Der Junfermann Verlag auf dem Selfpublisher-Podcast

Henri Apell

Henri Apell

Am 2. Dezember 2016 hatte ich einen Interviewtermin. Henri Apell wollte  für seinen Selfpublisher-Podcast von mir wissen, was Autoren beachten müssen, die bei Junfermann ein Buch veröffentlichen wollen. – Moment mal: Selfpublishing bedeutet doch, sein Buch ohne Verlag zu veröffentlichen. Was also haben wir, was habe ich auf einer Plattform verloren, die Informationen rund um das Thema Selfpublishing anbietet? Nun, dazu gibt es eine kleine Vorgeschichte:

Henri Apell ist bei uns im Verlag durchaus als Autor in Erscheinung getreten, auf unserer Plattform active-books und in der Zeitschrift Praxis Kommunikation. In Heft 2/2015  erschien ein Beitrag von ihm unter dem Titel: „Autor werden. Selfpublishing für Coaches und Trainer“. Darin beschrieb er Möglichkeiten, sein Renommee durch eine Buchpublikation zu untermauern – und wie dies auch ohne Verlag machbar ist. Dieser Beitrag blieb nicht ohne Widerspruch, denn in Heft 3/2015 schildert Beate Ulrich, Geschäftsführerin des Carl Auer Verlags, worin die Vorteile einer Verlagsveröffentlichung bestehen. Und kurz darauf wurde Beate Ulrich auch von Henri Apell für den Selfpublisher-Podcast interviewt. In diesem Interview betont sie nochmals, wie wichtig es ist, dass Autoren sich vorab informieren, sich mit dem Programm auseinandersetzen, bevor sie einem Verlag ein Buch anbieten.

Verlage und Autoren: Transparenz ist wichtig für ein gutes Miteinander
Verlage auf der einen Seite, Autoren auf der anderen: zwei Welten, die sich nicht wirklich gut verstehen? Ein so starkes Gegeneinander entspricht wohl kaum der Realität, aber es kann schon zu Missverständnissen und Irritationen kommen, weil Abläufe und Strukturen nicht bekannt oder undurchschaubar sind. Deshalb hat der Junfermann Verlag in diesem Jahr einen Autorenleitfaden erstellt, der hier Abhilfe schaffen und Transparenz fördern soll. Dieser Leitfaden war auch der Anlass für das o.g. Interview, das Henri Apell dann mit mir führte: „Wie ich mein Buchprojekt einem Verlag anbiete“, und das jetzt auf dem Selfpublisher-Podcast veröffentlicht wurde.

Klassische Verlagsprogramme und von Autoren selbst publizierte Bücher: Beide Möglichkeiten gibt es heutzutage und beide haben ihre Vor- und Nachteile. Warum auch im Selfpublishing nicht alles Gold ist, was sich glänzend gibt, dazu äußerte sich kürzlich auch die Autorin und Künstlerin Root Leeb. Ihr Vortrag ist hier nachzulesen.

Stellen Sie sich vor, es gäbe ein Problem und niemanden würde es interessieren …

Probleme fallen aus heiterem Himmel

Von Horst Lempart

Stellen Sie sich vor, es gäbe ein Problem und niemanden würde es interessieren. Was passierte dann mit dem Problem?

Dr. med. Eckhart von Hirschhausen stellt sich in einem Buchtitel die Frage: „Wohin geht die Liebe, wenn sie durch den Magen durch ist?“ Ich möchte die Frage für mein Thema umformulieren: Wohin geht das Problem, wenn es uns am Arsch vorbeigeht?

Damit etwas überhaupt als Problem erlebt werden kann, bedarf es einiger Voraussetzungen:

  • Jemand gelangt zu der Überzeugung, „etwas“ sei nicht in Ordnung.
  • Das „Problem“ muss als vorübergehender Zustand angesehen werden, der prinzipiell veränderbar ist.
  • Es muss überhaupt jemanden geben, der eine Soll-Ist-Differenz ausmacht und diese für unerwünscht hält.

Wenn auch nur einer dieser Punkte nicht erfüllt ist, wird die Problemkonstruktion unmöglich. Insofern sollte es doch deutlich weniger Probleme geben, als tatsächlich beklagt werden.

Nun steckt aber der Teufel im Detail. Das winzige, unbedeutend erscheinende Wörtchen „etwas“ macht aus der Mücke einen Elefanten. Denn grundsätzlich kann alles zum Problem werden: zu wenig Geld – zu viel Geld; zu groß – zu klein; zu spät – zu früh; allein – zusammen; mit Job – ohne Job.

Haben Sie gerade ein Problem? Ich rate Ihnen, nicht zu lange über diese Frage nachzudenken. Sie könnten auf Probleme stoßen, die Sie vorher gar nicht hatten. Probleme fallen aus heiterem Himmel: „Aus Spaß wurde Ernst. Ernst ist heute drei Jahre alt“ weiß der Volksmund dazu anzumerken.

In einem meiner Seminare bat ich eine junge Frau zu mir nach vorne. Sie sollte das von ihr erlebte „Problem“ aufs Flipchart zeichnen. Die anderen Teilnehmer forderte ich auf, darüber zu spekulieren, was das Problem sein könnte. Die überraschende Antwort eines Herren: „Ihr großes Problem ist, dass sie nicht zeichnen kann.“ Damit hatte er uns auf erfrischende Weise bestätigt, wie schnell ein neues „Problem“ erlebt werden kann. Erfreulicherweise ging der jungen Frau dieses Problem aber „am Arsch vorbei“. Ich bin mir zwar bis heute nicht sicher, wo es hin ist. Aber womöglich haben wir es im allgemeinen Gelächter ertränkt.

Am 19. Januar 2017 widme ich einen ganzen Tag dem Eigenleben von Problemen. Ich nenne Sie Hirn-Fürze. Wir schauen uns gemeinsam an, wie Hirn-Fürze unser Leben vernebeln können, aber auch, wie flüchtig sie sind. Erleben Sie, wie Problem-Konstruktionen zu Möglichkeitskonstruktionen werden und wie Sie als Profi diesen Prozess begleiten können.

Das Seminar richtet sich an Coaches, Therapeuten und alle Prozessbegleiter, die „Probleme“ nicht einfach so im Raum stehen lassen wollen. Die Teilnahme ist auf 10 Personen begrenzt. Veranstaltungsort ist das Forum Vinzenz Palotti in 56179 Vallendar. Weitere Infos und die Anmeldeunterlagen finden Sie hier.

Lempart1  Über den Autor

Horst Lempart ist Coach, psychologischer Berater und NLP-Master. Sein Lieblingstitel ist aber „Persönlichkeitsstörer“. Er lebt und arbeitet in eigener Praxis in Koblenz.

