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Buchhandlung Linnemann

Der Paderborner Lokalpresse ist heute zu entnehmen, dass die traditionsreiche Buchhandlung Linnemann in der Paderborner Fußgängerzone im Januar schließen wird. Der Handel mit Büchern wird zwar am Nebenstandort am Paderborner Stadtrand fortgesetzt, doch dass nach über 40 Jahren das Hauptgeschäft in der Westernstraße geschlossen wird, ist ein dramatischer Einschnitt. Wir verlieren damit einen guten, hoch geschätzten und verlässlichen lokalen Partner in der Buchbranche. Und alle Verlage, aber auch die Paderderborner Leserinnen und Leser, verlieren wieder einen weiteren Ort, an dem Bücher sichtbar und mit Sachverstand verkauft werden. Das macht uns traurig.

Wir danken der Familie Linnemann und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die tolle Zusammenarbeit und wünschen allen, dieser betrüblichen Nachricht zum Trotz, ein friedliches Weihnachtsfest und alles Gute für 2019. Verbinden möchten wir dies mit einem solidarischen Gruß an alle Buchhändlerinnen und Buchhändler – in Form des hier abgebildeten Dokuments, das uns kürzlich aus dem Handel erreicht hat.

Fachbuchwochen Buchhandlung Wittwer Stuttgart

Junfermann Aktionen im Buchhandel

Es ist soweit! Der Buchhandel verschönert seine Auslagen und Schaufenster mit zahlreichen Junfermann Aktionen. Viele Buchhandlungen machen mit und präsentieren ihren Kunden eine Fülle an Junfermann Titeln. Die geballte Farbpracht und auch der Querschnitt durch die Junfermann Themen bieten den Kunden genügend Kaufanreize oder aber auch einfach die Qual der Wahl.

Mitgemacht haben:

Buchhandlung Feussner Köln, Universitätsbuchhandlung Walthari Freiburg, Buchhandlung Wittwer Stuttgart, Ravensbuch in Ravensburg und Buchhandlung Stern Verlag Düsseldorf. Vielen Dank an die engagierten Buchhändlerinnen und Buchhändler.

Besuchen Sie doch auch einmal wieder die ein oder andere Buchhandlung in Ihrer Nähe.

Giraffen in der Kiste

Eine große Kiste wurde Anfang dieser Woche vom Paketdienst bei uns abgeliefert. Als wir sie durch den Flur geschoben und geöffnet hatten, offenbarte sich uns ein ganz besonderer Inhalt. Keine Bücher waren es, auch keine Tücher; es waren keine Prospekte, Kugelschreiber, Blocks oder andere Giveaways. Nein, es waren Viecher – 100 an der Zahl!

„Osterhasen!“ höre ich jetzt als erste Reaktion. Das passt zwar in die Jahreszeit, trifft aber hier nicht des Pudels Kern. „Eisbären?“ – Nein, auch wenn sie gut zum derzeitigen Wetter passen würden (das übrigens nicht zur Jahreszeit und mir schon mal gar nicht passt …): Es sind nicht die weißen Riesen aus der Arktis.

Viel weiter südlich lebt auf unserem Globus das Landtier mit dem größten Herzen. Deshalb wurde es von Marshall Rosenberg als Symbol für seine Sprache des Herzens – die Gewaltfreie Kommunikation – ausgewählt. Und 100 niedliche Plüschversionen dieser langhalsigen und großherzigen Tiere befinden sich nun bei uns im Verlag. Zunächst zu unserer großen Freude. Aber das wird nicht von langer Dauer sein, denn die Giraffen sollen ab Mai als kleine Sympathieträger einem Aktionspaket beigefügt werden, das wir gemeinsam mit dem Barsortiment Umbreit schnüren werden. Damit unsere erfolgreichen GFK-Bücher auch in kleinere Buchhandlungen gelangen, die nicht zu unserem üblichen Kundenstamm gehören, beteiligen wir uns an dieser Aktion.

Wie werden sich unsere kleinen Giraffen, die sich jetzt noch gemütlich in der Kiste zusammenkuscheln, dabei fühlen? Vermutlich werden sie neugierig ihre langen Hälse recken und sich einfühlen. Schließlich ist die Giraffe das Landtier mit dem größten Herzen.

