Podcast-Folge 85: Apropos … Binge-Eating!
Binge-Eating – Fresssucht. Essen hat eine Zusatzfunktion übernommen. Wer unter einer Essstörung leidet, kompensiert mit dem Essen Gefühle von Einsamkeit und Unzufriedenheit. Essen wird zur Belohnung. „Ein gestörtes Essverhalten hat Ursprung in der Kindheit“, sagt Julia Sahm. Sie ist Live-Coach, Heilpraktikerin und Psychotherapeutin und Expertin auf dem Gebiet der Essstörungen. Menschen, die darunter leiden, haben oft ein fehlendes Selbstwertgefühl, das gekoppelt ist an viele hinderliche Glaubenssätze aus der Kindheit. Wir maßregeln uns mit einer falschen Disziplin, die uns immer wieder unter Stress setzt. Die Chance liegt darin, neue Gedanken und neue Gewohnheiten zuzulassen, die uns ebenso Geborgenheit und Sicherheit schenken können.
Nicht immer nur ans Essen denken
Wer immer nur ans Essen denkt, sollte sich überlegen, ob er nicht schon einer Sucht verfallen ist. Magersucht, Bulimie oder Fresssucht: Bei jeder Essstörung steht der Gedanke um das Essen im Fokus. Julia Sahm erläutert nicht nur die unterschiedlichen Essstörungen, sondern auch die Ursachen, die bei allen gleich sind. Auch erläutert sie, was in unserem Körper passiert, wenn wir „Suchtsubstanzen“ zu uns nehmen.
Man muss die Beziehung zu sich selbst heilen
Wer eine Essstörung hat, sollte die Beziehung zu sich selbst heilen, sagt sie. Der erste Schritt aus einer Essstörung ist, achtsamer zu sein. Und es geht nicht, ohne uns mit der Vergangenheit auseinandersetzen und zu lernen, alte Gewohnheiten abzubauen und neue zu finden, die uns das fehlende Gefühl der Geborgenheit vermitteln.
Neue Gewohnheiten finden
Julia Sahm ist kein Fan von Diäten. Vor allem nicht, wenn man schon ein Leben lang damit ein Problem hat. Essen darf sich nicht wie ein Kampf anfühlen, sagt sie. Intervallfasten kann eine Lösung sein. „Hauptsache, das Essen rückt nicht ständig in den Fokus“. Es muss aus dem Kopf. Die Chance liegt darin, neue Gedanken zuzulassen. Etwas zu finden, was einen ebenso geborgen und sicher fühlen lässt. Schritte daraus sind sich selbst zu beobachten. Welche Lebensmittel lösen das Suchtverhalten aus? Welche Gewohnheiten verknüpfen wir mit dem Essen? Entspanne ich mich mit der Chipstüte vorm Sofa? Worin kann ich außerdem Halt, Geborgenheit und Sicherheit finden? Im Buch lesen, im Sport machen, in der Spiritualität oder im Freundeskreis? Wichtig ist, dass wir uns selbst besser kennenlernen, Selbstliebe entwickeln und uns positiv stärken, sagt Julia Sahm.
Julia Sahm ist Life-Coach, Heilpraktikerin, Psychotherapeutin und Expertin auf dem Gebiet der Essstörungen. Mit Shinecoaching hat Sie es sich zur Mission gemacht, die Diätindustrie zu revolutionieren. Statt nur das Symptom Übergewicht mit Diäten zu bekämpfen, unterstützt sie Menschen dabei, die tieferliegenden Ursachen ihres Essverhaltens zu verstehen und aufzulösen.
Buchtipp: Julia Sahm: „Dein inneres Kind will satt werden. So stillst du deinen seelischen Hunger und befreist dich von emotionalem Essen“.
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