Jeder Tat geht ein Gedanke voraus

Gute Aussichten?!

Von Helmar Dießner

Der erste Advent ist gerade vorbei. Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Oftmals unzufrieden blicken wir auf die vergangenen Tage zurück: zu viel Stress, zu viel Fremdbestimmung, zu wenige Momente der Entspannung und des Glücks. Geht es Ihnen auch so? Nehmen Sie sich auch immer wieder vor, Bilanz zu ziehen, um „nächstes Mal“ alles besser zu machen – und dann geht das Bilanzziehen in der Hektik des Alltags auch wieder unter?

Hand aufs Herz: Können Sie realistisch einschätzen, was Ihrer Psyche und Ihrem Körper gut tut?

Was füllt Ihr Leben mit Leidenschaft und Begeisterung aus? Nehmen Sie sich Zeit für sich und investieren Sie gut in sich selbst? Nutzen Sie Ihre Talente, Fähig- und Fertigkeiten für sich und für andere Menschen?

Ich weiß, solche Fragen sind fies! Nicht nur, weil wir einige davon vielleicht mit einem Nein beantworten müssen, sondern weil sie uns vor Augen führen, dass wir oftmals komplett an uns vorbei leben, dass wir uns diese Fragen gar nicht erst stellen, sondern lieber in blinden Aktionismus verfallen, To-do-Listen abhaken (die meist fremdbestimmte Ziele umfassen) und uns im alltäglichen Hamsterrad immer schneller bewegen – immer schneller weg von uns selbst.

Doch egal wie alt Sie sind, eine persönliche Struktur für Ihr Leben kann Sie wieder näher zu sich selbst bringen. Nur: Entwickeln müssen Sie diese Struktur schon selbst. Dabei korrespondieren Ihre Werte und Normen, Ihre Träume, Ihre Kreativität, Ihre Fähig- und Fertigkeiten, letztlich Ihr gesamtes Weltbild miteinander. Diese Vorgänge unterliegen immer wieder Veränderungen von innen und außen. Sie können sich nicht auf Gesetze und Normen berufen, die gerade gesellschaftliche Akzeptanz finden, sondern Sie müssen, wie jeder andere Mensch auch, für Ihr Tun Verantwortung übernehmen.

Im Feld alltäglicher Lebensbewältigung zeigen sich Selbstbestimmung, Toleranz, Akzeptanz, Freiheit usw. Oftmals merken Sie kaum, wie sich Ihre Lebensstruktur verändert. Was ist heute noch wichtig, gültig, fördernd usw.? Aktualisieren Sie Ihre Lebensstruktur, halten Sie dabei an den für Sie verbindlichen Werten fest. Lassen Sie es nicht zu, dass negative gesellschaftliche Trends oder negative Einflüsse Ihrer Mitmenschen Ihre Lebens- und Persönlichkeitsstruktur nachhaltig beeinflussen. Wenden Sie solche Einflüsse von außen ab, indem Sie dagegen agieren. Bleiben Sie sich treu!

Gehen Sie in den Garten!

Das klingt wie ein Werbeslogan für Sie? Natürlich stellt sich die Frage, welch eine Persönlichkeitsstruktur Sie denn eigentlich haben. Wenn Sie Ihre Lebensstruktur mit einem Garten vergleichen, so wissen Sie, dass Ihr Lebensgarten gepflegt und gehegt, bewässert und gedüngt werden muss. Gehen Sie in Ihrem Umfeld spazieren, so sehen Sie die unterschiedlichsten Gärten. Manch ein Garten sieht einfach, karg, ungepflegt, bescheiden aus. Andere Gärten hingegen zeigen ein Höchstmaß an Kreativität, Zierde und Anmut – ja sie sind eine Augenweide. An diesem Anblick kann sich Ihre Seele laben und erquicken, hier können Sie aus- und entspannen, sich erholen und regenerieren. Während die erstgenannten Gärten oftmals mit Beton oder Stein hermetisch abgesteckte Grünflächen aufweisen, sehen Sie in den kreativ gestalteten Gärten runde, weiche und aufeinander abgestimmte Formen und Strukturen. Da haben Pflanzen, Büsche, Sträucher und Bäume den richtigen Standort. Da sind verschiedene Sitzecken, lauschige Plätze, Sonnen- und Schattenplätze zu finden usw.

Vergleichen Sie nun einmal die Menschen mit den so ausführlich beschriebenen Gärten. Gehören Sie zu den Menschen, die aus ihrem Leben etwas Besonderes, Schönes, Außergewöhnliches, Interessantes machen?

Einige Menschen haben eine bessere Unterstützung bei der Umsetzung ihrer architektonischen Pläne erhalten als andere. Das ist wahr. Als verantwortungsvoller Mensch hilft es Ihnen nur wenig, wenn Sie klagen und jammern, Ihre Eltern und Ihre Umwelt für Ihren Zustand verantwortlich machen. Sie sind gefordert, Ihr Leben in die Hand zu nehmen. Sie verfügen über ein gewisses Know-how, Ihre Talente, Fähig- und Fertigkeiten, Ihr Wissen sind Ihr Kapital. Setzen Sie es ein, egal wie Ihr Garten zurzeit aussieht.

Hinterfragen Sie Kernglaubenssätze!

Wenn Sie die Dinge in Ihrem Leben neu ordnen möchten, neue Zwischenziele festlegen wollen, müssen Sie erst einmal eine gewisse Grundstruktur entwickeln. Das heißt, Sie müssen erst eine Übersicht, eine Basis, einen gewissen Grund hineinbringen. Das ist nötig, damit Sie sich nicht im Detail verzetteln oder in ein unübersichtliches Chaos geraten.

Dabei ist es wichtig, sich immer wieder vor Augen zu führen: Sie bestimmen, wie Sie leben! Ersetzen Sie alte Kernglaubenssätze durch neue. Nutzen Sie dabei die Möglichkeit der Selbstreflexion:

  • Was können Sie an Ihrem Zustand ändern?
  • Wo müssen Sie den Hebel ansetzen, um effektiver oder effizienter sein zu können?
  • Welche Helfer (z. B. Fachleute, Freunde, Coachs) können Sie dabei unterstützen?
  • Welche Strategie entwickeln Sie?
  • Stellen Sie sich die Frage, wo Sie vor fünf Jahren standen.
  • Fragen Sie sich, wo Sie vor zehn Jahren standen.
  • Wo stehen Sie heute?
  • Hätten Sie vor fünf oder zehn Jahren geglaubt, dass Sie heute dort stehen würden, wo Sie heute stehen? Hätten Sie es sich gewünscht?
  • Wie wird Ihr Leben in fünf Jahren aussehen?
  • Was werden Sie in zehn Jahren sein?

