Beiträge

Buch des Monats

Buch des Monats – Dezember 2022: „Ressourcenarbeit mit EMDR – neue Entwicklungen“ von Dr. Christine Rost

Bei unserem Buch des Monats handelt es sich um das Fachbuch „Ressourcenarbeit mit EMDR – neue Entwicklungen“, herausgegeben von von Dr. Christine Rost, das sich primär an Traumatherapeut:innen richtet.

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Podcast-Folge 42: Apropos … Coaching oder Therapie!

Wo liegt die Grenze zwischen Coaching, Beratung und Psychotherapie? Wie kann man Grenzen im Coaching erkennen? Wann sollte aus der Hilfe zur Persönlichkeitsentwicklung eine therapeutische Behandlung werden? Wann ist ein Coaching vielleicht die bessere Wahl?

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Buch des Monats

Buch des Monats – Mai 2022: „Coaching im Grenzbereich“ von Isa Schlott

Noch Unsicherheit oder schon Angst? Stress oder Burn-out? Perfektionismus oder Zwang? Die Grenzen zwischen Coaching und Therapie sind fließend und selbst für Profis nicht immer leicht zu ziehen …

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Buch des Monats

Buch des Monats – März 2022: „Trauma bewältigen“ von Dr. Alice Romanus-Ludewig

Wir werden im Leben mit unterschiedlichsten Herausforderungen konfrontiert. Viele Erlebnisse stecken wir gut weg. Aber es gibt Erfahrungen, die tiefe Wunden hinterlassen und nicht einfach so abgeschüttelt werden können. Sie verfolgen uns, machen uns Angst und rauben uns die Lebensfreude. In solchen Fällen brauchen wir einen „Krisenbegleiter“, der uns Halt gibt und sicher durch die schwierige Zeit lotst. Weiterlesen

Julia Böcker über … Emotionsfokussierte Therapie

Unsere Autorin Julia Böcker ist Psychologische Psychotherapeutin in eigener Praxis in Wuppertal sowie Ausbilderin für das Institut für Emotionsfokussierte Therapie in München, welches die Weiterentwicklung und Anwendung der EFT im deutschen Sprachraum zum Ziel hat. Für die EFT sind Emotionen zentraler Bezugspunkt für therapeutische Ziele und Interventionen.

Im Video geht Julia Böcker auf diesen Punkt näher ein und beleuchtet, welche Besonderheiten diesen Therapieansatz für sie ausmachen. Im Anschluss stellt sie eine Übung aus der EFT vor, die vor allem dann hilfreich sein kann, wenn wir an einen Punkt kommen, an dem wir unsere Gefühle nicht einordnen bzw. nachvollziehen können.

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Podcast-Folge 25: Apropos … Tiere tun gut!

Laut der Biophilie-Hypothese nach Edward O. Wilson ist die Bindung zu anderen Lebewesen in uns Menschen veranlagt. Und auch die Forschung zeigt: Selbst, wenn es kulturell oder sozial bedingte Unterschiede gibt, haben Tiere auf Menschen eine positive Wirkung: Sie trösten bei Kummer und helfen, Stress zu reduzieren. Es wundert daher nicht, dass fast 90 Prozent der Hunde- und Katzenbesitzer in Deutschland ihr Tier als vollwertiges Familienmitglied betrachten, wie eine Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover ergab.

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Thomas Prünte über … seine Lieblingsmethode aus der Paartherapie

Unser Autor Thomas Prünte, Dipl.-Psychologe, ist seit über 30 Jahren in eigener psychotherapeutischer Praxis in Hamburg tätig und arbeitet als Paartherapeut (EFT) sowie als Dozent an diversen Ausbildungsinstituten. In seinen bisherig erschienenen Büchern hat er sich bisher ausführlich mit der Frage befasst, wie Menschen sinnerfüllt leben und lieben können. Sein neustes Buch, „Du bist mein Heimathafen“ ist im September 2021 erschienen und unterstützt dabei, sich als Paar in kritischen Phasen zu regulieren.

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Autor*innen im Video: Detlef Schönherr

Unser Autor Dr. Detlef Schönherr arbeitet selbstständig als Coach für Führungskräfte und Heilpraktiker für Psychotherapie in eigener Praxis in Sessenbach/Westerwald. Zudem ist er Ausbilder für NLP und Hypnose und war zuvor als Redenschreiber in der Politik sowie Journalist und Kriegsberichterstatter tätig.

Im Video gibt Detlef Schönherr einen Einblick in seine psychotherapeutische Arbeit, in welcher vor allem das Meditieren und das Bogenschießen Anwendung finden. Dabei geht er auch darauf ein, was diese Methoden für ihn besonders machen und warum er sich überhaupt für den Beruf als Psychotherapeuten entschieden hat.

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Detlef Schönherrs Buch „Anleitung zur Atemmeditation“ ist im Februar 2021 erschienen, bietet eine Vielzahl von Meditationsübungen für Anfänger*innen sowie Fortgeschrittene und erläutert die Grundlagen der Atemmeditation sowie ihre Wurzeln in der buddhistischen Philosophie.

