupacken, sind häufig leichter überwunden, wer man sich ihnen erstmal via Streaming nähert. Zudem boomen Online-Kurse im Augenblick. Daher hoffe ich auf eine hohe Akzeptanz bei den betroffenen Personen, dass sie sich trauen und darauf einlassen möchten. Das Thema ist – gerade 2020 – von großer Dringlichkeit.

 

Wie kann mir eine Heldenreise dabei helfen?

PH: Die Heldenreise ist eine große Metapher, die niederschwellig ist und wie ein Leitfaden durch die Auseinandersetzung mit der Angst führt. Sie steht für die kognitive Auseinandersetzung, also eine Vorbereitung auf die reale und emotionale Auseinandersetzung. Die Schwellen, die einem die Angst aufzwingt, werden zunächst symbolhaft genommen. Nach dieser mentalen Reise ist die Umsetzung in der Realität für den Klienten oft zum ersten Mal konkret vorstellbar.

 

Welche Vorteile hat ein Online-Kurs gegenüber z. B. einem Selbsthilfebuch?

PH: Online-Kurse sind leicht zu konsumieren, sie sind schnell zugänglich und auch auf mobilen Endgeräten nutzbar. Gerade in der Angstbewältigung kann ich mir sehr gut vorstellen, dass der oder die Klient*in sich einige der Videos anschaut und dann tatsächlich in die Übung geht. Angstpatienten sind oft sehr motiviert, sich ihren Ängsten zu stellen, oft übermotiviert. Statt sich langsam, Schritt für Schritt, der gefürchteten Situation zu nähern, die Angst immer besser auszuhalten und dem Gehirn Zeit zu geben, den Umgang mit einer solchen Situation zu lernen, stürzen sie sich hinein. Das erzeugt schlagartig eine hohe Anspannung und führt zur Frustration.

Hier bietet der Online-Kurs die außergewöhnliche Möglichkeit, sehr kleinschrittig die eigene Exposition, also die Konfrontation mit der angstauslösenden Situation, zu üben. Zudem habe ich visuelle Elemente eingefügt, die man sich leicht einprägt, wie das Angst-Spannungs-Meter. Das visuelle Storytelling funktioniert im Video hervorragend! Und: Ich bin als Therapeut ja fast „live“ dabei und kann wie ein Begleiter auf der Heldenreise falls nötig auch mal „entschleunigen“.

 

Dann würde es reichen, sich den Online-Kurs anzusehen?

PH: Der Online-Kurs funktioniert sicher auch einzeln gut; eben weil er als Begleiter in der realen Situation fungieren kann. Schön ist an dem Sinnnsucher-Kurs auch, dass der Teilnehmer gleichzeitig auch die Tonspur dazu erhält. Wir sind heute so mobil unterwegs, dass es schon einen Unterschied macht, ob ich für mich allein ein Buch lese oder einem Dozenten oder einer Therapeutin lausche. Da ist man – je nach dem eigenen Lern- oder Wahrnehmungstyp – eher bereit, aus der Situation heraus dem Impuls zu folgen, vielleicht doch einmal auszuprobieren, was man bisher vermieden hat. Auch als Hörbuch kann ich mir einen solchen Kurs das gut vorstellen.

 

Also nichts für Menschen, die sich am liebsten mit einem „richtigen“ Buch verkrümeln …

PH: Doch, das Buch zum Kurs kommt ja noch! Dabei möchte ich es aber anders machen, als es leider in vielen, sogar erfolgreichen Büchern zur Angstbewältigung der Fall ist: Für mich ist die praktische Erfahrung wichtig. Oft schieben Autor*innen alles, was es zur Angstbehandlung zu sagen gibt, irgendwie zusammen. Dann fehlt die Gewichtung, und um einen wichtigen Stellhebel wird ein großer Bogen gemacht: der Exposition. Hier ergänzen sich mein Buch und der Online-Kurs und zeigen praxisnah, wie die Exposition sinnvoll und nachhaltig bei Ängsten hilft.

 

Welche war für Sie die größte Herausforderung beim Dreh?

PH: Der erste Tag. Allein im Studio mit einem Publikum zu stehen, das nur aus Regisseur, Kameramann und einem kleinen, schwarzen Loch, dem Objektiv der Kamera bestand.

Obschon ich Kameraerfahrung habe, wurde mir der besondere Moment hier bewusst. Zum Glück hatte ich im Kopf, ich dürfe auch redundant sein, also das Thema mal von der einen und mal von der anderen Seite erzählen. Es ist ja ein Kurs, der über Stunden geht. Bisher war ich gewohnt in „Einsdreißig“, das ist so die Zeit von einer Minute und dreißig Sekunden, alles rauszuhauen, was ich zu sagen habe. Einsdreißig ist so die Zeit für LIVE Kommentare oder so kleine Schnipsel in Interviews. Hier musste ich Sprechgeschwindigkeit und Haltung ändern, ich hatte Zeit. Was auch schön war. Das konnte ich auch genießen bei den Übungen oder den Demonstrationen. Freestyle, war schön. Aber die Anspannung, dann doch irgendwie am vorbereiteten Manuskript zu hängen, blieb ein wenig. Ich glaube, die löste sich dann im Laufe der Tage. Und mein Vegetativum, das freundete sich rasch an und war schon an Tag 2 entspannter. Ich glaube Tag 3 hat mich dann nochmal gefordert, als wir das YouTube-Video drehten. Hier musste alles sitzen, auch marketingtechnisch. Da gab der Regisseur nochmal vollen Einsatz. Der mit seinem Blick und seinen Nachfragen auf das Thema auch mir half, ganz nah am Kursteilnehmer zu bleiben. Da entwickelte sich viel auch aus der Situation. Das war ein schöner Prozess. Am Ende der dreitägigen Drehzeit war ich dann wirklich platt. Aus der Rückschau würde ich sagen, macht Megaspass aber Hochkonzentration und Präsenz sind harte Arbeit.

