Es wäre so schön gewesen … Warum konnte der Junfermann-Kongress 2015 nicht stattfinden?

Was haben Sie am 20. März 2015 gemacht? Und was an den beiden darauffolgenden Tagen? Ich habe ein nettes, ruhiges Wochenende verlebt und kann mich an keine besonderen Vorkommnisse erinnern. Dabei hätte es ganz anders sein sollen, denn für das Wochenende vom 20.-22. März 2015 war ein Junfermann-Kongress in Düsseldorf geplant und ich hatte mich eigentlich auf sehr ereignisreiche Tage gefreut, mit vielen Begegnungen und Gesprächen.

Leider mussten wir im Februar feststellen, dass trotz vieler Werbemaßnahmen und Getrommel an allen Ecken und Enden bei weitem nicht genügend Anmeldungen eingegangen waren. Schweren Herzens entschieden wir uns dafür, die Veranstaltung abzusagen.

Aber warum musste es dazu kommen? So richtig verstehen wir es selbst noch nicht. Und deshalb wünschen wir uns an dieser Stelle einen Austausch mit Ihnen und hoffen, dass wir uns am Ende zwei Fragen besser beantworte können:

  1. Warum musste der Kongress scheitern?
  2. Was müssen wir in Zukunft tun, um wieder in die Erfolgsspur zu kommen?

Bevor ich selbst Erklärungsansätze für das Scheitern anbiete, möchte ich zunächst etwas zu dem sagen, was wir geplant hatten und warum.

Was war geplant?
Junfermann-Kongresse gibt es in loser Folge seit 1995. Alle paar Jahre brachten wir gut zwei Dutzend Autoren, etwa 200 Teilnehmer und das Verlagsteam für ein Wochenende in einem Hotel zusammen. Es gab Workshops und Vorträge, die jeweils das aktuelle Spektrum unseres Verlagsprogramms widerspiegelten. Es gab viele Begegnungen, Büchertische, manchmal Musik zum Mitmachen, manchmal auch Köperübungen – und immer auch etwas Abendunterhaltung und viel Spaß.

Diese „bunte Mischung“ hat über viele Jahre gut funktioniert. Und: Nach dem Kongress war fast immer vor dem Kongress, denn viele Teilnehmer fragten: „Wann kann ich mich für den nächsten anmelden?“ Wir haben allerdings immer ein paar Jahre Luft gelassen, denn wir sind ein kleines Team und solche großen Veranstaltungen absorbieren schon einige Kräfte. Außerdem sollten Kongresse mehr ein Sahnehäubchen und nicht so sehr Routine sein. Die für 2015 geplante Veranstaltung wäre Junfermann-Kongress Nr. 5 gewesen. Im Schnitt also alle vier Jahre einer.

Wenn man die fünfte Veranstaltung vorbereitet und plant, denkt man eigentlich, dass man weiß, was man tut. Wir hatten den vierten Kongress im Jahr 2012 kritisch analysiert, um es im Jahr 2015 (noch) besser zu machen. Als Problemzone hatte sich damals in erster Linie das Hotel erwiesen und deshalb waren wir bei der Auswahl des Veranstaltungsortes diesmal besonders kritisch. Aber das Prinzip, Workshops und Vorträge aus unserem Programm anzubieten, mit Autorinnen und Autoren als Referenten, hatte sich u.E. bewährt – und daran wollten wir weiter festhalten.

Doch warum mussten wir den Kongress trotzdem absagen? – Es folgen einige Erklärungsversuche:

  • Das Kongress-Programm war ein Querschnitt durch unser Verlagsprogramm. Wäre ein konkreteres Thema wichtig gewesen bzw. hätten wir eine klarer definierte thematische Klammer anbieten müssen?
  • Der Kongress war von Freitag bis Sonntag geplant. Ist ein ganzes Wochenende zu lang? Wäre es gut gewesen, die Teilnahme an einzelnen Tagen zu ermöglichen?
  • Ein Junfermann-Kongress ist keine zertifizierte Weiterbildung, für die es Punkt o.Ä. gibt. Besteht heutzutage kein so großes Interesse mehr, Veranstaltungen zu besuchen, die ganz allgemein inspirieren? Muss auch immer ein konkreter Nutzen damit verbunden sein (also z.B. Weiterbildungspunkte)?
  • Rächt es sich, dass wir nur ein Gelegenheitsveranstalter sind? Gibt es seit 2012 Entwicklungen, die uns entgangen sind, weil wir halt nicht regelmäßig Veranstaltungen durchführen?

