Podcast-Folge 117: Apropos … das Innere Team!

Was ist da los in uns? Wir möchten uns entscheiden und ständig melden sich innere Anteile zu Wort, die sich im schlimmsten Fall rivalisieren. Im besten Fall arbeiten sie im Einklang miteinander und wir spüren sie nicht. Die Psychotherapeutin Dagmar Kumbier erklärt, wie wir in uns selbst ein gutes Betriebsklima schaffen können und welche Methoden dafür bereitstehen. Am Institut für Integrative Teilearbeit in Hamburg arbeitet sie zur Aktivierung der inneren Ressourcen mit dem so genannten Integrativen Modell des Inneren Teams.

Es hilft der Blick auf die inneren Wächter und ein freundlicher Blick auf uns selbst  

Die wichtigste Botschaft zuerst: Es hilft der freundliche Blick auf uns selbst. „Wir sind nicht perfekt und das ist in Ordnung so“, sagt die Psychotherapeutin. Letztendlich wollen alle Anteile in uns nur das Beste für uns. Aber: wir müssen ihnen auf die Schliche kommen. Dabei spielen die Wächter in uns eine entscheidende Rolle. Sie wollen uns schützen. Ein Wächter kann Perfektionismus sein, den jemand entwickelt, aus der Angst heraus, kritisiert zu werden. Oder der Wächter ist das Samariter-Syndrom, immer und überall helfen zu wollen in der Hoffnung, dass mir keiner etwas tut.

Keine Biografie ist frei von Verletzungen

„Keine Biografie ist ohne Verletzungen. Wir alle haben kleine Verletzungen bis hin zu schweren Traumata erfahren“, sagt sie, aber auch, dass wir freie, unbefangene Kinder in uns tragen, die wissen, was uns guttut. Die verletzten Teile zu entdecken, gilt es  – mit ihnen in Kontakt zu kommen, nicht gelebte Gefühle plötzlich äußern zu können, sich ihnen zuzuwenden und in Einklang zu bringen mit denen, die zerstörerisch wirken. Dabei hilft eben auch der freundliche Blick auf sich selbst, „damit sich die Teile in uns entspannen und zusammenarbeiten können“.

Das Integrative Modell des Inneren Teams bringt Anteile in Balance

Die Arbeit mit dem Integrativen Modell des Inneren Teams greift auf einen umfangreichen Methodenkoffer zurück, der die Ganzheitlichkeit im Blick hat. Das kann die Arbeit mit inneren Bildern sein oder eine Aufstellung von Figuren. Die Methoden ermöglichen viele Wege, „weil jeder von uns anders gestrickt ist und unter dem Bann alter Erfahrungen innere Kinder entwickelt hat. Mit ihnen kann ein Weg gefunden werden, der alle inneren Team-Mitglieder mit ins Boot holt und uns lebendiger machen kann“, weiß Dagmar Kumbier.

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Foto: Privat

Dagmar Kumbier: ist Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin, Supervisorin und Gründerin des IfiT, dem Institut für integrative Teilearbeit in Hamburg, wo sie am und mit dem Integrativen Modell des Inneren Teams arbeitet.

Buchtipp: Dagmar Kumbier, „Wie dein Inneres Team tickt –  Innere Anteile verstehen – Ressourcen aktivieren – Konflikte lösen “, Klett Cotta-Verlag 2024

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