Podcast-Folge 54: Apropos … Hochbegabte Kinder!

Woran zeigt sich, ob mein Kind hochbegabt ist? Kann es im Alter von zwei Jahren flüssig sprechen und lernt eine Fremdsprache, hat es im Kleinkindalter sich selbst das Klavierspielen beigebracht und diskutiert im Grundschulalter über Quantenphysik? Sind es die schulischen Überflieger, die Alleskönner, die kleinen Genies?

Ist mein Kind hochbegabt?

Melanie Mewes (Foto: Steffen Staude)

Als hochbegabt gilt, wer in einem Intelligenztest einen IQ von mindestens 130 erreicht; das entspricht 2-3% der Menschen. Doch Vorsicht vor Tests im Internet, die nicht aussagekräftig sind, warnt Melanie Mewes, Begabungspsychologische Beraterin aus Hannover: „Die Intelligenzdiagnostik gehört in die Hände von spezialisierten Pycholog:innen oder Psychotherpeut:innen, die eine differenzierte Diagnose stellen. Wenn es zugleich Anzeichen auf ADHS oder das Asperger-Syndrom gibt, ist der/die Kinder- und Jugendpsychiater:in die erste Adresse“, erklärt sie.

Doch ein „Wunderkind“ ist nicht gleich hochbegabt. Denn Begabung beschreibt lediglich das leistungsbezogene Potenzial eines Menschen. Hochbegabung ist dabei in der Tat ein besonderes Potenzial, das aber nicht ohne weiteres gleichzusetzen ist mit Höchstleistung. Ein herausragender Notenschnitt in der Schule hat also mit Hochbegabung noch nicht viel zu tun.

Wie äußert sich Hochbegabung bei Kindern?

Nicht selten ist ein herausragender IQ auch mit dem genauen Gegenteil von sehr guten Noten verbunden und wird in der Kita oder Schule gar nicht bemerkt, erklärt Melanie Mewes. Gerade hochbegabte Jungen neigen zu Unangepasstheit, Zappeligkeit, Wut, erhöhter Aggressionsbereitschaft, zu ständigem Diskutieren und zum in Frage stellen von Regeln.

Neben diesem externalisierten auffälligen Verhalten überwiegt bei hochbegabten Mädchen eine internalisierende, also nach innen gerichteter Verhaltensweise, die sich in Rückzug oder sehr ausgeprägter Umweltanpassung zeigen kann. Auch das Meiden von Gruppen Gleichaltriger kann ein Indiz für Hochbegabung sein. Oft fällt das ungewöhnliche viele Fragen auf: Woher kam das erste Affenbaby, bevor es Affeneltern gab? Warum heißt es Zahnpasta, obwohl man sich doch mehrere Zähne putzt, also „Zähnepasta“ richtig wäre?

Hochbegabte Kinder haben oft eine besondere Merkfähigkeit, ein fehlender Satz in der Gute-Nacht-Geschichte fällt sofort auf. Sie haben auch schon in der Kita eine sehr schnelle Auffassungsgabe, können Erlerntes ohne Probleme schnell auf andere Kontexte übertragen.

Hochbegabt und hochsensibel?

Wenn zur Hochbegabung auch die Hochsensibilität noch hinzukommt (– ein verbreitetes Phänomen), dann ist die besondere Ausprägung nicht nur auf kognitive Fähigkeiten begrenzt, sondern auch auf emotionale. Das führt schnell zu einer Reizüberflutung. Manch ein Kind lädt sich den Kummer der Welt auf seine Schultern.

Aber reicht all das schon, um beim eigenen Kind Hochbegabung zu erkennen? Wie kann ich als Elternteil reagieren? Vor welchen Herausforderungen stehen Pädagog:innen, wenn sie besondere Fähigkeiten vermuten und wir können sie Eltern unterstützen? – Darüber spricht Melanie Mewes in unserer neuen Podcast-Folge, indem sie von Situationen aus ihrem Beratungsalltag berichtet und Tipps gibt, wie wir es hochbegabten Kindern und ihrem Umfeld leichter machen können.

Jetzt reinhören! – „Apropos Psychologie!“ könnt ihr über euren Lieblingspodcastdienst hören – oder direkt hier auf unserem Blog!


Melanie Mewes ist Begabungspsychologische Beraterin (BPB) , Beraterin für Hochsensibilität bei Kindern und Jugendlichen (IFLW) und Bachelor-Psychologin für Angewandte Psychologie, B.Sc. Weitere Infos unter: www.begabungsberatung-mewes.de

 

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.podcaster.de zu laden.

Inhalt laden

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert