Online-Autorentag 2022

Drehen wir die Uhr gut zwei Jahre zurück: Im Frühjahr 2020 wollten wir unseren 3. Junfermann-Autorentag durchführen, natürlich in Präsenz. Dann kam Corona, aber die ersten Einschränkungen betrafen nur Großveranstaltungen und so hatten wir kurze Zeit noch die Hoffnung, wir könnten wie geplant in Paderborn zusammenkommen. Mit dem ersten Lockdown hatten sich unsere Pläne dann leider komplett erledigt. Wir hatten zudem alle Hände voll zu tun, uns im Verlagsteam an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Fast alles waren im Homeoffice, die Kommunikation fand überwiegend am Bildschirm statt.

2021, einen langen Lockdown weiter, kam auf Initiative unserer Autorin Rositta Beck ein erster Online-Autorentag zustande. Die Resonanz war sehr gut und so fühlten wir uns ermutigt, auch in diesem Jahr unsere Autor:innen online einzuladen. Für das Thema griffen wir auf unsere Planung aus dem Jahr 2020 zurück. Damals hatten wir Angebote rund ums Schreiben vorgesehen.

Es gab in diesem Jahr zwei Workshops: Kreatives Schreiben (Heike Carstensen) und Schreiben für Zeitschriften (Simone Scheinert).

Kreatives Schreiben

Alle Teilnehmer:innen saßen mit Stift und Papier am Bildschirm, denn neben ein wenig theoretischem Input sollten praktische Schreibübungen im Mittelpunkt stehen. Und es ging auch gleich los mit der Übung „Automatisches Schreiben“: Fünf Minuten lang ohne Unterbrechung drauflosschreiben. Rechtschreibung, Zeichensetzung, Grammatik – alles unwichtig, nur der Schreibfluss durfte nicht unterbrochen werden. Alle konnten sich gut auf diese Übung einlassen, was durchaus nicht immer der Fall ist. Oft will sich der Verstand einschalten und blockieren – und über genau diese Blockade muss man automatisch hinwegschreiben.

Anschließend ging es um kurze Gedichtformen, Elfchen und Haiku, und zum krönenden Abschluss darum, wie man das Alphabet als roten Faden für einen kreativen Text nutzen kann.

Alle hatten Spaß an den Übungen und einige schöne Ergebnisse wurden freiwillig vorgelesen.

Schreiben für Zeitschriften

Schreiben für Zeitschriften – das sollten Buchautor:innen doch können? Ganz so einfach ist es oftmals nicht. Denn in einem Buch hat man zunächst mal Platz. Die Herausforderung beim Artikel ist, die Kernbotschaft auf wenigen Seiten herauszuarbeiten und möglichst noch eine gute Geschichte zu erzählen. Und dann heißt es: Kürzen, kürzen, kürzen und sich auch von liebgewonnenen Formulierungen oder gelungenen Textpassagen zu verabschieden, frei nach dem Motto „Kill your Darlings“! Mit vielen konkreten Schreib- und Redigiertipps und Fallbeispielen füllten wir den Workshop und die Dreiviertelstunde verging wie im Flug.

Virtuelle Kaffepause

Zum Abschluss trafen wir uns alle noch in einem Wonder.me-Raum, zu einer virtuellen Kaffeepause. Impulse aus den Workshops wurden weiterverfolgt, es gab aber auch die Möglichkeit, mit dem Verlagsteam ins Gespräch zu kommen oder alte Bekanntschaften aufzufrischen und neue zu schließen.

Autorentage funktionieren online; diese Erfahrung konnten wir erneut machen. Manches ist überhaupt nur online möglich, etwa mit dem Fahrrad oder im ICE unterwegs sein und an einem Workshop teilnehmen oder bei schönstem Wetter im eigenen Garten sitzen und doch dabei sein. Trotzdem wurde immer wieder der Wunsch geäußert, in nicht allzu ferner Zukunft in Präsenz zusammenzukommen. Das haben wir gerne gehört – und wir arbeiten dran.

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