Podcast-Folge 60: Apropos … neurowissenschaftliches Coaching!

Viele Coachingmethoden sind zwar wirksam, aber es gibt keinen internationalen Standard, mit dem die Wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen werden kann. Das genau wollte Dr. Alica Ryba ändern und entwickelte das „Scientific 3 Mind® Coaching“. Was es damit auf sich hat, erläutert die Wirtschaftspsychologin in der neuesten Folge von „Apropos Psychologie!“

Dr. Alica Ryba (Copyright: Alica Ryba)

Coaching und Gehirn

„Ein gutes Coaching sollte eine wissenschaftliche Fundierung haben“, sagt sie und sieht eine der Ursachen für die bislang fehlende Basis darin, dass Coaching eine noch junge Disziplin ist. Während die Psychotherapie, die mit Freud auf eine 120-jährige Geschichte blicken kann, kassenärztlich abgerechnet werden darf, ist dies für den Coach nicht möglich. Ein:e Coach darf nur dann heilend tätig sein, wenn er oder sie auch eine Ausbildung zum/zur Heilpraktiker:in in Psychotherapie vorweisen kann. Vorteil bei Coachings: es gibt keine Beschränkung auf nur weniger Richtlinienverfahren wie in der Psychotherapie, die beschränkt ist auf Psychoanalyse, psychodynamische Ansätze, Verhaltenstherapie und neuerdings auch die systemische Therapie. Der oder die Coach kann seine Verfahren also je nach Bedarf und Klient: in frei fehlen.

Rybas Ansatz, das Scientific 3 Mind Coaching®, ist eine Weiterentwicklung des „Integrativen Neurocoachings nach Roth/Ryba“ und überführt die Erkenntnisse der Neurowissenschaft in praktische Handlungskompetenz. Aus neurowissenschaftlicher Sicht gibt drei verschiedene Gedächtnisebenen – 3 Minds – , die für ein effektives Coaching angesprochen werden sollten:

  • Das Körpergedächtnis repräsentiert die unbewussten Anteile von Psyche und Persönlichkeit und unsere nonverbale Kommunikation wie Gestik, Mimik, Blick, Stimmführung und Körperhaltung.
  • Das deklaratives Gedächtnis verfügt über bewusstes Wissen. Wir sind damit in der Lage auf Sachfragen zu antworten wie z. B. Wie heißt deine Mutter? Wo hast du deinen letzten Urlaub verbracht?
  • Und schließlich das prozedurale Gedächtnis, das sich auf unser Verhalten und unsere Fähigkeiten, z.B. Klavier spielen zu können, bezieht.

Mit diesem Wissen lassen sich im Coaching individuell und passgenau Interventionen einsetzen, um eine größtmögliche Wirkung zu erzielen. Wie Alica Ryba die Erkenntnisse aus der Hirnforschung nutzt, um zu belegen, wie bestimmte Coachingmethoden im Gehirn wirken erklärt sie uns in der neuen Folge von Apropos Psychologie!


Dr. phil. Alica Ryba ist Dipl. Kauffrau mit Schwerpunkt Wirtschaftspsychologie und hat bei Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth zum Thema Coaching und die Rolle des Unbewussten promoviert. Ryba ist Inhaberin des Instituts für wissenschaftliches Coaching in Hamburg und bildet dort fortgeschrittene Coaches weiter. Weitere Infos unter: alica-ryba.de

Mehr Informationen zur Fortbildung zum Scientific 3 Mind Coaching® finden sich in dieser Broschüre [PDF].

Unser Buchtipp zum Vertiefen: „Coaching und Beratung in der Praxis“ und „Coaching, Beratung und Gehirn“, die Alica Ryba zusammen mit Gerhard Roth geschrieben hat.

 


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