 

Der Online-Kurs

Exklusives Angebot: Vom 19.11. bis 17.12. wird „Endlich klarkommen mit Deiner Angst“ zusätzlich auch als begleiteter Kurs und Premium-Kurs angeboten, die neben den im Basis-Kurs enthaltenen Inhalten (4 Video-Module, Achtsamkeits- und Entspannungsübungen, 6 Arbeitsblätter, Kurszertifikat) folgende Zusatzangebote aufweisen:

  • Begleiteter Kurs: + 4-wöchige Begleitung durch Dr. Pablo Hagemeyer + exklusiver Zugang zum Kursforum zum Austausch mit Pablo Hagemeyer und anderen Kursteilnehmer*innen
  • Premium-Kurs: + Individuelles 1:1 Online-Coaching mit Pablo Hagemeyer (50 Minuten) + 4-wöchige Begleitung durch Dr. Pablo Hagemeyer + exklusiver Zugang zum Kursforum zum Austausch mit Pablo Hagemeyer und anderen Kursteilnehmer*innen

Weitere Informationen zu den Kurs-Versionen und zur Buchung finden Sie hier.

 

Ein kurzer Einblick …

 

You are here!

Kunsttherapie, treuer Begleiter, Humor und Malbuch in einem

Die bekannte US-amerikanische Bloggerin Jenny Lawson hat ein einzigartiges Buch geschrieben: YOU ARE HERE ist ein Kompendium des empathischen Umgangs mit sich selbst, das Kreativität und Meditation fördert. Die Idee für dieses Buch kam ihr auf einer Lesereise. Mithilfe der Zeichnungen und Texte konnte sich Jenny Lawson, die selbst unter Ängsten und Depressionen leidet, über Momente der Verzweiflung hinweghelfen. Das Ergebnis – zunächst publik gemacht über ihren Blog – stieß in kürzester Zeit auf ungeheure Resonanz. Ihre Leser*innen fühlten sich abgeholt, getröstet, verstanden. YOU ARE HERE bündelt nun all diese motivierenden Bilder und Zeilen auf perforierten Seiten, die nach Lust und Laune ausgemalt, übermalt, herausgerissen, aufgehängt oder verschenkt werden können. So nimmt das Buch die Leser mit auf eine Reise, die bei ihnen selbst beginnt. Egal ob es um Angstzustände, Depression oder ganz einfach das Gefühl geht, in bestimmten Situationen fehl am Platz zu sein – in den kurzen, mal einfühlsamen, mal witzigen, mal zornigen, stets aber authentischen Texten und den sie begleitenden Zeichnungen findet jeder ein Ventil für die dunklen, verzweifelten Momente im Leben.

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In unserem Interview spricht Jenny Lawson über die besondere Gestaltung des Buches, seine Botschaft – und über ihre Vorliebe für deutsches Essen …

 

  Über die Autorin

Jenny Lawson ist Autorin und Kolumnistin und vor allem für ihren offenen, humorvollen Umgang mit ihrer psychischen Erkrankung bekannt. Ihre beiden autobiografischen Bücher schafften es auf Platz 1 der New York Times-Bestsellerliste, ihr Blog wird von Hunderttausenden Leserinnen und Lesern monatlich besucht. Lawson lebt mit Mann und Tochter in Texas.

www.thebloggess.com

Ihr Buch YOU ARE HERE erscheint am 19. September bei Junfermann.

 

Mensch, fürchte dich nicht!

Von Fabienne Berg

 

Bestimmt kennen auch Sie diese Stelle in der Weihnachtsgeschichte, in der die Hirten nachts auf dem Felde ein sehr machtvolles und unbekanntes Gefühl überkam, worauf sie fast zu Tode erschreckten. Irgendetwas war passiert, das sie nicht so recht einordnen konnten und das jagte ihnen einen riesigen Schrecken ein. Doch glücklicherweise mussten sich die armen Hirten nicht lange ängstigen. Nur Momente später erschien ihnen ein Engel, der versicherte, dass alles in Ordnung sei und sie sich nicht weiter zu fürchten bräuchten.

Die hatten es gut die alten Hirten aus dem Neuen Testament! Da passiert plötzlich etwas vollkommen Unerwartetes, was einen gefühlt kurz vor den Herzstillstand bringt, doch anstatt äußerlich durchzudrehen oder innerlich im Schock zu verharren, wird man aus seiner Angst erlöst, weil spontan jemand ganz Besonderes um die Ecke kommt, ein paar beruhigende Worte spricht und man ihm einfach glaubt.