Bei der Beantwortung dieser Fragen: Was geht Ihnen da durch den Kopf? Nehmen Sie wahr, was in Ihnen steckt, und nutzen Sie dabei Gelegenheiten, um Ihre Talente unter Beweis zu stellen? Denken Sie dabei nicht zu bescheiden von sich. Denken Sie groß, trauen Sie sich etwas zu, ohne dass Sie sich dabei selbst überschätzen. Auch Selbstcoaching-Übungen können Ihnen zu einer relativ objektiven Selbsteinschätzung verhelfen.

Sagen Sie Stopp!

Dabei ist es auch immer wieder sinnvoll, Ihre eigenen Gedanken zu beobachten. Werden Sie sich Ihrer inneren Kommunikation bewusst und achten Sie auf Ihre Selbstgespräche. Machen Sie sich bewusst, dass innere Zwiegespräche während Ihrer Wachphasen permanent ablaufen: Sie gehen Ihrer Alltagsbeschäftigung nach und verrichten Ihre Aufgaben wie gewohnt. Dabei nehmen Sie ein Ereignis von außen wahr, was sich zunächst Ihrer direkten Einflussnahme entzieht. Jedoch sind Sie nach der Verarbeitung dieses Wahrnehmungsvorganges in der Lage, darauf innerlich, aber auch aktiv zu reagieren. Automatisch führen Sie ein Selbstgespräch, welches von Ihren Emotionen begleitet wird, Sie können es aber in eine bestimmte Richtung lenken. So entsteht ein Verhalten, dass Sie steuern. In diesem Automatismus bedingt eine Ebene die andere.

Und auch hier gilt: Reflektieren und analysieren Sie die Kernglaubenssätze, die Sie im Laufe Ihrer Biographie verinnerlicht haben. Dabei sind die negativen ebenso wie die positiven Schlüsselsätze wie auf einem PC gespeichert. In Beratungs- und Therapieprozessen habe ich immer wieder von Klienten negative Schlüsselsätze gehört wie:

  • „Das kann ich nicht!“
  • „Das ist zu schwer für mich!“
  • „Ich habe kein Talent!“
  • „So etwas passiert mir immer!“
  • „Es hat mit mir keinen Sinn!“

Wenn diese und ähnliche Kernglaubenssätze Ihre Begleiter sind, dann sagen Sie energisch STOPP!!!

Werden Sie sich darüber bewusst, dass Ihre negativen Selbstüberzeugungen wie selbsterfüllenden Prophezeiung wirken und Sie somit den negativen Ausgang des Geschehens bereits vorwegnehmen. Sie sind, was Sie zu sein glauben.

Geben Sie sich selbst einen Ruck und überwinden Sie bewusst Ihre Angst oder Ihre innere Trägheit und sprechen Sie sich Mut zu. Äußern Sie eine positive Formulierung, schreiben Sie diese auf. Wenn es für Sie hilfreich ist, hängen Sie diese Aussage sichtbar in Ihrem Haus oder in Ihrer Wohnung auf, sodass Sie immer wieder an Ihren Entschluss erinnert werden. Nur der Wille setzt Entschlüsse in Handlungen um. Ersetzen Sie negative Schlüsselsätze durch positive.

TIPP: Sagen Sie sich Ihre positive Selbstaussage immer laut und leise vor. Setzen Sie jeden Tag einen oder mehrere Ihrer (positiven) Kernglaubenssätze praktisch um.

Glauben Sie an sich! Sämtliche Vorgänge wie sprechen, lesen, essen, laufen etc. werden durch einen Gedankengang eingeleitet. Hinter jedem Gedanken steckt eine enorme Kraft. Es ist Ihr Geist und Ihr Denken, die darüber entscheiden, wer und was Sie sind.

 

Weitere positive Worte, die im Alltag eine Unterstützung und Ausrichtung bieten, Ihr Selbstbewusstsein und Ihre Zufriedenheit stärken sollen, finden Sie im aktuellen Lebensperspektiven-Kalender 2017: Für jede Kalenderwoche des Jahres finden Sie dort einen Rat zur aktiven Lebensgestaltung, den Sie in Ihr Leben integrieren können. Sie werden dabei Neues lernen, motiviert werden und ungewöhnliche Wege zu Ihrem persönlichen Erfolg entdecken.

Ganz nach dem Motto: „Jeder Tat geht ein Gedanke voraus.“ (Ralph Waldo Emerson)

 

diessner-2016  Über den Autor:

Dr. phil. Helmar Dießner ist Erziehungswissenschaftler und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, Psychotherapeut (HPG) sowie Management- und Motivationstrainer. Er ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt in Hamm (Westfalen).

Berlin im November 2016: DGPPN-Kongress und eine Buchpremiere mit Liv Larsson

Teil 1: DGPPN-Kongress

Ende November ist seit ein paar Jahren für uns DGPPN-Zeit. Als Verlag gehören wir zu den Ausstellern p1010754auf „Europas größtem Fachkongress auf dem Gebiet der psychischen Gesundheit“. Laut Veranstalter (DGPPN steht für „Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde“) kamen in der Zeit vom 23.-26. November 2016 mehr als 9000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Citycube Berlin und nahmen an mehr als 600 Veranstaltungen teil.

Einen kleinen Ausschnitt des wissenschaftlichen Programms kann ich wieder in diesem Jahr erleben. Themen wie „Schuld, Psyche und Gehirn“, „Transgenerationale Effekte von mütterlichen Belastungen“ und „Behandlungskontinuität – auf die Beziehung kommt es an“ stehen auf meiner Liste. Außerdem besuche ich ein Symposium zum Thema „Lifestyle, Körperkult, Superfoods“, in dem u.a. die Auswirkungen der Sendung „Germanys next Topmodel“ auf die meist jugendlichen Zuschauerinnen untersucht werden. Die Mager-Models haben Einfluss auf junge Frauen mit Magersucht – das zumindest ergab eines Untersuchung, die Referentin Maya Götz präsentiert.

 

Teil 2: Buchpremiere „Dankbarkeit, Wertschätzung und Glück“

Am Freitagnachmittag lasse ich dann den Kongresstrubel hinter mir, wünsche den Kolleginnen am Larsson-Dankbarkeit_Cover.qxp_CoverVerlagsstand weiterhin gute Verkäufe und mache mich auf den Weg zu meinem ersten persönlichen Treffen mit unserer Autorin Liv Larsson. In Zusammenarbeit mit der deutschen GFK-Trainerin Annett Zupke führt sie schon seit einigen Jahren Workshops in Berlin durch. Kürzlich ist bei Junfermann ihr neues Buch erschienen: „Dankbarkeit, Wertschätzung und Glück“. Liv hatte sich diesmal eine Buchpremiere gewünscht, vorzugsweise in Berlin. Diesem Wunsch kamen wir gerne nach, haben wir doch mit Britta Gansebohm (Salonkultur) inzwischen eine Partnerin in Berlin, mit der wir solche Veranstaltungen gut realisieren können.

