Podcast-Folge 129: Apropos … Liebe kinderleicht! mit Roland Kachler
Warum verlieben wir uns eigentlich in genau diesen Menschen? Und was, wenn es nach einer Weile kriselt? Ein Paar besteht aus zwei Individuen mit ihren ganz eigenen Biografien und im Laufe des Lebens entwickelten inneren Kindern. Kommt die Beziehung aus dem Lot, liegt es daran, dass die in den/die Partner:in gesteckten Wünsche und Sehnsüchte nicht erfüllt werden. Wie wir unsere inneren Kinder versöhnen und Paarkonflikte lösen können, darüber sprechen wir diese Folge mit dem Psychotherapeuten und Psychologen Roland Kachler.
Warum wir uns verlieben – und warum es kriselt
„Findet ein Paar zueinander, treffen zwei bedürftige und verletzte Menschen aufeinander.“ – Roland Kachler
Häufig suchen Menschen in ihrer besseren Hälfte das, was ihnen bisher gefehlt hat. Dabei gehen sie einen „Hänsel-und-Gretel-Vertrag“ miteinander ein, weil sie etwas Gleiches erlebt haben. Sei es Einsamkeit oder Überforderung. „Sie sehen in dem anderen ein ideales Elternteil“, beschreibt es Roland Kachler.
Gegensätze ziehen sich an. Oder kommt Gleiches zu Gleichem? Die Kombi macht‘s. Gegensätze verheißen Abenteuer, Gleiches gibt Sicherheit. Aber: Die Idealisierung des anderen entpuppt sich als Illusion. Ein Paar ist erst dann reif, wenn es auf der Erwachsenenebene und auf Augenhöhe miteinander verbunden ist. „Dabei muss jedes Paar durch eine Phase der Enttäuschung“, so Kachler.
Wege zu einer reifen Partnerschaft
Erwachsene Liebe bedeutet, auf Augenhöhe verbunden zu sein. Das erfordert:
- Reflexion und Eigenverantwortung für die eigenen Gefühle
- Die inneren Kinder erkennen und versorgen
Um die eigenen inneren Kinder zu erkennen, stehen der Paartherapie unterschiedliche Methoden zur Verfügung. Möglich sind die Aufstellung einer sogenannten Timeline oder Imaginationsreisen, bei der beide Partner parallel in Trance versetzt werden.
Wir sind geprägt durch Verletzungen der Eltern. Wird ein Partner durch sie zu stark begrenzt, heißt es, sich von Ihnen abzugrenzen. Dies durch eine klare Ansage: „Du gehörst nicht in unsere Paarbeziehung. Du gehörst der Vergangenheit an“. Somit erkennt der Partner, dass nicht er sich um die destruktiven Einflüsse kümmern muss.
Sexualität als Brücke
Paare müssen lernen, sich immer wieder neu zu verlieben. Dabei passiert es, dass sie ihre Sexualität neu entdecken. „Sexualität als Körpererfahrung ist eine wichtige Brücke“, weiß Kachler, der ein Plädoyer für die Einfachheit der Liebe hält.
Innere Kinder begleiten uns ein Leben lang. Wer sie versteht und versöhnt, kann Konflikte lösen und Liebe neu entdecken.
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Roland Kachler ist Dipl.-Psychologe und Psychologischer Psychotherapeut, Zertifizierter Transaktionsanalytiker (DGTA), Systemischer Paartherapeut, Supervisor, Hypno- und Traumatherapeut sowie langjähriger Leiter einer Psychologischen Beratungsstelle bis 2013, heute mit eigener psychotherapeutische Praxis.
Buchtipp: Roland Kachler: „Liebe kinderleicht – Innere Kinder versöhnen und Paarkonflikte lösen“, Junfermann Verlag 2025






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