Heutzutage ist diese Geschichte im Grunde nicht mehr fassbar. Dabei wäre es auch für uns oft gar nicht so dumm, wenn wir nicht so viel Angst hätten. Ich bin zum Beispiel eine pathologische Angsthäsin. Mir macht quasi alles Angst: Höhe, laute Geräusche, enge Räume, Menschenansammlungen, Spinnenweben im Herbst und Ansteckungsgefahr im Winter. Außerdem habe ich Angst davor, zu versagen, verlassen zu werden, alleine zu sterben, im richtigen Moment das Falsche zu sagen und im falschen Moment das Richtige zu tun.

Eigentlich habe ich fast jeden Tag vor irgendetwas Angst. Trotzdem versuche ich mich nicht zu fürchten.

Angst ist ein sehr machtvolles Gefühl. Es kann uns schützen, aber es kann uns auch klein und in Schach halten. Zu viel Angst verhindert jede Entwicklung und jeden Fortschritt. Das ist gefährlich – individuell, aber auch gesellschaftlich.

Mensch, warum haben wir solche Angst?!

Warum sind wir oft so gehemmt und gefangen? Warum haben wir so eine Angst vor dem Fremden, dem Unvorhersehbaren und vor dem, was uns nah geht? Was für eine Rolle spielt es denn, ob jemand in Damaskus, in Wuppertal oder in Halle an der Saale geboren wurde oder ob sie ihn liebt oder sie? Warum ist es so schwer für uns, nach einem Streit wieder aufeinander zuzugehen und einander zu verzeihen? Warum erscheint es uns einfacher zu spalten, als zu versöhnen? Warum ist zu besitzen so viel interessanter für uns als zu geben? Warum ist „Der ist doof!“ so viel schneller gesagt als „Ich hab dich lieb“? Und warum schweigen oder schlagen wir, obwohl wir miteinander reden müssten?

Der gute Engel aus dem Evangelium würde Hände und Flügel über dem Kopf zusammenschlagen und bei seinem Chef um weiteres Personal bitten, wäre er hier und heute bei uns im Einsatz!

Ich möchte Sie einladen, sich einmal vorzustellen, was passieren würde, wenn sich alle Menschen auf der Welt nur für einen einzigen Tag nicht zu fürchten bräuchten. Was für eine Welt hätten wir wohl, ohne unsere aus der Angst heraus getroffenen Entscheidungen? Und wie sähe unsere eigene „kleine“ ganz persönliche Welt wohl aus, wenn wir uns einen Tag vollkommen frei und mutig fühlen könnten?

Stellen wir uns vor, dass wir fragen: „Wie meinen Sie das?“, wenn jemand in der U-Bahn sagt: „Diese Asylanten sind ja überall.“ Stellen wir uns vor, dass wir die Kollegin, die immer stiller geworden ist, fragen, ob sie mit uns reden möchte, anstatt zu denken, dass uns das nichts angeht. Stellen wir uns vor, dass wir den Bruder, mit dem wir seit fünf Jahren nicht mehr gesprochen haben, anrufen und den ersten Schritt machen, selbst wenn wir wissen, dass wir beide Schuld haben und er den Hörer vielleicht nicht abnehmen wird. Stellen wir uns vor, dass wir nicht wie sonst jeden Tag mit gesenktem Kopf an dem Menschen vorbeilaufen, in den wir schon so lange verliebt sind, sondern stehenbleiben und fragen, ob er oder sie einen Kaffee mit uns trinken mag. Und stellen wir vor, dass – ganz gleich, wie all diese Situationen ausgehen –, ein Engel an unserer Seite ist und uns jeden Tag Mut macht, indem er uns beim Namen nennt und uns zuflüstert: „Umarme das Leben und fürchte dich nicht!“

 

FROHE WEIHNACHTEN!

Was bedeutet Scheitern?

Mit Misserfolgen und Rückschlägen leben lernen

Von Prof. Dr. Jutta Heller

Niemand scheitert gern – ohne Scheitern kommt aber keiner durchs Leben. Ist es nicht an der Zeit zu lernen, wie wir besser damit umgehen können?

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Prof. Dr. Jutta Heller in einem Vortrag zu Scheitern und Resilienz: „Zusammengehörigkeit im Scheitern”

Sportjournalisten verwenden das Wort „scheitern” scheinbar routiniert in ihren Artikeln: Im Jahr 2015 ist beispielsweise nicht nur der FC Bayern München an Barcelona „gescheitert“ (www.focus.de vom 13.05.15), sondern auch Schalke 04 an sich selbst (www.derwesten.de vom 12.04.15). Hamburg scheiterte mit seiner Bewerbung für die Ruder-WM 2019, und die Hamburger Olympia-Befürworter sowieso. Im Sport braucht es also nicht viel, um gleich als „gescheitert“ zu gelten. Ganz so schnell wird das Label in der Wirtschaft oder im Privaten nicht verpasst, aber dennoch: Wenn Sie mal ganz ehrlich mit sich sind – haben Sie selbst auch solche Projekte? Die für Sie ein Scheitern darstellen, weil sie einfach nicht mehr „auf einen grünen Zweig“ zu bringen sind, und die Sie noch nicht als „Erfahrung“ abhaken können? Denn das ist ja ein ganz wichtiger Punkt am Scheitern: Sobald wir es akzeptiert und verarbeitet haben, empfinden wir es nicht mehr als solches.