Bereits im Vorfeld der Buchpremiere zeichnete sich ab: Der Laden wird voll, der Name Liv Larsson scheint in Berlin zu ziehen. Und so bildet sich recht schnell eine Schlange von Menschen, die Einlass in den Veranstaltungsraum der Z-Bar begehren. Währenddessen laufen noch allerletzte Absprachen zwischen Autorin und Übersetzerin Julia Föll. Liv Larsson möchte nicht nur aus ihrem neuen Buch vorlesen und etwas über Dankbarkeit erzählen; sie möchte auch, dass sich das Publikum beteiligt, in Form von kleinen Übungen. Ob das aber angesichts der räumlichen Enge überhaupt möglich sein wird? Und: Wird sich ein Berliner Publikum zum Mitmachen motivieren lassen? – Fragen über Fragen.

Doch dann haben alle ihre Plätze eingenommen und nach der Begrüßung durch Britta Gansebohm erhält Liv das Wort. Sie spricht Englisch und Julia Föll sorgt dafür, dass diejenigen, die nicht ganz so heimisch in dieser Sprache sind, auch folgen können. Später berichtet sie, sie habe zum ersten Mal vor Publikum übersetzt. Eine wirklich geglückte Premiere, muss ich sagen, die viel zum Gelingen des Abends beigetragen hat.

Julia Föll und Liv Larsson

Julia Föll und Liv Larsson

Passt es überhaupt, angesichts der Lage auf dem Planeten, angesichts zunehmender Bedrohung und sich zuspitzender politischer Verhältnisse, sich mit einem Thema wie Dankbarkeit zu beschäftigen? Sollte man nicht vielmehr die Welt verändern? So leitet Liv Larsson ihr Thema ein. „Frag dich nicht, was die Welt braucht. Frag, was dich lebendig macht, und dann tu es. Denn die Welt braucht Menschen, die zum Leben erwacht sind.“ In diesem Zitat von Howard Thurman kommt sehr schön zum Ausdruck, dass es überhaupt kein Gegensatz sein muss: Beschäftigung mit sich selbst – Beschäftigung mit „äußeren Angelegenheiten.

Weiter geht es mit der Lesung von Abschnitten aus dem Buch („Wollt ihr noch mehr hören?“ Publikum: „Ja!“) und auch Erfahrungsberichten rund um die Themen Dankbarkeit und Wertschätzung. Und immer wieder ermuntert Liv zu Fragen, denn sie ist neugierig, möchte wissen, welche Erfahrungen andere mit dem Thema machen, welche Gedanken sie umtreiben. Und das Publikum lässt sich nicht lange bitten. Viele Fragen, die gestellt werden, sind ziemlich komplex und verraten eine bereits tiefere Beschäftigung mit dem Thema. Schnell vergeht so die Zeit, doch auch nach Abschluss des „offiziellen“ Teils des Abends gibt es noch Möglichkeiten zum Gespräch. Außerdem signiert Liv Bücher.

Bleibt zum Abschluss noch die Frage: Hat das Publikum mitgemacht? Als Liv dazu auffordert, wir p1010763mögen uns doch bitte unserem Nachbarn, unserer Nachbarin zuwenden und uns über etwas austauschen, über das wir froh sind, dass wir es getan haben, füllt bald ein Stimmengewirr den Raum. Ganz offensichtlich lässt sich also auch ein Berliner Lesungspublikum sich zum Mitmachen animieren.

Entdecke die Möglichkeitsräume, die in dir angelegt sind

So tun, als ob: Über die Chance der Flexibilität

Von: Sabine Claus

Viele Menschen erleben die heutige Arbeitswelt voller Widersprüche und Paradoxien. Einerseits wird uns ständig suggeriert, dass wir völlig freie, selbstbestimmte Individuen seien: Als Mitarbeiter stehen wir im Mittelpunkt, sind das wichtigste Potenzial, dürfen unsere Jahresarbeitszeit flexibel einsetzen, unsere Kreativität zur Entfaltung bringen und unser persönliches Entwicklungsziel definieren. Als Führungskraft stehen wir im Mittelpunkt, denn wir gestalten die Zukunft unserer Organisation.

Andererseits wird zugleich ein enormer Leistungsdruck erzeugt, indem uns die Medien, unser Umfeld und die Erfolgskennzahlen, an denen wir gemessen werden, vormachen, wir seien erst dann wirklich genügend wert, wenn wir die perfekte Zielerreichung, die perfekte Leistung, die perfekte Kundenzufriedenheit, ein perfektes Netzwerk und eine perfekte Opportunity-Pipeline vorweisen – und dies stets dynamisch und gut gelaunt, aber neuerdings auch demütig und achtsam.

Angesichts dieser Ambivalenz ist es kein Wunder, dass sich bei vielen Menschen ein chronisches Gefühl von Unzulänglichkeit entwickelt und damit verbundene stetige Selbstzweifel, innere Unruhe und Erschöpfung. Man nimmt sich als Spielball äußerer Kräfte wahr, ständig bemüht, seine vermeintliche Freiheit zu nutzen, zugleich immer neue, vorgegebene Ziele zu erreichen und obendrauf erfolgreicher Selbstmanager zu sein.

Klarheit erlangen: Was möchte ich erleben?

In unserer beschleunigten und unsteter werdenden Arbeitswelt, in der heute getroffene Entscheidungen morgen schon wieder korrigiert werden, in der vor lauter Optimierung und Zwang zu zeitraubendem Reporting kaum noch Raum zum gründlichen Nachdenken bleibt, kann es für den Einzelnen hilfreich sein, wieder bewusster mit sich selbst in Kontakt zu treten. Um nicht zwischen die Mühlsteine multipler und sich widersprechender äußerer Erwartungen zu geraten, bietet es sich an, sich von Zeit zu Zeit folgende Frage zu stellen: „Welches wäre in einer bestimmten Situation mein gewünschtes Erleben?“ Die Frage mutet auf den ersten Blick vielleicht ungewohnt an. Sie birgt aber die Chance in sich, auch in vordergründig fremdbestimmten Situationen, die Möglichkeitsräume, die in uns angelegt sind, dergestalt zu nutzen, dass wir mit unserem Dasein und Handeln wirksam sein können.