Die Buchhandelslandschaft aus der Sicht des Vertriebs

 

Viel wurde und wird in den letzten Jahren über den Buchhandel gesprochen und geschrieben. Wenn man dem Szenario Glauben schenken mag, so wird es in spätestens zehn Jahren keine Buchhandlung mehr geben, da alles über das Internet bestellt wird. So zeigt es das derzeitige Barometer. Die Frage ist auch noch: Gibt es dann noch „richtige“ Bücher oder nur noch die derzeit „gehypten“ E-Books, die das Lesen an jedem Ort und zu jeder Zeit so unendlich erleichtern? Schaut man genauer hin, so merkt man schnell, dass es sich dabei um Zukunftsvisionen handelt, die wir heute noch verändern können. Dies wird aber nur im Zusammenspiel zwischen Verlag, Buchhandel und Kunden möglich sein, denn je mehr der Kunde das Gefühl hat, die Themen für die er sich interessiert nicht im Buchhandel anzutreffen, desto eher wird er ins Internet auf die einschlägig bekannten Seiten gehen, um dort zu ordern.

In meiner Funktion als Vertriebsleiterin bereise ich die Buchhandlungen in Deutschland und Österreich. Mein Gebiet ist also riesig und ich bilde mir ein, mir eine Meinung über den aktuellen Buchhandelsstand machen zu können. Im Grunde unterscheiden sich die Österreichischen Buchhandlungen nur ganz gering von den Deutschen, und auch in Deutschland gibt es von Nord nach Süd und von West nach Ost eine leichte Zeitverzögerung in den Veränderungen. Generell kann ich aber sagen, dass es da draußen eine ganze Menge Buchhandlungen gibt, die aus der Masse herausstechen und jeden Tag motiviert und aufgeschlossen ihre Geschäfte für den Kunden öffnen. Es gibt eine ganze Reihe an außerordentlich interessierten Buchhändlern, die mit einem großen Wissen und mit viel Liebe auch an die schwierigsten Themen herantreten und nicht jeden Tag die Endzeitstimmung im Kopf haben.

Da gibt es die Buchhändlerin, die schon seit 25 Jahren die Psychologische Fachbuchabteilung in einer eigentümergeführten Buchhandlung leitet und dies nach wie vor mit ganz viel Enthusiasmus und Spaß an der Arbeit. Die jeden Tag gerne zur Arbeit geht und sich über Fragen von Kunden freut. Oder nehmen wir die Auszubildende, die sich in der Psychologie zu Hause fühlt und davon träumt, später einmal diese Abteilung zu leiten. Sie hat ein konkretes Ziel vor Augen. Sollen wir dieses zerstören, indem wir den Buchhandel schon totsagen, bevor es soweit ist?

Natürlich wird es nicht einfacher und die gesamte Situation im Handel hat sich durch das Internet verändert, aber das wissen wir doch nicht erst seit gestern.

Wie können wir dem also entgegentreten? Indem wir nach wie vor unsere Bücher in unserer Buchhandlung des Vertrauens kaufen. Auch wenn der Titel vielleicht extra für uns bestellt werden muss, kostet uns das keinen Cent extra. Der Buchhandlesservice ist in den letzten Jahren so gut geworden, das wir innerhalb von 24 Stunden mit dem Buch rechnen können, und wenn wir es einmal nicht am nächsten Tag in die Stadt schaffen, dann wird uns das Buch auf Wunsch sogar portofrei zugeschickt oder solange im Abholfach aufbewahrt, bis wir Zeit finden. Vergessen sollten wir auch nicht die besonderen Empfehlungen der Buchhändler, wenn wir auf der Suche nach einem Titel zu einem bestimmten Thema sind. Die Bestseller zu verkaufen ist keine Kunst, aber das Besondere herauszusuchen, das macht den guten Buchhändler aus. Schließlich möchten wir zu Hause ja auch nicht alles auf dem elektronischen Wege abhandeln. Oder schreiben Sie Ihrer Frau oder Ihrem Mann eine E-Mail anstatt mit ihr/ihm persönlich zu sprechen?