 

Aber vielleicht gibt es noch ganz andere Gründe, die wir nicht einmal ansatzweise vermuten. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich mit uns austauschen könnten. Darüber, warum aus Ihrer Sicht vielleicht das Kongress-Programm nicht ansprechend ist (Das Programm, das geplant war, finden Sie hier.) Darüber, welche Art der Veranstaltung Sie sich von uns wünschen würden. Was also müsste passieren, damit Sie Lust bekommen, sich zu einem Junfermann-Kongress anzumelden? – Wir freuen uns auf Ihre Anregungen!

5 Kommentare
  1. Yan-Christoph Pelz
    Yan-Christoph Pelz sagte:

    Ich hatte mich nicht angemeldet , denn mich interessiert nach wie vor hauptsächlich alles, was mit der GfK zusammenhängt, und da kannte und kenne ich schon vieles, was aus dem Bereich angeboten werden sollte.

    Daher ist entweder ein packendes Oberthema tatsächlich eine gute Idee und/oder ein „Zugpferd“, also prominenten Referenten, der dazu animiert, sich für den gesamten Kongress anzumelden. So wie z.B. Heiner Geißler bei der Fachtagung des Fachverbandes GFK am 20. Juni in stuttgart: http://www.fachverband-gfk.org

    Leider geht der Trend dahin, einzelne Tage statt ein komplettes Wochenende zu buchen. Eine tageweise Anmeldung und Beschränkung auf Sa/So könnte da vielleicht weiterhelfen. Und vielleicht auch ein Abschauen ähnlicher Veranstaltungsformate, wie z.B. der GFK-Trainerkongress im November in Köln: http://www.trainer-kongress-gfk.de

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  2. Ruth Urban
    Ruth Urban sagte:

    Liebe Paderborner :-),
    Tanja Klein und ich haben uns als Referenten des Kongresses so unsere Gedanken gemacht. Und wir haben auch einige Fast-Anmelder und zwei Angemeldete gefragt, warum sie so lange gezögert haben bzw. nicht kommen wollten. Alle gaben an, dass es Spannendes gab, aber ein klarer Nutzen für Sie nicht erkennbar war.
    Es ist wohlmöglich der alt-bekannte Kundennutzen, der fehlt. „Was habe ich ganz persönlich davon wenn ich am Kongreß teilnehme?“
    Auch mir käme ein knackiges Ober-Thema bzw. ein roter Faden sehr entgegen. Die bunte Mischung scheint auf den ersten Blick verlockend – ist aber auch ein wenig beliebig. Ich buche ja auch keinen Termin wenn mir nicht vorher weitestgehend klar ist, was ich nach der Beraterstunde, der Massage oder dem Coaching besser weiß, besser kann oder besser fühle… :-). Auf ein Neues und viele Grüße

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  3. Heike Carstensen
    Heike Carstensen sagte:

    Von Katja erreichte mich per E-Mail der folgende Beitrag:

    Liebes Junfermann-Team,

    auch ich fand es schade zu hören, dass die Veranstaltung abgesagt werden musste – trotz der ganzen Vorbereitungen und der vielen Werbemaßnahmen.

    Es tat mir leid für Euch und auch für die Leute, die gern daran teilgenommen hätten und sich schon darauf gefreut und sich darauf eingestellt hatten.
    Und gleichzeitig fühle ich mich ein bisschen „mitschuldig“ daran, dass es nicht geklappt hat. Denn ich wollte eigentlich kommen, habe mich dann aber dagegen entschieden.
    Gerne erkläre ich warum.

    1) Wirklich brennend hatten mich genau zwei Veranstaltungen interessiert. Natürlich hätte ich mir auch andere Vorträge angehört, aber Zugpferd waren bei mir eben die zwei.

    2) Sicherlich ist das Hotel mit großer Sorgfalt ausgesucht worden. Mich persönlich hat der „Düsseldorfer Schick“ aber eher abgeschreckt. Eine etwas persönlichere Atmosphäre hätte mich mehr angelockt. Aber das ist sicher Geschmackssache.

    3) Und dann war es am Ende eine Rechnung. Möchte ich für zwei Vorträge knapp 500 Euro ausgeben? Denn zum Kongress kommen ja noch Bahn und Hotel dazu?

    Meine Antwort war dann leider „Nein“.

    Die Idee, vielleicht einzelne Tage anzubieten o.Ä., hört sich für mich gut an.

    Ich hoffe, meine Gedanken helfen Euch etwas bei der Analyse…

    Herzliche Grüße

    Katja

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  4. Jana Stahl
    Jana Stahl sagte:

    Hhhmmm, ich erfahre jetzt zum 1. Mal von diesem Kongress und finde es gut, dass Ihr jetzt fragt und Euch mit der unbefriedigenden Situation eines geplatzten Kongresses nicht ins stille Kämmerlein zurückzieht. Mit allem, was man tut, tritt man natürlich gegen eine Fülle von Alternativen an. Ich mache mir mal in Ruhe Gedanken und melde mich dann nochmal.

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