Ein Beispiel: Der Vertriebsmitarbeiter einer internationalen Medizintechnikfirma, der von seinen Kollegen und Kunden als angenehm, verträglich und zurückhaltend beschrieben wird, muss jeden Montagabend zum Rapport antreten, um die erneute Nicht-Erreichung seiner realitätsfremden Ziele zu rechtfertigen. Sein Vorgesetzter, der Stunden zuvor dasselbe Ritual mit seinem Chef-Chef absolviert hat, zeigt ein autoritäres, cholerisches Verhalten. Das übliche Verhaltensmuster, das sich jeden Montagabend wiederholt, besteht aus einem Druck ausübendem Vorgesetzten und einem eingeschüchterten Vertriebsmitarbeiter, der sich entweder mit dünnen Argumenten rechtfertigt oder schuldbewusst resigniert. Würde sich der Vertriebsmitarbeiter die Frage stellen „Welches wäre in dieser Situation mein gewünschtes Erleben?“, würde er vielleicht antworten: „Ich möchte mich gerne weniger in die Ecke gedrängt und klein gemacht erleben.“ Positiv formuliert: „Ich möchte mich handlungsfähig, durch meinen Vorgesetzten respektiert und dadurch aufrecht erleben.“

Der Vertriebsmitarbeiter kann im Moment weder seine zu hoch angesetzten Ziele korrigieren, noch seinen unbeherrschten Vorgesetzten austauschen, zugleich will er seinen Arbeitsplatz behalten. Mit Hilfe der Frage „Was wäre mein gewünschtes Erleben?“ gelangt er zu einem erstrebenswerten Ziel: „Ich möchte mich handlungsfähig, respektiert und aufrecht erleben.“ Wenn er nun denken würde: „Ich bin halt so, wie ich bin“, und statisch in seiner zurückhaltenden Persönlichkeit verharren würde, würde sein Stresslevel jeden Montagabend aufs Neue über die Maßen beansprucht werden. Auch sein Vorgesetzter würde sein cholerisches Verhalten beibehalten, denn auch er „ist halt so“. Ein eingespieltes Muster.

Die restlichen neun Zehntel der Persönlichkeit

Wäre es nicht besser, wenn der angepasste Vertriebsmitarbeiter mehr aus sich herausginge und sich behauptete? Psychologen bestätigen, dass es in speziellen Situationen von Vorteil sein kann, wenn man sich ganz bewusst anders verhält, als es die eigene Persönlichkeit vorgeben würde. Manchmal ist es einen Versuch wert, etwas zu tun, was einem gerade nicht im Blut liegt. In seinem Buch Flex: Do Something Different (2011) benutzt der Arbeits- und Gesundheitspsychologe Ben Fletcher das Verb to flex, was sich mit dehnen oder biegen übersetzen lässt. Er betont, dass es zuweilen besser sei, etwas zu tun, was gegen seine natürlichen Tendenzen geht. Fletcher ist überzeugt, dass jede Person über die Fähigkeit verfügt, unterschiedliche Personen zu verkörpern. Wenn man ihm glaubt, ist nicht nur offensiveres, selbstbehauptendes Verhalten erlernbar, sondern jedes andere. Mit Hilfe seines Trainingsprogramms lassen sich „die anderen neun Zehntel“ der eigenen Persönlichkeit entwickeln. Hierbei setzt er aufs Tun. „Mann kann einem Menschen nicht einfach sagen, er solle sich verändern. Ein Mensch muss etwas anderes tun, um Veränderung möglich zu machen.“

Hier setzt die So-tun-als-ob-Idee an. Man tut so, als ob der gewünschte Erlebenszustand bereits Realität wäre. Der Vertriebsmitarbeiter tut so, als ob er sich als handlungsfähig, motiviert und aufrecht erleben würde. Diese Idee mutet vielleicht simpel an. Doch sie kann Wirkung erzielen, sowohl für denjenigen, der sie anwendet, als auch für die Interaktionspartner, in unserem Beispiel also für den Vorgesetzten.

Die moderne Neurobiologie belegt, dass Erleben nie konstant ist und in jeder Sekunde neu gestaltet wird – durch Fokussierung von Aufmerksamkeit und durch Bildung bzw. Reaktivierung von Netzwerken von Erlebniselementen: Wir geraten also zu jeder Zeit durch neue Ereignisse in neue Erlebenszustände. Der Vertriebsmitarbeiter könnte mit Hilfe der So-tun-als-ob-Idee ausprobieren, ob er erstens in seinem eigenen Erleben einen Unterschied erzeugen und zweitens durch sein verändertes Erleben sein Verhalten verändern und damit auch ein verändertes Verhalten beim Vorgesetzen auslösen könnte. Denn jeder Gedanke eines Menschen löst eigene Haltungen und Handlungen aus, auf die andere reagieren – und uns wiederum in dem bestätigen, was wir zu sein glauben. Der zurückhaltende Vertriebsmitarbeiter provoziert die ungebremsten Vorwürfe und Schuldzuweisungen seines Chefs, weil sein Verhalten von der Selbsteinschätzung geprägt ist: „Diese Ziele kann ich eh nie schaffen.“ Und wer derart resigniert, hat bereits verloren.

Die Möglichkeiten, sich selbst seinem gewünschten Erleben näher zu bringen, sind deshalb größer, als viele meinen. Jeder kann zumindest zeitweise über sich hinauswachsen, die Grenzen des eigenen Ichs sprengen. „Ich bin nun einmal so, wie ich bin, und kann nicht anders!“ Dieser Satz gerät damit zur bequemen Ausrede. Es ist zwar nicht zu leugnen, dass die Welt sich immer schneller wandelt. Daraus resultiert der Zwang, ständig dranzubleiben und sich weiterzuentwickeln. Aber das Unfertige in uns muss kein Mangel sein, sondern eine Chance. Es steckt immer eine Möglichkeit darin.

Welche Möglichkeiten das sein können, ist vielfach aufgezeigt worden, unter anderem durch eine 1979 durchgeführte Studie der Harvard-Psychologin Ellen Langer. Sie schickte eine Gruppe von Männern um die 80 für eine Woche auf eine Art Zeitreise in ein abgeschiedenes Wohnhaus. Alles war eingerichtet wie 20 Jahre zuvor, es gab sogar Musik wie vor 20 Jahren, und ebenso waren Zeitungen, das Fernsehprogramm und die Kleidung entsprechend angepasst. Vor allem aber durften die Männer nicht in der Vergangenheitsform über sich sprechen und nichts erwähnen, was nach 1959 stattgefunden hatte. Ihre Aufgabe war es, so zu tun, als ob sie im Jahr 1959 lebten. Die Verwandlung war absolut verblüffend: Die zu Beginn hilfsbedürftigen Männer kamen plötzlich wieder allein zurecht. Ihr Gehör, ihr Gedächtnis und ihre geistige Flexibilität verbesserten sich, der Blutdruck sank. Messungen an den Handwurzelknochen ergaben, dass diese stärker geworden waren. Nur so zu tun, als wären sie jünger, war für die Probanden ein wahrhafter Jungbrunnen.

