Bis zum anderen Ende der Welt … Berichterstattung von der Buchmesse, Teil 2

Bin ich froh, dass ich nicht Tag für Tag auf die Deutsche Bahn angewiesen bin, um von A nach B zu kommen. Am letzten Mittwoch, meinem Anreisetag zur Frankfurter Buchmesse, erwischte ich doch glatt wieder eine dieser nicht ganz ungewöhnlichen Verbindungen mit 90 Minuten Verspätung. Ich bin noch relativ entspannt, muss ich doch erst gegen Mittag am Stand sein, um das Aufbau-Team abzulösen. Eine mitreisende Kollegin von Bertelsmann Wissenmedia hingegen gerät deutlich unter Druck, weil sie um 11.00 Uhr eigentlich bei einer Preisverleihung sein müsste …

Spätestens auf dem Messegelände angekommen merke ich, dass Neuseeland in diesem Jahr Gastland ist. Eine Gruppe von Maoris führt traditionelle Tänze auf. Das ist sehr sehenswert, aber ich reiße mich los und komme noch einigermaßen pünktlich an unserem schön aufgebauten Stand an. Am Nachmittag habe ich nur wenige Termine und auch der Andrang in der Messehalle hält sich in Grenzen. Eine Chance also, sich warmzulaufen. Als Michaela Huber uns schließlich am Stand besucht, bin ich zumindest auf Betriebstemperatur. Sie war schon lange nicht mehr auf der Messe, trifft aber gleich eine Bekannte … Ich jedenfalls freue mich auf einen erneuten Besuch von Michaela Huber im Jahr 2013, wenn wir ihr langersehntes Buch über Täterintrojekte am Messestand präsentieren werden.

Michaela Huber besucht den Junfermann-Stand

 

Über die Kunst, den richtigen Ausgang zu finden

Abends, auf dem Weg ins Hotel ist die Straßenbahn wie immer pickpacke-voll. Neben mir steht ein mit dieser Art von Gedränge offensichtlich nicht vertrauter Mann. Er macht sich Sorgen, am Bahnhof nicht zum Ausgang der Bahn vordringen zu können. Es entspinnt sich folgender Dialog:

„Steigen Sie auch am Bahnhof aus?“ – „Ja.“

„Ich hoffe, Ihr Nebenmann tut das auch. Sonst haben wir nämlich ein Problem.“ – „Während der Messe sind die Bahnen immer so voll. Aber am Bahnhof steigen viele Leute aus – und eigentlich klappt es immer mit dem Aussteigen. Machen Sie sich keine Sorgen. Außerdem können Sie auch den Ausgang da vorne benutzen. Vielleicht geht das leichter.“

Für eine Weile herrscht Schweigen. Dann: „Wo steigen Sie denn aus? Vorne oder hinten?“ – „Das weiß ich noch nicht. Ich entscheide das immer ganz intuitiv.“

„Ich habe keine Intuition. Ich bin ein Mann.“ – Kein weiterer Kommentar von meiner Seite, aber mein Gesprächspartner setzt sich plötzlich nach vorne in Bewegung und ich habe gesehen, dass er problemlos am Bahnhof aussteigen konnte. Wenn das kein guter Abschluss für einen Messetag ist.

 

Äpfel, Shortbread und ein künstlicher Sternenhimmel

Ruth Urban und Tanja Klein im Gespräch mit Stephan Dietrich

Am Donnerstag erwarten wir, überflutet zu werden: Tanja Klein und Ruth Urban haben sich mit Kind und Kegel angekündigt, um ihr noch rechtzeitig zur Messe fertig gewordenes Buch „Coach, Your Marketing“ mit uns zu feiern. Als Tanja Klein uns im letzten Jahr in Frankfurt besuchte, gab es eine Struktur und einige fertige Kapitel. Jetzt tatsächlich das fertige Produkt in Händen zu halten, fühlt sich offensichtlich gut an. Wir werden mit leckeren Äpfeln aus Ruth Urbans Garten versorgt (Vitamine sind gerade an Messetagen so wertvoll!) und mit farbenfrohem Shortbread, von Tanja Kleins Tochter Johanna liebevoll gebacken und verziert.

Und dann ist es auch schon Freitag, mein letzter Messetag. Nach einer Reihe von Terminen in Halle 8 komme ich endlich dazu, auch mal den neuseeländischen Gastland-Auftritt in Augenschein zu nehmen. Vor dem Betreten der Halle werden wir gewarnt: „Die spiegelnden Flächen sind Wasser“ – und schon stehen wir in einem dunklen Raum mit künstlichem Sternenhimmel, der sich in den Wasserflächen perfekt spiegelt. Was das mit Neuseeland zu tun hat? – In der Ankündigung zu einer Lesung geht der Moderator darauf ein, welche Bedeutung Gestirnkonstellationen für die Maori haben. Währenddessen sieht man im Raum alles doppelt, perfekt gespiegelt – oben und unten.

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