Wirtschaftliches und persönliches Scheitern ist noch immer ein Tabuthema. Zwar ist es in letzter Zeit etwas „gesellschaftsfähiger“ geworden – nicht zuletzt durch erfolgreiche Bücher wie Gescheiter scheitern (Burmeister und Steinhilper, 2011), Berichte in diversen Zeitschriften zu gemeisterten Krisen oder das Durchführen sogenannter „Fail Nights“ (siehe unten). Es wird aber noch immer, im Gegensatz zum Erfolg, „für sich“ behalten. Dabei ist es ein so wichtiges und zentrales Thema, das uns alle betrifft. Manche früher, manche später, manche öfter und manche seltener, aber ganz ohne die Erfahrung, auch einmal gescheitert zu sein, kommt niemand durchs (Berufs-)Leben.

Das Scheitern feiern?

In den Fail Nights erzählen Menschen in einem kathartisch wirkenden Auftritt vor einem großen Publikum von ihrem Scheitern und werden dafür gefeiert. Dabei fällt oft der Name Max Levchin. Ich wünschte mir, dass Scheitern immer so ablaufen würde wie bei ihm. Max Levchin, Mitgründer von PayPal, erzählt von seinen Misserfolgen so: „Das erste Unternehmen, das ich gegründet habe, ist mit einem großen Knall gescheitert. Das zweite Unternehmen ist ein bisschen weniger schlimm gescheitert, das dritte ist auch anständig gescheitert, aber das war irgendwie okay. Ich habe mich rasch erholt, und das vierte Unternehmen überlebte bereits. Nummer fünf war dann PayPal“ (Quelle: brandeins 11/2014).

Für Levchin ist sein Scheitern inzwischen nicht viel mehr als eine Anekdote auf dem Weg zum Gründer eines der erfolgreichsten Internet-Unternehmen.

Verantwortung übernehmen

Aber es geht nicht darum, Scheitern so umzudeuten, dass es in die eigene Erfolgsgeschichte passt. Es geht darum, die Verantwortung für das Scheitern zu übernehmen, den eigenen Anteil am gescheiterten Projekt anzuerkennen und den der anderen – und an dem Gefühl, gescheitert zu sein, nicht zu zerbrechen. Gerade im Berufsleben definieren wir uns oft über das Ergebnis anstatt über unseren Einsatz, und leider werden wir auch von außen oft daran gemessen. Da kann es einen schon aus der Bahn werfen, wenn ein wichtiges Projekt misslingt – gerade wenn das auch noch öffentlich, vor dem eigenen Team, Kolleg(inn)en oder Kund(inn)en passiert.

Der Wirtschaftspsychologe Jörg Bauer von der Hochschule Fresenius hat in einer Studie die Reaktionen auf eine extreme Erfahrung des Scheiterns untersucht, nämlich wie Topmanager reagieren, wenn sie gekündigt werden. Er konnte vier Phasen der psychischen Verarbeitung unterscheiden. Die erste Phase ist der „Blitz und Absturz“: Der Manager ahnt bereits, dass ihm das Ende seines Arbeitsverhältnisses bevorsteht, will dies aber noch nicht wahrhaben. In der zweiten Phase „Ruhe vor dem Sturm“ sind die Verbitterung über die erfahrene Ungerechtigkeit und die Überzeugung, bald alles wieder im Griff zu haben, vorherrschend. Erst in der dritten Phase, „Der lange Regen“, kommt für die ehemaligen Topmanager die harte Erkenntnis, dass sich die Jobsuche trotz vorheriger herausragender Leistungen und guter geschäftlicher Beziehungen schwierig gestalten wird. Phase vier – „Die Wolken brechen auf“ – beschreibt den Weg aus der Krise, wenn eine Neuorientierung und eine Versöhnung mit dem eigenen Scheitern stattfinden.

Eine heftige Reaktion auf das Scheitern ist normal und wohl unvermeidlich. Wie können wir aber mit unserem Scheitern umgehen, um nicht persönlichen Schaden daran zu nehmen? Wenn wir es schaffen, uns selbst zu verzeihen, uns nach der negativen Erfahrung noch zu schätzen und zu vertrauen, dann kann so ein Misserfolg unsere Selbstwirksamkeit enorm stärken. Dann können wir nämlich potentiellen zukünftigen Situationen, in denen etwas missrät, gelassener entgegenblicken, weil wir sicher wissen: Ich kriege es hin, danach wieder aufzustehen und weiterzumachen. Dann haben wir für die Zukunft eine wertvolle Ressource mehr: eine gestärkte Resilienz (lesen Sie hier mehr zum Konzept der Resilienz).

Verantwortung heißt auch Eigenverantwortung

Misserfolge sind extreme Lebenserfahrungen. Und gerade im Angesicht eines scheinbar übergroßen, unlösbaren Problems oder eines gescheiterten Projekts wird es Zeit, Verantwortung zu übernehmen. Nun haben gerade reflektierte, erfolgreiche Menschen, Führungskräfte und andere, die wichtige Entscheidungen treffen müssen, meist nicht das Problem, dass sie die Verantwortung für alle Fehlentscheidungen zu leicht von sich weisen. Ganz im Gegenteil: Der selbst gemachte Druck, für alles alleine verantwortlich zu sein, trägt sogar noch erheblich zum Gefühl des Gescheitertseins bei. Was wir dabei leicht ignorieren: Wir haben auch eine Verantwortung uns selbst gegenüber! Eigen-Verantwortung ist ein wichtiger Schlüssel zur Resilienz und bedeutet, dass wir erst einmal dafür sorgen müssen, funktionsfähig zu bleiben oder wieder zu werden – im Beruf, aber auch im Privatleben. (Im Übrigen: Lässt sich das überhaupt so genau trennen? Wenn es uns schlechtgeht, wird meist beides zum anstrengenden Kampfschauplatz.)

Misserfolge und große Krisen können uns so weit blockieren, dass wir selbst unsere elementaren Bedürfnisse vernachlässigen: essen, trinken, schlafen, Bewegung, soziale Bindung. Solche Erfahrungen werfen uns aus der Bahn, wir werden (zunächst) handlungsunfähig. In ihrem emotionalen Verlauf sind heftige Rückschläge mit traumatischen Erlebnissen vergleichbar, wenn natürlich auch in einer anderen Größenordnung. Deswegen begegnen wir solchen Situationen am besten mit einem der Traumatherapie entliehenen „Erste-Hilfe-Paket“: Zuerst müssen wir uns stabilisieren, bevor wir die Erfahrung bearbeiten und letztendlich integrieren können. Stabilisieren kann im Moment einer schweren Krise bedeuten, sich Routinen zu schaffen, die Sicherheit und Halt geben. Jeden Tag zur selben Zeit aufstehen, jeden Tag zur Arbeit gehen, jeden Abend einen heißen Tee mit Honig trinken – das gibt einen äußeren Rahmen, an dem wir uns orientieren können, und nimmt uns die Last zusätzlicher Entscheidungen. Menschen sind verschieden, manche brauchen in dieser Zeit der Stabilisierung viel Kontakt zu anderen, um die Erfahrung in Gesprächen zu reflektieren oder sich einfach abzulenken. Andere igeln sich ein, brauchen vor allem Ruhe und Geborgenheit in einem vertrauten Zuhause. Gönnen Sie es sich, Ihren Bedürfnissen in dieser Situation nachzugeben! Wichtig dabei ist, sich bewusst zu sein, dass diese Phase nicht Resignation oder „Aufgeben“ bedeutet, sondern den ersten Schritt auf dem Weg zur Verarbeitung Ihres Scheiterns markiert. Erst mit etwas Abstand kann dann das erste Nachdenken, das Überprüfen der gemachten Erfahrung gelingen. Im Nachhinein betrachten viele Menschen die Erfahrungen ihres Scheiterns als wichtig und wertvoll, weil sie etwas daraus gelernt haben oder weil es eine entscheidende Weichenstellung für eine positive Entwicklung war – siehe Max Levchin mit PayPal. Und so manches Mal zeigt uns ein Scheitern sogar auf, dass wir stärker sind als gedacht, und führt dazu, dass wir beim nächsten Mal mutiger und gelassener agieren. Wir können nämlich nicht immer beeinflussen, was uns geschieht, aber es liegt in unserer eigenen Verantwortung, wie wir das Geschehen wahrnehmen, bewerten und darauf reagieren.

„Es ist niemals die Umgebung; es sind niemals die Ereignisse in unserem Leben, sondern die Bedeutung, die wir damit verknüpfen – wie wir sie interpretieren – das entscheidet darüber, wer wir heute sind und wer wir morgen sein werden.“

(Tony Robbins)

 

  Über die Autorin:

Prof. Dr. Jutta Heller steht für „Resilienz“, dem Fachbegriff für innere Stärke. Die Dinge akzeptieren, wie sie sind, Eigenverantwortung übernehmen, seelische Widerstandskraft entwickeln: Das sind die Kernelemente ihres überzeugenden Konzepts, mit dem sie seit über 25 Jahren Menschen aus den unterschiedlichsten Kontexten zu ihren mentalen Ressourcen führt. Neben ihrer selbständigen Beratungstätigkeit ist sie Professorin für Training & Business Coaching in der wirtschaftspsychologischen Fakultät an der Hochschule für angewandtes Management Erding. Prof. Dr. Heller ist auch Organisatorin des jährlichen Coaching-Kongresses in Erding.

Seit 2015 gibt Prof. Heller ihre Expertise in einer Zertifikatsausbildung weiter. Die Ausbildung umfasst u.a. Grundlagen zu Resilienz, Tests und Resilienzmodelle, individuelle Resilienz (zu diesem Bereich gehört die in diesem Beitrag behandelte Eigenverantwortung), organisationale Resilienz und Konzepte für Coaching, Training und Gesundheitsmanagement.

Mehr Informationen erhalten Sie unter www.juttaheller.de

 

Mit Mut und Eigeninitiative Ängste überwinden

Endlich frei!

Von Gabriele Lönne

Endlich frei von Emotionen – das wäre was! Auf diese Idee kann man durchaus in unangenehmen Situationen kommen… Auf der anderen Seite brauchen wir unsere Emotionen zum Leben und zum Überleben. Was wäre, wenn wir keine Angst vor Krankheit hätten? Wenn wir uns keine Sorgen um unsere Kinder machten und daher auch nicht länger ein Auge auf sie hätten? Wenn wir uns nicht mehr liebhaben würden? Ja – unsere Emotionen steuern uns mehr, als wir meinen. Manchmal allerdings auch etwas zu viel. Dann ähnelt unsere Gefühlslage eher einem kurz vor der Explosion stehenden Dampfdrucktopf.