In Fachkreisen werden die Studien von Ellen Langer in ihrer Methodik und Validität zum Teil heftig kritisiert. Zugleich ist es unbestritten, dass sich die So-tun-als-ob-Idee positiv auf das subjektive Erleben der Studienteilnehmer ausgewirkt hat, egal, ob deren Gesundheit tatsächlich nachhaltig verbessert wurde. Auch andere Wissenschaftler kommen zu ähnlichen Ergebnissen. Die So-tun-als-ob-Idee öffnet neue Möglichkeitsräume im eigenen Erleben und Handeln und wirkt unmittelbar auf das System ein, in dem wir uns gerade befinden.

„So tun, als ob“ eröffnet neue Handlungsräume

Die So-tun-als-ob-Idee funktioniert in vielen Situationen. Sie kann bei der Realisierung des gewünschten Erlebens und der Gestaltung von Interaktionen gute Dienste leisten. Die nachfolgenden Beispiele werden von der kritischen Leserschaft vielleicht als nicht authentisch, weil gespielt, oder gar als heuchlerisch abgetan. Jedoch hat die Entdeckung der Spiegelneurone im menschlichen Gehirn unter anderem gezeigt, dass auch gespielte Gefühle beim anderen dieselben Resonanzreaktionen auslösen können wie tatsächliche Emotionsregungen. Solange das Einnehmen einer bestimmten Rolle sinnvolle Seiten hat, darf es als Ausdruck sozial-emotionaler Intelligenz betrachtet werden.

Deshalb lohnt es sich, einmal damit zu experimentieren und das Vorher und Nachher miteinander zu vergleichen: Wer glücklicher werden will, sollte sich benehmen, als wäre er schon froh, und sollte möglichst viel lächeln, das hebt die Stimmung. Wer selbstbewusster werden möchte, kann sich zum Beispiel lässig im Stuhl zurücklehnen und die Hände hinter dem Kopf falten. Wer sich weniger in die Ecke gedrängt fühlen möchte, könnte einen Platz im Zentrum des Tisches wählen und direkten Augenkontakt suchen. Wer respektiert werden möchte, nimmt eine bewusst aufrechte Körperhaltung ein. Wer möchte, dass man ihm zuhört, tut so, als ob er die wichtigste Botschaft vertreten würde, die heute geäußert wird – und wählt ganz unwillkürlich eine starke Sprache. Wer befördert werden möchte, könnte sich als ersten Schritt entsprechend kleiden. Wer ernst genommen werden möchte, ist ernst, lehnt sich nach vorne und verschafft sich Gehör.

Aber: So tun, als ob, das ist auch anstrengend. Um Überforderung vorzubeugen, ist es wichtig, sich bewusst Erholungsnischen zu schaffen. Das können Situationen oder Orte sein, in denen man so sein kann, wie man von Natur aus am ehesten ist. Eine weitere Voraussetzung dafür, dass das Aus-der-Rolle-Fallen nicht enorm anstrengend wird, ist, dass es dazu dient, einem echten, tiefen Erlebenswusch näherzukommen. Etwas, was uns von innen heraus bewegt. Das Streben nach dem Zustand dieser inneren Stimmigkeit gilt als einer der stärksten Antreiber im Leben.

Der Vertriebsmitarbeiter, den ich aus einer Beratung kenne, hat mit der So-tun-als-ob-Methode übrigens sein Selbstwertgefühl punktuell gesteigert und seinen cholerischen Chef, wenigstens zeitweise, zu einem konstruktiveren Dialog bewegen können. Inzwischen wurde der Vorgesetzte entlassen.

Wenn Sie die So-tun-als-ob-Methode selbst ausprobieren möchten, können Sie folgendes tun:

  1. Vergegenwärtigen Sie sich Ihren Erlebenswusch. Stellen Sie sich dann in allen Einzelheiten vor, wie es wäre, wenn dieser Wunsch erfüllt wäre:
  • Was würden Sie genau tun?
  • Wie würden Sie sich bewegen?
  • Wie wäre Ihre Körperhaltung?
  • Was würden Sie anziehen?
  • Über was würden Sie sprechen und in welchem Tonfall?
  • Wie würden Sie sich fühlen?
  • Welche Musik würden Sie hören?
  1. Tun Sie dann in einer bestimmten Situation so, als ob sich Ihr Erlebenswunsch bereits erfüllt hätte.
  1. Vergleichen Sie anschließend die Unterschiede zwischen vorher und nachher. Was hat Sie Ihrem gewünschten Erleben näher gebracht? Was hat Ihnen gut getan? Wo konnten Sie neue Dimensionen bei sich selbst entdecken?

In Kurzform heißt das: Erlebenswunsch bewusst machen und so tun, als ob dieser schon erfüllt sei. Neue Handlungsräume zeigen sich. Und das gibt neuen Schwung.

 

Weiterführende Informationen und Quellen

 

Claus_Sabine_NEU-2015   Über die Autorin

Sabine Claus ist Betriebswirtschaftlerin und Master of Advanced Studies in Coaching & Organisationsberatung. Sie hilft Unternehmen in Veränderungsprozessen und begleitet Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung sowie in den Bereichen Selbst- und Mitarbeiterführung, Team und Konflikt, Karriere und Auftrittskompetenz.

Mehr als Verträge: Zum Tod von Neill Gibson

Neill Gibson

Neill Gibson

Heute erhielten wir die traurige Nachricht, dass am 30. September 2016 Neill Gibson gestorben ist. Er hatte eine Krebserkrankung und die Tatsache, dass er nun keine Schmerzen mehr erleiden müsse, sei ein wenig tröstlich, schrieb uns Meiji Stewart, Verleger von PuddleDancer Press.

Wer war Neill Gibson? Bei Puddledancer Press, dem Verlag des Center of Nonviolent Communication, war er u.a. für Rechte und Lizenzen zuständig. Vergegenwärtigt man sich, dass zu seinen Aufgaben auch die Betreuung von Marshall Rosenbergs Buch „Gewaltfreie Kommunikation. Eine Sprache des Lebens“ gehörte – es wurde in nicht weniger als 35 Sprachen übersetzt -, dann bekommt man vielleicht einen kleinen Eindruck von der Wichtigkeit seiner Aufgabe und der Größe seines Engagements.

Ich hatte mit Neill im Jahr 2003 den ersten Kontakt. PuddleDancer hatte die Auslandsrechte von Rosenbergs Buch damals gerade von Bradley Winch (Jalmar Press) übernommen und verhandelte nun alle Verträge neu. Diese Verhandlungen waren von großer Fairness geprägt und auch von Wertschätzung für das, was wir zum damaligen Zeitpunkt für dieses Buch erreicht hatten.

