Podcast-Folge 63: Apropos … Konflikte!

Wenn zwei sich streiten … braucht es da wirklich einen Dritten? – Mediator:innen sind Expert:innen für Konflikte und schwere Gefühle, und verfügen über ein breites Spektrum Konfliktklärungsmethoden. Nicht selten werden sie also „in Streifällen“ für Mediationen angefragt. Warum das richtige Setting bei der Konfliktklärung – ob mit oder ohne Mediator:in – wichtig ist, und warum Perspektivwechsel bei der Klärung von Konflikten eine zentrale Rolle spielen, darüber spricht der Junfermann-Autor und Mediator Christian Bähner in der neuen Folge von „Apropos Psychologie!“.

Christian Bähner

Was ist Mediation?

Seit 2012 gibt es in Deutschland das Mediationsgesetz. Es beschreibt die Mediation als eines der Verfahren, mit dem Konflikte ohne Beteiligung eines Gerichts beigelegt werden können. Definiert wird „Mediation“ dort als „außergerichtliches, vertrauliches und strukturiertes Verfahren, bei dem Parteien mithilfe eines oder mehrere Mediatoren freiwillig und eigenverantwortlich eine einvernehmliche Beilegung ihres Konflikts anstreben.“

Christian Bähner ist ein solcher Mediator. Seit 2003 schon gehören Streit und Ärger zu seinem beruflichen Alltag. Vor allem aber die Fähigkeit, diese anstrengenden, zwischenmenschlichen Situationen in vielen Fällen beizulegen oder mindestens zu klären. Sein Ziel, in einem Unternehmen oder einer Gruppe eine konstruktive Konfliktkultur zu etablieren, erreicht er mithilfe verschiedener Mediationswerkzeuge. Sie funktionieren in der Arbeitswelt, in der Familie, in der Schule oder im Gemeinwesen gleichermaßen gut.

Die ersten Schritte

Noch vor der Analyse des Konflikts rät der Experte für „schwierige menschelnde Situationen“, sich folgende Fragen zu beantworten:

  • Bin ich bereit, den Konflikt anzugehen?
  • Wie erlebt der Einzelne den Konflikt?
  • Mit welchem Ansatz möchte ich an den Konflikt rangehen?
  • Wen möchte ich zur Unterstützung dazunehmen?

In der Mediation verspricht Bähner niemals die „vollkommene“ Harmonie als Ziel; was er jedoch garantieren kann, ist Klarheit. Sie entlastet die Beteiligten, lässt erkennen, dass nun alles auf dem Tisch liegt, aber eben keine komplette Lösung zu erreichen ist.

Perspektivwechsel

„Auch in der Arbeitswelt geht es fast ausschließlich um Beziehungskonflikte, fast nie sind es reine Sachkonflikte“, so der Freiburger Organisationsberater. Auch im Job neigen wir dazu, Negatives schnell auf unser Gegenüber zu projizieren. Oft reagieren wir im Affekt mit starken Gefühlen, die von Angst, Wut oder Trauer oder einer Mischung aus allem geprägt sind. Da stellen wir schnell die Frage nach der Schuld. Wichtiger wäre es aber, sich selbst erstmal ein paar Fragen zu stellen:

Wie geht es mir im Augenblick? Welche Verantwortung habe ich an der Kommunikation in der Familie, im Job? Warum läuft es gerade schlecht? Was ist mein Bedürfnis?

 

Wir freuen uns, dass Christian Bähner in der neuen Folge von „Apropos Psychologie!“ zu Gast ist und uns sowohl einen Einblick in das spannende Feld der Konflikte als auch in die Welt der Mediaton gibt! Jetzt reinhören!

 


Christian Bähner ist Diplom-Pädagoge, Coach, Wirtschaftsmediator und Mediations-Ausbilder (Bundesverband Mediation e.V., Berlin). Er ist zusammen mit Elke Schwertfeger Geschäftsführer der Organisationsberatung Zweisicht, leitet die Ausbildung in Wirtschaftsmediation und baut Konfliktmanagementsysteme auf. Sein Coaching basiert auf der Haltung einer wertschätzenden Komunikation und integriert auch Methoden aus der Mediation.

Wer mehr zum Thema Mediation wissen möchte, dem sei das Buch „Praxis der Gruppen- und Teammediation“ ans Herz gelegt, das Christian Bähner zusammen mit Al Weckert, Jörg Schmidt und Monika Oboth geschrieben hat. Praktische Anleitungen und Methoden zur Mediation in Gruppen findet ihr außerdem in dieser Kartenbox: „Praxisbox Konfliktklärung in Teams & Gruppen“.

Fragen, Tipps, Ideen? – Schreibt uns eine Mail an podcast@junfermann.de. Wir freuen uns über Vorschläge und Feedback!

 


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