Ein gutes Beispiel für derartige Zustände sind „Ängste“. Jeder kennt sie, jeder hat sie irgendwann einmal selbst erlebt, jeder versucht, sich gegen sie zu wehren, doch kaum einer mag zugeben, dass er sich lieber nicht mit den Ursachen beschäftigt. Angst ist für viele Menschen ein unheimliches Phänomen. Ist Ihnen eigentlich bewusst, wie stark Ängste einengen, stören, blockieren, geradezu vernichten können?

Gern gebe ich Ihnen ein paar Beispiele aus meiner Praxis:

  • Eine Person, die Sie vorher noch nie gesehen haben, erinnert Sie (unbewusst) an eine für Sie unangenehme Begegnung. Plötzlich sind Sie irritiert und geraten, ohne zu wissen warum, aus dem Gleichgewicht. Sie können sich nicht erklären, was auf einmal in Sie gefahren ist. Sie sind außer sich und verstehen die Welt nicht mehr, weil Ihnen der Anlass für diese emotionale Attacke in dem Augenblick nicht bewusst ist…
  •  Oder Sie sind top vorbereitet und freuen sich, endlich Ihre Prüfung ablegen zu können. Aber was ist das? Sie haben das Gefühl, auf einmal nichts mehr zu wissen. Die Prüfer stellen Ihnen genau die Fragen, auf die Sie gestern noch die Antworten wussten. Aber Sie können Ihr Wissen einfach nicht abrufen. Sie sehen nur noch eine weiße Wand, ein unbeschriebenes Blatt. Ihr Gehirn befindet sich im Generalstreik…
  •  Oder Ihr geliebter Fußballverein, routinemäßig immer auf der Gewinnerseite, stürzt plötzlich ab. Eigentlich hat sich doch nichts geändert. Die Spieler sind immer top. Der Trainer, die Betreuer, die Gegner – sie sind doch immer noch dieselben! Nach etlichen verlorenen Spielen macht sich enormer Frust und große Verzweiflung breit. Jeder im Verein fragt sich, was da wohl los ist. Die Verantwortlichen ziehen den Kopf ein. Keiner weiß Rat…
  •  Oder Sie haben etwas zu feiern – Ihr Jubiläum. Sie sind gut auf Ihre Festrede vorbereitet und freuen sich auf Ihre Gäste. Und dann kommt der große Augenblick. Sie betreten das Podium, ordnen Ihr Manuskript und richten das Mikro. Alles wird still. Verwandte und Freunde sehen Sie erwartungsvoll an. Aber was ist das? Ihre Stimme! Wo ist Ihre Stimme? Sie wollen Ihre Zuhörer begrüßen und aus dem „Off” kommt nur ein leises Krächzen. Sie räuspern sich, nehmen einen Schluck Wasser, fangen noch einmal an. Ihre Stimme bleibt schrecklich. Sie quälen sich durch Ihre tolle Rede, die jeden Glanz verloren hat. Und Ihre Zuhörer fragen sich, was denn mit Ihnen los ist. Sie sich auch…

Was ist in diesen Situationen jeweils passiert? Was hat dazu geführt, dass in all diesen Fällen unser Gehirn seinen Dienst verweigert? Woher kommt das, dass wir nicht mehr das tun können, was wir tun wollen? Unser Verstand wird im Augenblick aufflammender Emotionen teilweise oder ganz „ausgeschaltet“. Er ist komplett blockiert. Wir können nicht mehr normal denken. Es kann zu heftigen neurologischen Reaktionen kommen, von Herzrasen über Schwitzanfälle bis zu Krämpfen und Ohnmacht.

Aber was sind denn Emotionen genau? Und warum sind sie so mächtig, dass sie sogar unseren Verstand beherrschen können? Hier die Definition aus dem Lexikon der Psychologie: Demnach handelt es sich bei Emotionen um ein komplexes Phänomen

„das mit einer Veränderung verschiedener Komponenten einhergeht. Physiologische Reaktionen (…) kann man relativ gut beobachten bzw. messen. Dies gilt auch für die Verhaltenskomponenten wie die Veränderung der Mimik, Gestik, Körperhaltung und Stimmlage. Schwieriger zu messen ist die Erlebniskomponente, die im deutschsprachigen Raum auch als Gefühl bez. wird.“  (162013, S. 439)

Das bedeutet: In Folge von Emotionen kann es allgemein zu mehr oder weniger heftigen physiologischen Reaktionen kommen, die unseren ganzen Körper erfassen. Ob Herzklopfen, Hitzewallung, kalte Hände, roter Kopf…, ob körperliche Beschwerden wie Magendruck, Durchfall, Zittern…, ob Gedächtnislücken, Sprachstörungen, Wortfindungsstörungen… sie alle können Ausdruck einer starken Emotion sein.