Neill war selbst auch Autor. Sein mit Shari Klein verfasstes Booklet „What’s making you angry?“ erschien in deutscher Übersetzung bei Junfermann unter dem Titel „Was macht dich wütend?“

Wir haben nach diesem ersten Vertrag noch viele Verträge ausgehandelt und abgeschlossen – und am Ende stand immer ein Ritual: die „signing procedure“, von Neill aufs Sorgfältigste moderiert. Verrate ich zu viel, wenn ich kurz erkläre, wie dieses Ritual ablief? Ich glaube nicht.

Wenn beide Seiten sich auf eine Vertragsversion geeinigt hatten, kamen folgende Anweisungen: „Vernichtet alle älteren Arbeitsversionen des Vertrags und nehmt euch die Letztversion mit der Kennung XY vor. Unterschreibt dann, schickt den Vertrag an euren Vertragspartner und setzt ihn davon in Kenntnis. Zeichnet dann das euch zugehende Vertragsexemplar gegen – und heftet es ab.“

Eine ganz pfiffige Vorgehensweise, denn in der Regel schickt beim Vertragsschluss eine Seite zwei unterschriebene Vertragsexemplare an die andere Partei – und wartet dann auf die Rücksendung eines gegengezeichneten Exemplars, muss vielleicht häufiger nachhaken …

Ich kann mir nur schwer vorstellen, in Rechtefragen nicht mehr an Neill zu schreiben. Es wird jemand an seine Stelle treten, natürlich. Und man wird sich gewöhnen. Ich hoffe aber doch, dass uns das Unterzeichnungsritual erhalten bleibt. Das ist für mich ein wunderbarer Anker, an Neill zu denken.

Regionaltreffen West: Junfermann-Autorinnen und -Autoren auf Kooperationskurs

Manchmal denkt man, man hat eine ganz tolle Idee, doch leider will sie in der Umsetzung überhaupt nicht zünden. Dann wieder hat man einen ganz brauchbaren Gedanken, meint man – und plötzlich kommt ganz viel in Bewegung. So ging es uns mit unserem Autorentag im April 2016. Wir meinten, es könnte mal ganz nett sein, Autorinnen und Autoren zum besseren Kennenlernen und zwecks Erfahrungsaustauschs nach Paderborn einzuladen. Gesagt, getan: Dieser Autorentag hat stattgefunden. Doch das sollte nur ein Anfang sein …

Jörg Schmidt notiert die Fragen der Teilnehmenden

Jörg Schmidt notiert die Fragen der Teilnehmenden

Im April 2016 zeigte sich bereits beim Abendessen, dass einige unserer im Westen beheimateten Autorinnen und Autoren den berühmten Draht zueinander gefunden hatten. Das eine oder andere Gläschen Maracujasaft wurde geleert – und schon fiel der Begriff „Regionalgruppe West“. Und es sollte nicht bei einer Partylaune bleiben. Im Anschluss organisierten Jörg Schmidt und Horst Lempart, unterstützt von Andrea Schwiebert und Branka Ternegg, tatsächlich ein erstes Regionaltreffen für den 28.10.2016 in Köln.

 

Als Vertreterin des Verlags war ich dabei und kam gut gestimmt nach einer gemeinsamen S-Bahnfahrt mit Andrea Schwiebert am Zielort an. Visualisierungsexperte Jörg Schmidt hatte bereits einige Plakate vorbereitet, aus denen hervorging, wie der Tag ablaufen könnte. Dann wurden Fragen gesammelt: „Wie kann ich mehr

Horst Lempart - Mitorganisator des Regionaltreffens

Horst Lempart – Mitorganisator des Regionaltreffens

Bücher verkaufen?“ „Wie funktioniert Seminarvermarktung durch das Buch?“ „Welche Möglichkeiten habe ich, wenn ich das Cover meines Buches nicht mag?“ „Wie lassen sich Buch- und Seminartitel griffiger formulieren?“ Es waren außerdem einige inhaltliche Punkte vom Autorentag im April zusammengestellt worden, die jetzt mit diesen Fragen abgearbeitet wurden.

k_p1010743Und das Ergebnis? Eine Reihe von Ideen und Anregungen, die ich jetzt im Verlagsteam besprechen werde. Außerdem ein wirklich gutes Miteinander, viel Austausch, viel Interesse an den Erfahrungen der anderen – und nicht zuletzt: viel Spaß!

Für diese Veranstaltung habe ich mich gerne auf den Weg nach Köln gemacht. Vielleicht gibt es ja irgendwann ein Folgetreffen. Oder – noch besser: Auch in anderen Regionen finden sich Junfermann-Autorinnen und -Autoren zusammen und entdecken, wie man kooperieren und viel Spaß miteinander haben kann.

Stand statt Strand: die Frankfurter Buchmesse 2016

Wer kennt das nicht? Man tippt auf seinem Handy rum – und zack! – bringt sich die Autokorrektur kreativ ein. Das passierte mir auf der gerade beendeten Frankfurter Buchmesse. Das Wort „Stand“ will ich schreiben – und was wird daraus? „Strand“!

„Wäre ja schön“, denke ich mir – und korrigiere. Zwar ist um mich herum auch Rauschen zu hören, aber nicht von und Wellen hervorgerufen, sondern von Tausenden von Menschen, die sich durch die Gänge schieben. Und es flüstert auch nicht der Sommerwind, sondern es reden – mal lauter, mal leiser – an allen Ständen Aussteller und ihre jeweiligen Gäste. Man kann froh sein, wenn nicht irgendein elektronisches Gedudel hinzukommt, das dann leider kein Möwenkreischen ist.

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Gäste am ersten Messetag: Junfermann-Autorin Martina Schmidt-Tanger (rechts) und Claudia Maurer (links)

Was aber bringt all diese Menschen dazu, Jahr für Jahr Zeit in lauten Messehallen mit schlechter Luft zu verbringen? Unser Besuch am Messemittwoch, Martina Schmidt-Tanger, fragt mich genau das. Wer sind all diese Messebesucher? Was treibt sie hierher? Ich versuche es mit einer teils historischen Begründung, dass nach der Erfindung des Buchdrucks überregionale Marktplätze nötig waren, um die eigene Produktion zeigen und unters Volk bringen zu können. So sind Buchmessen einst entstanden.