Neues vom Vertrieb

Nachdem ich die letzten zwei Jahre sehr schlechte Erfahrungen mit meiner Vertriebsreise nach Österreich gemacht habe – 2010 hielt mich die Aschewolke  des unaussprechlichen Vulkans Eyjafjallajökull vom Fliegen ab, 2011 kam ich ohne Koffer in Wien an, weil es dem in Hannover wohl besser gefiel – war ich schon gespannt, was mich diesmal wohl erwarten würde. Wir ulkten im Vorfeld schon, was alles passieren könnte. Von einer Autopanne bis hin zu einem Kurzaufenthalt bei der Polizei, ich sollte meinem Mann die berühmten Käsekrainer mitbringen, war alles dabei. Aber nichts tat sich. 2012 sollte alles glatt über die Bühne gehen. Flug ging pünktlich von Hannover nach Wien, Koffer kam dieses Mal mit nach Österreich, und zu meiner Freude erwarteten mich nicht 12 Grad wie beim Abflug, sondern 27 Grad und Sonnenschein. Was will man da mehr.

Mein Mietwagen stand auch schon bereit, und so konnte es in die Wiener Innenstadt gehen. Selbst das Navi wählte sich sofort ein und wies mir den direkten Weg zum Hotel. Es war mir ehrlich gesagt schon ein wenig unheimlich, wie glatt alles lief.

Die Route sah für mich folgende Städte vor:  Montag: Wien, Dienstag: Graz und Klagenfurt, Mittwoch: Salzburg, Donnerstag: Wels und Linz und am Freitag nach ein paar weiteren Terminen in Wien sollte es wieder zurück nach Paderborn gehen.  Alle ganz tolle Städte, aber zum Sightseeing blieb mir auch diesmal keine Zeit.

Nach einer erholsamen Nacht und einem sehr guten Frühstück ging es los. Bewaffnet mit der Herbstvorschau 2012 und ganz tollen neuen Titeln absolvierte ich einen Termin nach dem anderen. Die Buchhändler standen unseren Novitäten äußerst aufgeschlossen gegenüber und bestellten auch größere Stückzahlen. Das bin ich, wenn ich ehrlich bin, vom Buchhandel in Deutschland gar nicht mehr gewohnt.

Empfangen wurde ich stets mit einen freundlichen „Grüß Gott“ und dem Angebot, eine Melange oder Wasser bekommen zu können. Bei einem netten Plausch, der so manches Mal von den eigentlichen Themen abdriftete, erfuhr ich sehr viel über die derzeitige Situation des Österreichischen Buchhandels. Welche neuen Verbindungen haben sich in der Zwischenzeit ergeben, welche Themen sind besonders stark, welche neuen Kollegen sollte ich kennenlernen und natürlich die berühmte Gerüchteküche, die auch in Österreich brodelt.

Tag für Tag stieg nicht nur meine Stimmung, sondern auch die Temperaturen. Die Sonne schien von einem strahlendblauen Himmel, und in der Ferne grüßten mich die noch schneebehangenen Berge. Ein herrliches Panorama. Zum Glück gibt es kaum noch Hotels ohne Klimatisierung. So waren die Nächte sehr erholsam.

Am Freitag, meinem letzten Tag in Wien, waren es schon um 9.00 Uhr 26 Grad. Ich fragte mich, wo die Temperaturen heute noch hin wollten. Um 12.00 Uhr wußte ich es: weit über die 30 Grad Marke. Ich schleppte mich bei 32 Grad und keinem einzigen Luftzug von Termin zu Termin und freute mich schon sehr auf die Aussicht eines klimatisierten Flughafens. Da hatte ich aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn die Klimaanlagen streikten im gesamten Flughafengebäude, und so empfing mich eine schwüle, stickige und von tausend Gerüchen geschwängerte Luft. Ich wollte nur noch weg!

Meinem Wunsch wurde dann, wenn auch mit einiger Verspätung, entsprochen, und so landete ich um 19.40 Uhr  bei gerade mal 15 Grad wieder in Hannover. Leider genau fünf Minuten zu spät, um die S-Bahn nach Paderborn zu erreichen. Also hieß es weitere 55 Minuten warten.

Um 23.25 Uhr viel ich dann endlich, glücklich aber geschafft, in mein Bett.

Wie heißt es so schön: Wer eine Reise tut, der hat was zu erzählen!