Warum ist das so? Zum Beispiel bei den Ängsten? Weil wir Emotionen unweigerlich und augenblicklich lernen, und zwar von Geburt an. Sie sind in unserem Unterbewusstsein nicht genetisch angelegt. Kein Mensch kommt als kleines Baby mit Fahrstuhlangst, Flugangst oder Spinnenphobie zur Welt!

Emotionen lernen wir zunächst von unseren Eltern und mit zunehmendem Alter auch von unserem Umfeld. Anfangs kopieren wir Verhaltensweisen, die Emotionen wiederspiegeln, und zwar vollkommen kritiklos. Durch die Erziehung unserer Eltern und persönliche Erfahrungen lernen wir dann irgendwann, Verhaltensweisen in Frage zu stellen, sie anzunehmen oder abzulehnen. Je näher uns ein Mensch steht, umso eher übernimmt er Vorbildfunktion für uns.

Wenn Mama laut „Nein, aua!“ ruft, weil ihr Kleines gerade den heißen Topf anfassen will, lernt es genau in diesem Augenblick die Emotion „Angst“ vor Topf und Herd, was in diesem Fall ja auch sinnvoll ist. Wenn die Mama allerdings schreiend vor einer Maus oder Spinne auf den Stuhl klettert, dann lernt ihr Kind, Angst vor einer Maus oder Spinne zu haben, was sich in der Zukunft dann als ungünstig erweisen kann.

Auf diese Art und Weise lernen wir, die günstigen und ungünstigen Verhaltensweisen unserer Eltern zu übernehmen. Die Art von Papa, der vielleicht immer, wenn ein Problem auftaucht, laut anfängt zu schreien. Die Verhaltensweise von Mama, die eventuell „um des lieben Friedens willen“ lieber gleich nachgibt, als das Problem zu diskutieren.

Aber wie kann denn zum Beispiel bei der Mutter „Angst vor der Maus“ entstanden sein – abgesehen von der Kopie aus dem Umfeld? Um das Phänomen verstehen zu können, ist es wichtig sich klarzumachen, auf welche Weise wir mit der Welt um uns herum in Kontakt treten.

Wir sehen und hören unser Umfeld, wir schmecken und riechen und fühlen sie.

Uns stehen also im Normalfall unsere fünf Sinnesorgane zur Verfügung, die uns die Welt um uns herum miterleben lassen. Nun kann es bei einer zufälligen Wahrnehmung eines oder mehrerer unserer Sinnesorgane zu ungünstigen Reaktionen im Sinne von körperlichem Stress kommen. Die Kombination aus dem wahrgenommenen Erlebnis und der begleitenden unangenehmen körperlichen Befindlichkeit wird zu einer emotionalen Erfahrung verarbeitet. Und sie wird immer wieder unbewusst reaktiviert, wenn sich die identische Wahrnehmung mit dem Stress auslösenden Ursprungserlebnis wiederholt.

Zum Beispiel bei der „Angst“ vor dem heißen Topf auf dem Herd. Das Kleine hört die laute Stimme der Mutter, die nicht nett klingt, sondern ungewöhnlich drohend wirkt. Es sieht die Mimik der Mama, die eventuell Erschrecken und Panik ausdrückt. Es nimmt die Gestik der Mama wahr, die wahrscheinlich schnell und hektisch ausfällt.

Das Kleine lernt also: Der „Topf“ oder aus dem zweiten Beispiel die „Maus“ sind böse. Es fühlt in diesem Augenblick unangenehme körperliche Symptome, die es nicht gut findet und die es nicht haben möchte. Und so legt das Gehirn des kleinen Kindes diese neuen Erfahrungen als unangenehme Emotionen in seinem Erinnerungsspeicher ab.

In Zukunft wird es erst einmal einen großen Bogen um den „bösen“ Herd machen, bis es vielleicht irgendwann als Heranwachsender lernt, dass man den heißen Topf mit Topflappen anfassen kann und dadurch der böse Herd seinen Schrecken verliert.

Leider erleben wir auch das Gegenteil. Ängste zum Beispiel können sich im Laufe der Zeit immer mehr verstärken und zu Panikattacken führen, die zu außerordentlichen Störungen in unserem alltäglichen Leben werden. Zum Beispiel kann sich die Angst vor Maus oder Spinne (man nennt sie auch Phobie) derart steigern, dass schon das Bild einer Maus oder einer Spinne Angst auslöst. In der Folge verursacht schon allein der Name extreme Angst. Eine vermeintlich gute Lösung für das Problem ist für die Betroffenen anfänglich die Vermeidung der Angst. Das heißt, nicht mehr in den Keller zu gehen (mögliche Begegnung mit einer Maus), nicht mehr die Fenster öffnen zu wollen (Eindringen von Maus oder Spinne), nicht mehr wegen möglicher Spinnweben unter Türen durchgehen zu können…

Hier kommt die gute Nachricht: Es gibt Möglichkeiten, an seiner Angst oder Phobie zu arbeiten.

Die Lösung kann im Idealfall verblüffend einfach sein, da wir alles, was wir von Kindesbeinen an gelernt haben, auch wieder verlernen können. Auch die Disposition, auf unsere individuellen „Angstmacher“ mit bestimmten emotionalen Reaktionen zu antworten.