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Kam mit der ganzen Familie zur Messe: Tanja Klein, mit Tochter Johanna und ihrem neuen Buch

 

 

 

Und braucht man sie jetzt noch? Hat man nicht andere und bessere Möglichkeiten? Sicher. Aber nichts ist Beziehungen zuträglicher, als ab und an persönlich miteinander zu sprechen, von Angesicht zu Angesicht. Und wo treffen sich Jahr für Jahr Verlegerinnen, Autoren, Dienstleisterinnen aller Art, Lektoren, Einkäuferinnen und Agenten? Auf der Buchmesse natürlich. Also doch nicht an den Strand, sondern an den Stand, in Frankfurt.

 

Gastlandauftritt der Niederlande & Flandern: Ist hinter dem Vorhang der Strand?

Gastlandauftritt der Niederlande & Flandern: Ist hinter dem Vorhang der Strand?

Nein, hinter dem Vorhang sind die Bücher!

Nein, hinter dem Vorhang sind die Bücher!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Doch am dritten Messetag gibt es für mich dennoch einen Hauch von Strand. Die Gastländer 2017 – die Niederlande und die belgische Region Flandern – haben für ein wenig Meeresambiente gesorgt. Hinter Gazevorhängen glaubt man das Meer zu sehen. Begibt man sich hinter diese Kulisse, finden sich dort – Bücher! Was sonst? Schließlich sind wir auf der Frankfurter Buchmesse.

 

Übrigens: Unter #JuBuMe16 finden Sie auf Twitter einige weitere Messeeindrücke.

Wer konnte punkten? – Das erste Clinton-Trump-TV-Duell mimisch betrachtet

In der Nacht vom 26. auf den 27. September fand das erste TV-Duell zur amerikanischen Präsidentschaftswahl statt. Wer würde besser abschneiden? Würde Donald Trump verbal und emotional entgleisen? Würde Hillary Clinton ihr Image, arrogant und unterkühlt zu sein, verändern können? Und: Wie fit würde sie nach ihrem Zusammenbruch infolge einer Lungenentzündung sein?

Auch in Deutschland wurde das TV-Duell von großem Interesse begleitet. In den Nachrichten am 27. September lautete das Urteil: Punktsieg und leichte Vorteile für Clinton, aber kein K.o.-Schlag für Trump.

Dirk W. Eilert

Dirk W. Eilert

Ein Junfermann-Autor absolvierte am 27. September einen wahren Pressemarathon. Die Rede ist von Dirk Eilert, Experte für Mimik, Körpersprache und Emotionen. Von seinem Buch Mimikresonanz. Gefühle sehen. Menschen verstehen wurden seit dem Erscheinen vor drei Jahren mehr als 10.000 Exemplare verkauft.

Dirk Eilert war medial auf allen Kanälen unterwegs: Morgens im Fernsehen und zwar im Sat1-Frühstücksfernsehen. Dort wurde er von Moderator Daniel Boschmann befragt. Abends dann konnte man ihn in der von Alexander Kähler moderierten Phoenix-Runde sehen, zusammen mit dem Journalisten Matthew Karnitschnig (Politico), dem Kommunikationsberater  Axel Wallrabenstein und Sudha David-Wilp (German Marshall Fund).
„Trump stand nur einmal wirklich unter Stress“, lautete seine Bilanz in einem Interview mit der Zeitung Die Welt. Bleibt noch, ein Radiointerview mit DRadio Wissen in diese Aufzählung aufzunehmen.

Und zu welchen Ergebnissen ist Dirk Eilert nun gekommen? Zunächst einmal haben beide, sowohl Clinton als auch Trump, das umsetzen können, was sie sich vorgenommen hatten. Er ist staatsmännischer rübergekommen, sie nicht ganz so unterkühlt. Bei diesem Zusammentreffen eines Extrovertierten mit einer Introvertierten lässt sich wohl bei Clinton eine größere cover-vorschauEntwicklung feststellen. Dirk Eilert beobachtet Hillary Clinton bereits sehr lange, in ihrer Zeit als First Lady und danach als Senatorin und dann als Außenministerin. In ihrer Körpersprache ist sie expressiver geworden. „Trump ist Trump“, meint Dirk Eilert. Er ist kongruent in dem was er sagt und wie er es ausdrückt. Clinton hat, im Gegensatz zu Trump, immer mal wieder Stresssignale gezeigt. Dabei hatte ihr Kontrahent in diesem TV-Duell diverse schwierige Themen (vorerst) ausgespart. Allerdings zeigte er auch ein Dominanzgebaren, das ihm nicht unbedingt Sympathiepunkte einbringen dürfte. So blieb er bei der Begrüßung kurz stehen, zwang Clinton dadurch, auf ihn zuzugehen. Dann legte er ihr die Hand auf den Rücken, eine Geste, die dem Ranghöheren bei einem Rangniedrigeren „zustehen“ würde. Bei der Verabschiedung wiederholte er das, sogar noch in verschärfter Form. Wie ein „guter Onkel“ klopfte er ihr gönnerhaft auf den Rücken.

Das sind nur einige Schlaglichter. Die ausführlichen Analysen von Dirk Eilert können Sie nachlesen, nachhören bzw. in Videoclips anschauen – und zwar hier:

Sat1 Frühstücksfernsehen

Phönix-Runde

Interview in „Die Welt“

Interview im DRadio Wissen

 

Ab in die Kiste! Wir ziehen um

Noch haben die Handwerker das Sagen

Noch haben die Handwerker das Sagen

Größer, schöner und mehr Möglichkeiten: Damit lassen sich unsere neuen Räumlichkeiten an der Driburger Straße charakterisieren, in die wir am 28.9.2016 umziehen werden. Doch bevor wir die Qualitäten unseres neuen Domizils auskosten können, muss erstmal der ganze Verlag in Kisten verpackt werden.

„Ist doch eigentlich gar nicht so schlimm“, dachten wir uns. Schließlich waren wir erst zum Jahreswechsel 2010 / 2011 von der Imadstraße an die Andreasstraße gezogen. Damals hatten wir bergeweise Zeug zu entsorgen. Es hatte Lagerräume gegeben und meterweise Wandschränke, in die wir sorglos alles gepackt hatten, was nicht direkt gebraucht wurde. Und all das mussten

Installation mit Leiter

Installation mit Leiter

wir vor dem Umzug loswerden.

Doch kann sich wirklich in fünf Jahren auf relativ engem Raum so viel ansammeln? Die Antwort lautet: Ja!

Aber nun sitzen wir quasi auf gepackten Kisten und freuen uns auf das Neue. Heute konnten wir erneut einen Blick in die fast fertigen Räume werfen, in denen Handwerker fleißig  Strippen ziehen, die uns hoffentlich beim Einzug nicht zum Stolperseil werden.

Ach ja: Wir haben vom Umzugsunternehmen Aufkleber bekommen, mit denen alles beklebt werden muss. Wirklich. Alles!

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Unsere neue Anschrift lautet übrigens: Driburger Str. 24d, 33100 Paderborn