Weitere Informationen zu Detlef Schönherr: www.hypnose-schoenherr.de

Podcast-Folge 15: Apropos … Selbstbeelterung!

Selbstbeelterung, manchmal, auch „Nach- oder Neubeelterung“: Ein Begriff aus der Psychotherapie. Aber was ist das eigentlich? Damit beschäftigen wir uns in unserer neuen Podcast-Folge zusammen mit Dr. Schulte-Wermlinghoff. Weiterlesen

Wann ist der Mann ein Mann?

Der Psychotherapeut und Autor Tom Falkenstein über die besonderen Herausforderungen hochsensibler Männlichkeit, die Entstehung seines Ratgebers Hochsensible Männer – und warum auch Frauen das Buch lesen sollten.

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Die Suche nach der hochsensiblen Männlichkeit

Von Tom Falkenstein

Robert, Mitte 50 und Vater von zwei erwachsenen Kindern, stieß 2012 erstmals im Internet auf den Begriff „Hochsensibilität“ und erkannte sich beim Lesen der Beschreibung einer „hochsensiblen Person“ (HSP) sofort wieder. „Ich war regelrecht erleichtert. Endlich beschrieb jemand genau, wie ich mich mein Leben lang gefühlt hatte“, erzählt er mir in unserem Gespräch und wirkt dabei immer noch sichtlich ergriffen. Robert hatte das Gefühl, endlich eine Erklärung dafür gefunden zu haben, warum er seit seiner Kindheit von seinem sozialen Umfeld häufig die Rückmeldungen bekommen hatte, dass er „weicher“, „sensibler“, „empfindlicher“ und „nachdenklicher“ sei als die meisten anderen Jungen bzw. Männer. Zwar bemerkte er immer wieder selbst, dass er tendenziell mit einer höheren Empfindsamkeit auf Reize in seiner Umwelt reagierte, doch wusste er nicht, warum dies der Fall war. Auch litt er oft unter seiner ausgeprägten Feinfühligkeit, weil er den Eindruck hatte, dass er als erwachsener Mann schlichtweg nicht sensibel sein durfte oder er seine Sensibilität vor anderen verheimlichen musste. Mittlerweile habe er seine sensible Disposition akzeptiert und sogar schätzen gelernt, doch, so verrät er mir, sei dies ein langer Prozess gewesen.

Die besonderen Herausforderungen hochsensibler Männer

Vor einigen Jahren gab ich die Bezeichnungen „sensible Männer“ und „Sensibilität bei Männern“ in verschiedene Suchmaschinen ein in der Hoffnung, hochsensiblen Klienten wie Robert ein Buch oder einen psychologischen Ratgeber empfehlen zu können, der ihnen dabei helfen sollte, sich mit ihrer hohen Sensibilität auseinanderzusetzen und die eigene Feinfühligkeit, wenn nicht positiv, dann zumindest etwas neutraler zu sehen. Ohne Erfolg. Ich fand nichts – weder ein hilfreiches Buch, noch einen leicht verständlichen und dennoch seriös wirkenden Artikel, der sich ausschließlich mit dem Thema „sensible Männer“ auseinandersetzte. Wie kann das sein?, fragte ich mich. Scheinbar spiegelten sich die verinnerlichte Ablehnung vieler Männer gegenüber der eigenen Sensibilität und ihr Versuch, diese zu verstecken, zu ignorieren oder loswerden zu wollen, in dem fehlenden öffentlichen Diskurs über sensible Männlichkeit und männliche Identität wieder. Gleichzeitig war das, zumindest hinter geschlossener Tür und in der Sicherheit einer therapeutischen Beziehung offen gezeigte, emotionale Leid und der empfundene Druck einem bestimmten männlichen Ideal entsprechen zu müssen, für viele meiner männlichen Klienten sehr groß.

Besonders empfindsam zu sein und dadurch viele Feinheiten und Reize um sich herum aufzunehmen und gründlich zu „verarbeiten“ führt bei Robert in der Regel schnell zu einem Gefühl der Übererregung durch zu viel Stimulation. „Ich glaube, im Alltagsleben habe ich als hochsensibler Mann am meisten mit dem Problem der schnellen Überstimulation zu kämpfen. Am häufigsten überreizen mich Orte wie Einkaufszentren oder solche, an denen sich viele Menschen versammeln, wie etwa Stadien. Laute Geräusche, grelles Licht oder intensive Gerüche empfinde ich schnell als unangenehm. Manchmal fühle ich mich auch bei der Arbeit überstimuliert, zum Beispiel, wenn ein Kollege sehr laut im Flur redet, während ich versuche, mich in meinem Büro auf meine Arbeit zu konzentrieren“.