Wir können unter Anleitung eines Experten mit unserem Verstand erarbeiten, dass die physiologischen unangenehmen Reaktionen „unnötig“ sind, weil in Wirklichkeit keine Gefahr droht. Oder dass die ausgelöste Emotion „unsinnig“ war und ist. Wir können unserem Gehirn antrainieren, schlichtweg „anders“ zu denken. Ja, wir können unsere ungünstigen Emotionen tatsächlich eliminieren und günstige Emotionen wiederbeleben(!), ja, sogar notwendige Veränderungen lieben lernen.

Wir sind unseren Emotionen eben doch nicht hilflos ausgeliefert, nach dem Motto: „Ist nun mal mein persönliches Schicksal!“ Allerdings braucht es manchmal Mut und Eigeninitiative, einen Experten zu suchen und sich ihm anzuvertrauen.

Und bei den alltäglichen Quälgeistern können Sie selbst der Experte sein: Wir haben die Chance, unsere Emotionen selbst zu bearbeiten und mental widerstandfähig zu werden, wenn wir die Fähigkeiten unseres Gehirns nutzen und unseren Verstand für uns arbeiten lassen.

Denken Sie beispielsweise an „Ratatouille“, die Ratte aus dem gleichnamigen Film, die als versteckter Hilfskoch ihrem gepiesackten Kochfreund ständig aus der Patsche hilft und so sympathisch wirkt. Hätten Sie sie auch ohne das tolle Drehbuch sympathisch finden können? Könnte sich jetzt eventuell schon allein durch den Film ihr Verhältnis zu Ratten etwas geändert haben? Immerhin: Im asiatischen, im indischen und im chinesischen Lebensraum wird die Ratte geradezu verehrt. Sie ist ein Symbol für Intelligenz, Ehrlichkeit und Kreativität. Es soll sogar Glück bringen, wenn einem Menschen eine „heilige“ Ratte über die Füße läuft!

Gern gebe ich hier weitere Anregungen:

Emotionen „drehen“

Sie stehen im Stau und ärgern sich maßlos über die verlorene Zeit … STOPP! Nein, freuen Sie sich über die gewonnene Zeit zu ungestörtem Denken. Schalten Sie kurzerhand die Aufnahmefunktion Ihres Handys ein und gehen Sie in Gedanken dem nach, was für Sie im Augenblick wichtig ist. Nehmen Sie Ihre Gedanken unsortiert auf. Am Ende der Fahrt haben Sie viel geschafft. Mit einer speziellen Software können Sie die gesammelten Ideen auf Ihren Rechner bringen und haben wertvolle Zeit gespart …

Innere Zeit verstellen

Sie sind zu einem Termin verabredet und Ihr Gegenüber lässt Sie unendlich lange warten. Sie merken, wie Ihre Motivation schwindet und sich Frust in Ihnen breitmacht … STOPP! Schauen Sie einmal auf Ihre Uhr. Nehmen Sie die Zeit der Verspätung genau auf, zum Beispiel 60 Minuten. Nun drehen Sie in Gedanken (!) den Zeiger der Uhr oder die digitale Anzeige ganz langsam auf den Zeitpunkt zurück, an dem Sie sich treffen wollten. Schließen Sie kurz die Augen und atmen Sie tief durch. Jetzt können Sie relaxen. Sie haben eine Stunde mentale Zeit gewonnen. Und gehen ganz cool in Ihre Besprechung…

Selbstjagd abschaffen

Sie haben Termine über Termine. Wenn Sie jemand fragt, dann heißt es von Ihnen immer nur: „Ich muss dieses, ich muss jenes, ich muss das sofort …!“ STOPP! Streichen Sie das Wort „muss“ aus Ihrem Vokabular. Mit diesem Wort machen Sie sich ständig zum Opfer Ihrer selbst. Und sich ständig als Opfer fühlen ist äußerst ungünstig, kann zu anhaltenden depressiven Verstimmungen führen und macht Sie für andere Menschen ausgesprochen unattraktiv – in jeder Beziehung. Sie müssen nichts! Gar nichts! Überhaupt nichts! Gibt es ein Gesetz, demzufolge Sie einkaufen gehen müssen? Oder Rasen mähen müssen? Oder zur Bank müssen? NEIN! Sie MÖCHTEN, WOLLEN, KÖNNEN …, weil Sie vielleicht Familie haben und sie gut versorgen möchten, weil Sie eine schöne Umgebung für sich haben wollen, weil Sie gut verdienen und weiterkommen können …! Achten Sie immer darauf: WÖRTER FÄRBEN GEDANKEN Und was wir denken, das sind wir!

Enden möchte ich mit einem Zitat aus Demian von Hermann Hesse: „Man braucht vor niemand Angst zu haben. Wenn man jemanden fürchtet, dann kommt es daher, daß man diesem Jemand Macht über sich eingeräumt hat.“

 


Was meinen Sie? Kennen Sie einige der Beispiele aus Ihrem eigenen Leben? Haben Sie Ähnliches schon einmal erlebt? Wenn Sie Anregungen haben oder mehr über die Möglichkeiten des Umdenkens wissen möchten, schreiben Sie uns – die Autorin antwortet Ihnen gerne.

 

  Über die Autorin:

Gabriele Lönne ist Consultant, Business Coach und Heilpraktikerin für Psychotherapie sowie als Lehrbeauftragte an verschiedenen Hochschulen tätig.

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