Podcast-Folge 119: Apropos … Co-Abhängigkeit!

Schätzungsweise 1,6 Millionen Menschen in Deutschland sind alkoholabhängig. Doch Sucht betrifft nicht nur die Konsumierenden selbst – sie trifft auch die Menschen an ihrer Seite. In der aktuellen Folge von „Apropos … Psychologie!“ sprechen wir mit dem Psychologen und Psychotherapeuten Till Roderigo über die oft übersehene Perspektive der Angehörigen.

Ohnmacht, Schuld und Co-Abhängigkeit

Wenn ein geliebter Mensch süchtig ist, geraten Angehörige schnell in eine Spirale aus Hilflosigkeit, Schuldgefühlen und Scham. Viele möchten helfen, wissen aber nicht wie – und verlieren sich dabei selbst. Till Roderigo spricht offen über die Dynamiken der Co-Abhängigkeit und darüber, warum es so wichtig ist, sich selbst nicht zu vergessen.

„Im Konsum könnt ihr nichts tun“

Eine zentrale Erkenntnis, die Roderigo teilt, ist für viele schwer zu akzeptieren: Solange die betroffene Person konsumiert, können Angehörige nichts tun. Erst wenn die Sucht als Problem erkannt wird, kann Unterstützung greifen. Vorwürfe, Diagnosen oder Überzeugungsversuche führen meist nur zu weiteren Verletzungen.

Mut zur Veränderung – auch für Angehörige

Roderigo ermutigt dazu, sich auf den eigenen Weg zu konzentrieren: Gefühle wahrnehmen, benennen und mitteilen. Wut, Angst, Trauer – all das darf Raum bekommen. Sich selbst zu stärken, zur eigenen Blüte zu finden, kann nicht nur heilsam für die Angehörigen sein, sondern auch ein Impuls für die süchtige Person.

Anlaufstellen ohne Wartezeit

Ein Hoffnungsschimmer: Suchtberatungsstellen in Deutschland sind flächendeckend verfügbar und bieten oft kurzfristige Hilfe – auch für Angehörige. Ambulante Psychotherapie kann ein erster Schritt sein, um sich aus der Co-Abhängigkeit zu lösen und neue Perspektiven zu entwickeln.

 

🎧 Hört rein in die aktuelle Folge mit Till Roderigo – ein Gespräch, das Mut macht und Orientierung bietet – Unseren Podcast gibt’s auf Spotify, Apple Podcasts, Amazon Music, Deezer, Podimo, Podcast.de  und direkt hier per Stream im Player:

 

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Foto: Daniela Kempe

Till Roderigo ist Psychologe und Psychotherapeut für Verhaltens-, Kurzzeit- und Gesprächstherapie mit Schwerpunkt Suchttherapie sowie Entspannungsverfahren

Buchtipp: Till Roderigo, „An der Seite der Sucht“, Schattauer-Verlag 2025

 

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