Podcast-Folge 34: Apropos … Autismus!

Metaphern, Wortspiele, leise Ironie, offener Sarkasmus – unsere sprachliche Kommunikation ist voller Bilder und Botschaften. Die meisten von uns verwenden diese Stilmittel ganz unbewusst: Das, was wir sagen, wird anschaulicher und bunter. Schon über die Sprache stellen wir auf diese Weise eine bestimmte Beziehung zu unserem Gegenüber her. Zusammen mit gelegentlichem Blickkontakt, unserer Mimik und Körperhaltung ergibt sich in der Interaktion mit Menschen so ein Gesamtbild des jeweils anderen.

Was aber, wenn ich diese Art der Kommunikation nicht verstehe? Sich mir der übertragene Sinn nicht erschließt, und ich diese sprachliche und nonverbale Kommunikation daher weder begreife noch selbst verwenden kann? – Für Menschen mit einer Autismus-Spektrums-Störung gehört das zur Normalität.

Wenn Sprache und Alltag ganz anders sind

Die Erfahrung, dass Menschen mit Autismus Beeinträchtigungen in der sozialen Interaktion erleben, hat auch die Notfallmedizinerin und Psychotherapeutin Dr. Christine Preißmann: Daher hat sie zum Beispiel Wortspiele wie Vokabeln gelernt. Sie weiß, dass nicht-autistische Mitmenschen den Blickkontakt im Gespräch suchen und als positiv empfinden. Vieles konnte sie sich antrainieren.

Doch was ist mit dem spontanen Überraschungsbesuch? Der plötzlichen Idee, ins Kino oder in ein Konzert zu gehen? Wie gestalten sich Freundschaften überhaupt? Und funktioniert eine Partnerschaft, wenn man im sozialen Umgang doch eher auf Distanz gehen möchte? Warum liegt Autisten so viel an einem strukturierten Alltag mit möglichst gleichen Abläufen? Können Menschen mit Autimus lügen?

Diese und weitere Fragen beantwortet Christine Preißmann in der neuen Podcast-Folge von „Apropos Psychologie!“ mit einer großen Offenheit – und eröffnet neue Perspektiven.

 

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Dr. med. Christine Preißmann ist Fachärztin für Allgemeinmedizin, Notfallmedizin und Psychotherapie. Als Ärztin in der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Heppenheim bietet sie dort seit 2018 eine „Autismus-Sprechstunde“ an. Seit ihrer eigenen Diagnose vor rund 20 Jahren hält sie Vorträge und informiert in Seminaren und in der Öffentlichkeitsarbeit über Autismus und das Asperger-Syndrom.

In ihrem Buch „Mit Autismus leben. Eine Ermutigung“ (Klett-Cotta 2021) gibt Christine Preißmann Hinweise und Empfehlungen, wie ein Leben trotz stereotyper Verhaltensmuster oder den Beeinträchtigungen in der Kommunikation für Menschen im Autismus-Spektrum gelingen kann. Beginnend mit Kindergarten- und Schulzeit, über die Pubertät hin zu den Themen des jungen Erwachsenen mit Berufswahl, Partnerschaft und überhaupt der Bewältigung des Alltags, finden auch Angehörige und Freunde autistischer Menschen hilfreiche Antworten.

Mehr über Christine Preißmann: https://preissmann.com

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