Roberts Beispiel zeigt gut, wie es sich im Alltag bemerkbar machen kann, wenn man hochsensibel ist. „Hochsensibel“ sein bedeutet im Grunde nur, aufgrund eines sehr sensiblen und reaktiven Nervensystems insgesamt empfindsamer auf seine Umwelt zu reagieren. Der Psychologe Dr. Michael Pluess von der Queen Mary University in London, der seit vielen Jahren zu dem Thema Sensibilität bei Menschen forscht, glaubt, dass etwa 30 Prozent aller Menschen besonders sensibel, eben hochsensibel, sind. Diese hohe Sensibilität ist keine psychische Erkrankung oder eine psychiatrische Diagnose, sondern eine angeborene Temperamentseigenschaft.

Ich selbst hörte erstmals im Frühling 2013 von dem Phänomen Hochsensibilität. Ich wohnte und arbeitete damals als Psychotherapeut in London und es war eine Zeit, in der ich auffällig viele junge Männer in Behandlung hatte, die fast alle in ihren Sitzungen ihre ausgeprägte Sensibilität beklagten, die sie seit ihrer Kindheit begleitet hatte. Oft hatten sie in ihrer Kindheit oder im jungen Erwachsenenalter darunter gelitten, weil sie den Eindruck hatten, dass sie als Jungen oder Männer nicht so sensibel sein durften, dass es als Mann „nicht ideal“ sei, so feinfühlig zu sein. „Zu empfindlich“, „zu wehleidig“, „zu schüchtern“, „nicht belastbar“ oder „zu emotional“ – jedenfalls nicht so, wie es sich für einen „richtigen“ Jungen scheinbar gehörte. Und obwohl die meisten dieser Klienten im weltoffenen London lebten, einen hohen Bildungsstand hatten und teilweise in den frühen 1990ern geboren waren, fiel es ihnen dennoch schwer, die Worte „sensibel“ und „männlich“ in sich als etwas Positives zu vereinen.

Und so stieß ich bei meiner Recherche zu dem Thema Sensibilität erstmals auf den Begriff der Hochsensibilität und somit auf die Forschungsergebnisse der Psychologin Dr. Elaine Aron, die seit 1991 Hochsensibilität erforscht. Aron hat das Rad natürlich nicht neu erfunden: Die Theorie, dass sich Menschen in ihrer Sensibilität gegenüber ihrer Umwelt von Geburt an unterscheiden, ist nicht komplett neu, aber sie war die erste Wissenschaftlerin, die Sensibilität als eine neutrale Temperamentseigenschaft definierte und Sensibilität von Introversion abgrenzte.

Also beschloss ich einen psychologischen Ratgeber für hochsensible Männer zu schreiben, weil es schlichtweg kein Buch für sie gab. So als gäbe es sie gar nicht. Aber es gibt sie, auch wenn sie scheinbar nicht immer in das gängige Männerbild passen.

Hilfe zur Selbsthilfe für hochsensible Männer und Frauen

Mein Buch verknüpft Theorie mit Praxis. Es erklärt, was Hochsensibilität ist und was es nicht ist, es ordnet den Begriff in die bisherige Temperamentsforschung ein und hebt hervor, warum gerade hochsensible Männer dabei helfen könnten, die teilweise problematischen und strengen Regeln, wie ein Mann in unserer Gesellschaft „zu sein hat“, zu verändern. Zum Wohl aller Männer, egal ob hochsensibel oder nicht.

Gleichzeitig nutze ich meine berufliche Erfahrung als Psychotherapeut dazu, den Lesern (und hoffentlich auch Leserinnen) zahlreiche praktische Strategien an die Hand zu geben, um besser mit den Herausforderungen der Hochsensibilität zu leben. Denn es ist nicht immer leicht, mit so viel Empfindsamkeit in der Welt zu sein und mit der zuvor erwähnten Übererregung umzugehen. Die ausgewählten Techniken haben sich bei meiner Arbeit mit hochsensiblen Klienten im Laufe der Jahre besonders bewährt und vielen von ihnen dabei geholfen, besser für sich zu sorgen und mehr im Einklang mit ihrer sensiblen Disposition zu leben. Ein persönliches Gespräch mit Dr. Elaine Aron („Sind Sie hochsensibel?“) über hochsensible Männer bildet den Abschluss des Buches.

Ich glaube, dass mein Buch somit eine wichtige Lücke schließt, und hoffe damit besonders die von Ihnen zu erreichen, die bisher vergeblich nach dem Thema hochsensible Männlichkeit im Bücherregal oder im Internet gesucht haben. Ganz egal, ob Sie eine Frau oder ein Mann sind. Denn auch wenn sich der Titel natürlich in erster Linie an Männer richtet, war es mein Ziel, ein Buch zu schreiben, welches im Ton freundlich, offen und nicht ausgrenzend ist. Inklusion statt Exklusion. Sodass auch hochsensible Frauen von den zahlreichen, praktischen Übungen profitieren können oder das Buch Leserinnen dabei hilft, den eigenen hochsensiblen Sohn, Partner, Bruder, Vater oder Klienten besser zu verstehen und zu unterstützen.

 Falkenstein_Tom Über den Autor:

Tom Falkenstein ist Psychologischer Psychotherapeut in eigener Praxis in Berlin (www.hsp-eu.com). Sein Buch Hochsensible Männer ist beim Junfermann Verlag erschienen und überall im Handel erhältlich.